28. April 2018 

Bienen, Dichtung und: Paeonien

Lorscher Frühlingsmarkt (12. und 13. Mai) wächst um Pfingstrosentage

LORSCH, April 2018 (meli), Der Mensch denkt, Gott lenkt – der Mensch plant, die Blume blüht. Und zwar dann, wenn die Natur es will – und nicht, wenn der Mensch es möchte. Das mussten auch die Organisatorinnen der Lorscher Stadtfeste im KULTour-Amt erfahren. Seit 2013 feierte man den Paeoniensonntag am Welterbetag, also stets am ersten Sonntag im Juni, rund um und im Lehr- und Schaugarten an der Evangelischen Kirche. Aber: „Da waren die meisten Pfingstrosen schon verblüht und die Gäste – zunehmend mehr auch von weit angereist – waren natürlich enttäuscht“, so die Amtsleiterin Gabi Dewald.

Zwei Pfingstrosentage statt einem
Nach vielen Überlegungen hat man nun aus einem Tag zwei Pfingstrosentage gemacht und sie 2018 auf den Frühlingsmarkt mit Bienen- und Dichterfest vorverlegt. „Damit knüpfen wir an das Vorjahr an, als wir am Frühlingsmarkt erfolgreich auch den Landesjägertag gefeiert haben“, begründet Kim Brunner den Schritt. “Wir verlängern also das Bienen- und Dichterfest über den Benediktinerplatz hinaus um einen weiteren thematischen Schwerpunkt, der sich in die östliche Nibelungenstraße hineinziehen wird.“ Vom Museumszentrum bis zur Evangelischen Kirche hin wird sich dieses Jahr der Frühlingsmarkt um das Thema Pfingstrose ausweiten. Auch der Geopark Bergstraße-Odenwald hat hier einen Stand.

Pfingstrosenmalerinnen im Garten
Neben dem Verkauf von Pfingstrosen gibt es dort dann Pflege- und Pflanztipps und Führungen vom Pflegeteam des Lorscher Pfingstrosengartens. Und natürlich kann man jede Menge Exemplare der „Königin der Kräuter“, wie sie die alten Griechen nannten, kaufen, dieses Jahr erstmals auch Ableger aus dem Lorscher Garten. Im Garten werden zwei Malerinnen mit ihren Staffeleien unterwegs sein und die floralen Schönheiten in den Beeten portraitieren. Die fertigen Bilder von Olga Korotkaia und Anna Zmievskaya werden an beiden Tagen im Paul-Schnitzer-Saal sowohl ausgestellt als auch zum Kauf angeboten. Am Sonntag wird gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul die Direktorin Zhu Dong E vom International Geopark Mt. Luchan/China das neue Pfingstrosenbeet vor dem Paul Schnitzer-Saal einweihen (mit Weschnitzwasser!).

Bienenhotels und ein Scheinriese
Der Lorscher Frühlingsmarkt mit Bienen- und Dichterfest und Pfingstrosentagen breitet sich mit circa 85 Stände zwischen Stadthaus und Palais von Hausen, vom Alten Rathaus bis zur Evangelischen Kirche aus. Das Bühnenprogramm mit viel Musik und Tanz soll Junge wie Ältere glücklich machen. Für Kinder treiben nicht nur ein Clown und ein (Schein-)Riese ihr Unwesen auf dem ganzen Markt. Junge Besucher sind auch eingeladen, ihr eigenes Bienen- und Insektenhotel zu gestalten und mit nach Hause zu nehmen. Am Samstagmorgen ab 8 Uhr findet wie stets auch der Flohmarkt mit Café rund um die Katholische Kirche statt. Und der Heimat- und Kulturverein betreibt einen Informationsstand im Foyer des Paul-Schnitzer-Saales.

Lyrik to go und Vorträge vom Imker-Spezialisten
Die Stundengedichte am himmelblauen KULTour-Karren und die eritreische Kaffeezeremonie sind mittlerweile schon Tradition auf dem Bienen- und Dichterfest. Hier tummeln sich des weiteren Imker und etwa die Behindertenhilfe Bergstraße mit Bienen und anderem Getier aus bunt bemaltem Holz. Der bekannte Imker Hans Alles wird an beiden Abenden der Markttage einen Vortrag im Paul-Schnitzer-Saal halten. Schon Kult ist der Poetry-Slam des Jugendrates am Samstagabend des Bienen- und Dichterfestes um Gewölbekeller des Museumszentrums. Und am Sonntag um 13 Uhr beginnt der Verkaufsoffenen Sonntag des Lorscher Einzelhandels. Und wer einen ruhigen Ausklang mag: Ab 17 Uhr gibt es „Kleine geistliche Werke im Pas deux“ in der Evangelischen Kirche.

Neue Bannertaschen aus Lorsch- jetzt mit Frühlingsmotiv
Der Verkaufsschlager in der KULTour-Amtsbude (vor der Königshalle) dürften die nagelneuen „upcycling“ Lorsch-Shopper werden: Erstmals am Weihnachtsmarkt 2016 zum Verkauf angeboten, gibt es eine weitere Charge der bunten Bannertaschen, dieses Mal aus alten Frühlingsmarkt-Straßenbannern von der Lorscher Nähschule angefertigt. „Die ideale Badetasche zur Schwimmbaderöffnung“, schlagen die Kulturamts-Damen gleich einen hochaktuellen Verwendungszweck vor.