Seeheim-Jugenheim, Was geht?

Einen Kurzfilm mit dem Thema Schule haben die Jugendlichen mit Workshop-Leiter Fitz van Thom (li.) in den Osterferien gedreht. Foto: soe
30. Mai 2019 

Action, Thriller, Helden

Film-Workshop der Jugendförderung Seeheim-Jugenheim in den Osterferien

SEEHEIM-JUGENHEIM, Mai 2019 (erh), Florian fand seinen Stunt am spannendsten. „Das war Adrenalin pur“, beschrieb er die Szene, bei der er, gesichert, kurzzeitig kopfüber in der Luft hing. Maxime gefiel das Gesamtpaket am Filmset. „Es ist alles cool.“ Für Maurice war bei der ganzen Sache die Schauspielerei am aufregendsten. „Das hat am meisten Spaß gemacht.“
Der Film-Workshop, den die Jugendförderung der Gemeinde Seeheim-Jugenheim während der Osterferien für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren anbot, war ausgebucht und ein Volltreffer. Matthias Itzel von der Jugendförderung zeigte sich hoch erfreut über die positive Resonanz auf den Kurs. „Es läuft toll.“

In den Hochzeiten von MTV hatte die Gemeinde vor etlichen Jahren mit eigenem Equipment einen Video-Clip-Workshop angeboten. „Die Kids haben uns die Bude eingerannt“, erinnerte sich Itzel an den damaligen Ansturm. Zwischendurch war das Thema bei der jungen Generation out.

Seit Smartphone und soziale Medien völlig neue technische Möglichkeiten eröffnen, sind Clips und Kurzfilme aus eigener Herstellung wieder angesagt bei den Jugendlichen. Für den viertägigen Film-Workshop in der Werkstatt Sonne in Seeheim hatte die Jugendförderung einen Profi engagiert. Der Wahl-Seeheimer Fitz van Thom ist ein Allrounder und beherrscht quasi sämtliche Jobs, die am Set gefragt sind. Er ist Regisseur, Produzent, Schauspieler, Drehbuchautor, Stuntman, Kameramann, Tontechniker und Cutter. Gemäß seiner eigenen Fähigkeiten formulierte van Thom den Grundsatz für den Workshop: „Alle machen alles.“ Am Tag des Drehortbesuchs, gefilmt wurde In- und Outdoor, war Florian mit dem Ton dran, Maxime bediente die Kamera, Maurice schauspielerte. Mit der Schauspielerei hatten einige der Jungs und Mädels anfangs leichte Schwierigkeiten. „Es geht auch darum zu lernen, seine Scheu zu überwinden“, erklärte van Thom einen willkommenen Nebeneffekt des Projektes. Über den Inhalt des Plots war sich die Film-Crew schnell einig und konstruierte eine Thriller-Action-Helden-Story. Beim ersten Meeting wurden die Ideen gesammelt. Fitz van Thom formte aus dem Brainstorming in einer kleinen Nachtsession ein Drehbuch inklusive der Dialoge.

Die Geschichte handelt von einer Verschwörung in der Schule. Jemand verschafft sich illegal Zutritt zu den Schul- und Lehrer-Computern und manipuliert zum Beispiel die Noten der Schüler. Maxime ist dieser Bösewicht, dem ein Redakteur der Schülerzeitung, dargestellt von Maurice, auf die Spur kommt. Und der Hausmeister hängt auch irgendwie mit drin.

Was war das komplizierteste bei der ganzen Angelegenheit? Einen passenden Titel für das Werk zu finden. Kurz vor Abschluss des Workshops liefen die Dreharbeiten nach wie vor unter dem Arbeitstitel „K.P.“ – „Kein Plan“. „Uns fällt bestimmt noch etwas ein“, meinte van Thom zuversichtlich.

Parallel zum Filmworkshop bot die Jugendförderung ebenfalls in Kooperation mit der Werkstatt Sonne eine Nähwerkstatt an. Kursleiterin Giuliana Fetzer war für das Fachliche, Conny Mattutat vom Verein Sonne für die Organisation zuständig. Insgesamt sieben Mädchen waren mit ihren eigenen Nähmaschinen am Start und kreierten unter Anleitung Fetzers Kissenbezüge oder kleine Täschchen. „Das macht Spaß“, sagte Ella, eine der Teilnehmerinnen.