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ür ihre ersten und zweiten Plätze beim bundesweiten Wettbewerb Informatik dem „Informatik-Bieber“ wurden David Immanuel Kiehl, Dorian Schulz und Bendikt Gros (v.li.) ausgezeichnt. Foto: soe
29. Mai 2018 

Schuldorf Bergstraße: Informatik läuft!

Schüler gewinnen Preise bei bundesweitem Wettbewerben

SEEHEIM-JUGENHEIM, Mai 2018 (erh), „Das war eigentlich gar nicht so schwer“, meinte Dorian Schulz, nachdem er die Urkunde aus den Händen von Schulleiterin Christina Martini-Appel erhalten hatte. Der Fünftklässler gehört zu den insgesamt 17 Schülern des Schuldorf Bergstraße (SBS), die bei zwei bundesweiten Informatik-Konkurrenzen im Schuljahr 17/18 Preise abgeräumt haben. Neben Dorian (2. Preis) erhielten Benedikt Gros (2. Preis, Q4) und David Kiehl (1. Preis, Q4) Auszeichnungen im „Biber-Wettbewerb“.

Gleich 14 Schuldorf-Oberstufler erbrachten im „Bundeswettbewerb Informatik“ preiswürdige Spitzenleistungen. „Wo wir sind, ist vorne“, blickte Martini-Appel während eines kleinen Festaktes stolz auf die Informatik-Cracks der Bildungseinrichtung. Eine Feststellung aus der Chefetage, die vor allem für die Landesebene zutrifft: Das Schuldorf war die erfolgreichste hessische Schule in diesem anspruchsvollen Rennen und wurde für die Erfolge seiner Crew mit dem „Bundeswettbewerb-Schulpreis Informatik 2017/18 in Gold“ bedacht. Überreicht wurde die Gold-Urkunde von Jurymitglied Professor Jens Gallenbacher. Zudem bemerkenswert: Das SBS war die einzige Gesamtschule im Starterfeld, berichtete Tobias Jördens. Der Lehrer hatte das Schuldorf-Team gemeinsam mit seinen Kollegen Hans Bikoni und Ulf Wenzel während des Wettstreits gecoacht.Christina Martini-Appel wies in ihrem Grußwort auf die Herausforderungen und Chancen hin, die das junge Schulfach Informatik biete.

Chancen, die konsequent allerdings nur wahrgenommen werden könnten, wenn eine entsprechende Anzahl von speziell ausgebildeten Fachlehrern verfügbar sei. Derzeit herrsche nicht nur im Schuldorf in diesem Bereich ein Mangel an Fachpersonal. Auffällig, dass unter den Geehrten lediglich eine junge Frau auftauchte. Wie kann man Mädels für die Informatik begeistern, wollte Martini-Appel von Preisträgerin Maria Wiegand wissen? Direkte wie überzeugende Antwort von Maria: „Es ist cool, wenn man besser ist als die Jungs und denen mal in den Hintern treten kann.“

Da die Schulleiterin gerade so schön beim Quatschen war mit ihren Informatik-Assen, wollte sie von Paul Hollman (1. Preis) wissen, was ihn an der Materie begeistert. Informatik sei viel logischer und nicht so komisch wie Naturwissenschaften, erklärte Paul und nannte Biologie als negatives Beispiel. Da merkte die Biologin in der Frau Direktorin auf. „Paul, Sie kommen später in mein Büro“, sagte Martini-Appel mit gespielter Strenge. Ganz schmerzfrei verläuft die Hinwendung zur Informatik nicht, wie Anh Trung Pham (1. Preis) bei seiner Einlassung verdeutlichte. „Am Anfang war es hart und ziemlich schwer, jetzt macht es großen Spaß.“

Spaß war ein gutes Stichwort für Jens Gallenbacher. Der Professor aus Darmstadt, der an der TU Didaktik der Informatik lehrt, war nicht nur ins Atrium der Internationalen Schule gekommen, um Urkunde zu verleihen. Auf Einladung des Seeheimer Lions Club gab Gallenbacher, sichtlich begeistert von seinem Fachgebiet und mit hohem körperlichen Einsatz, in seinem detaillierten Vortrag einen Einblick in die Grundzüge der Informatik. Dabei beschrieb er die Systematik der Wissenschaft als das Ergebnis eines kreativen menschlichen Denkprozesses.