Gernsheim und Ried

"Kopfweiden im Ried", eine Farbradierung von Mario Derra aus dem Jahr 1999.
15. August 2018 

Tag des Offenen Denkmals im Kulturdenkmal “Altes E-Werk” in Gernsheim

Mario Derra präsentiert seine Kunstausstellung “Mario Derra sieht den Geopark”

GERNSHEIM, August 2018 (meli), Das Kulturdenkmal “Altes E-Werk” in der Gernsheimer Riedstraße 28 hat am Tag des Offenen Denkmals, den 9. September von 11- 18 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungszeiten sind vom 6. bis 8. September von 14 – 17 Uhr und vom 30. September bis zum 28. Oktober jeweils sonntags von 14 – 17 Uhr.

2018 wurden die originalgraphischen Verfahren in die Liste der immateriellen Kulturgüter der UNESCO aufgenommen. In seinem Atelier und Museum zeigt der Künstler Mario Derra ausgewählte Exponate dieser Techniken und die dazugehörenden historischen Pressen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. In Vitrinen sind Exponate zum typographischen Frühdruck aus Deutschland und Korea zu sehen. Gezeigt werden Materialen zur Technik der Lithographie und Lithographiesteine mit Motiven von 1880 bis zur Gegenwart. Eigene Arbeiten des Künstlers, wie zum Beispiel die größte Lithographie der Welt mit 11,24m Länge, ergänzen die Präsentation im Kulturdenkmal „Altes E-Werk“.

Im Obergeschoss des Maschinenhauses ist die Ausstellung “Philipon versus Louis Philippe – Pressefreiheit und Zensur in der Julimonarchie” mit Lithographien von Künstlern des Pariser Verlagshauses Aubert – Honoré Daumier, J. J. Grandville, Traviés, Raffet u.a. zu sehen. Nach unübersehbaren Maßnahmen zur weltweiten Einschränkung der Pressefreiheit in der jüngsten Zeit, zeigt Mario Derra diese 60 historische Originallithographien zum der französischen Julimonarchie 1830 – 1848. Damals waren Künstler, Journalisten und Verleger nicht nur der Zensur, sondern auch Gefängnis- und Geldstrafen, Kautionszahlungen, Verboten und Diffamierungen ausgesetzt. Druckpressen wurden zerstört, Zeitungen durften nur nach Kontrolle und mit Zensurstempel versehen erscheinen. Die Aufhebung der Pressefreiheit durch Karl X. hatte 1830 die Julirevolution ausgelöst. Nach einer anfänglichen Liberalisierung in der Ära von Bürgerkönig Louis-Phillipe, wurde die freie Berichterstattung wieder schrittweise eingeschränkt. Der Journalist Charles Philipon leistete den neuen Machthabern durch seine satirischen Zeitschriften wie „La Caricature“ und „Le Charivari“ und die Herausgabe von bissigen Lithographien, ausgeführt durch hochrangige Künstler, erbitterten Widerstand, wenn es um die Einschränkung der freiheitlichen Grundwerte ging. Die Verbindung von Bildsatire, Politik und Kunst gelang Philipon auf höchstem Niveau und machte ihn zu einer der wichtigsten Verlegerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.

Im Untergeschoss des Maschinenhauses ist die Ausstellung “Mario Derra sieht den Geopark” mit Motiven aus dem “GeoNaturpark Bergstraße-Odenwald” zu sehen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.mario-derra.com