Schwanheim und Fehlheim

Mit viel Liebe haben die Landfrauen aus Fehlheim schöne herbstliche Geschenkideen gebastelt und präsentierten sie an ihrem bunt geschmückten Stand. Foto: soe
14. November 2017 

Alphornklang beim Erntedank

Fehlheims Landfrauen präsentierten die “Biebesheimer Alphornbläser“ als Attraktion ihres bunten Herbstfestes

FEHLHEIM, November 2017 (pem), Traditionen pflegen Landfrauen gerne, doch die fleißigen Damen aus Fehlheim sind stets gut für eine Überraschung. Bekannt, beliebt und von den älteren Bürgern sehr erwartet, ist ihre Einladung zum Ende des Sommers gemeinsam den Beginn des Herbstes zu feiern. Dabei sind gebackene Kuchen- und Tortenträume legendär, doch die Kaffeetafel bietet auch dem herzhaften Geschmack seine Schmankerln mit hessischem „Worschde-, Hand- und Kochkäsbrot“.

Wann immer Landfrauen zur frohen Runde bitten, füllt sich der Saal mit Fehlheimern im Handumdrehen bis zum letzten Platz. Es lockt die Aussicht auf Stunden, in denen man sich von der warmherzigen Gastfreundschaft umsorgen lassen kann und die heimelige Atmosphäre bei der man gutnachbarschaftliche Schwätzchen genießt.

Neben dem „Verwöhnprogramm“ der Bewirtung schätzen die Besucher den kleinen Einkauf an den Tischen, die die Handarbeitsfreude und das Bastelgeschick mit nützlichem und dekorativem Kunsthandwerk gefüllt haben. Großer Nachfrage erfreuten sich die nach geheimen Hausrezepten liebevoll hergestellen Gelees und Marmeladen. Der Erfolg, das Sortiment zu erweitern, gab ihrem Entschluss Recht: in diesem Jahr bereicherte erstmals ein „Minibauernmarkt“ mit Frischem aus Fehlheim die Vielfalt. Obst und Gemüse, knackige Köstlichkeiten, schön wie gemalt, haben nur einen Lieferweg von wenigen Straßenzügen hinter sich!

Stets bemüht die Gäste bestens zu unterhalten, hatte die Vorsitzende der Ortsgruppe Adelheid Lang, eine kleine Sensation organisiert. Ein Klang, der sonst eher über Felsen und Gipfel streicht und sich an Steilwänden bricht zum Echo, färbte den Nachmittag noch bunter. Unverwechselbar alpine Töne und doch erzeugt von Luft aus hessischen Lungen der „Biebesheimer Alphornbläser“ erklangen.
Vor siebzehn Jahren entdeckte Berthold Bader das Alphorn als reizvolle Herausforderung für sich und steckte mit seiner Begeisterung den Trompete spielenden Nachbarn Reinhold Geipert an. Die beiden wurden zu tüftelnden Instrumentenbauern. Mithilfe von Internetanleitung und fachkundigem Gesprächsaustausch glückte der erste Konstruktionsversuch auf Anhieb. Es entstanden die wohlklingenden, sanften „Giganten“ von 3,62 m Länge, die beide heute noch spielen.

In der jetzigen Besetzung mit Raimund Saar als dritten Mann treten die Biebesheimer Alphornbläser seit 2005 auf. Natürlich „haben wir auch das typisch alpine Liedgut drauf“, bestätigt Reinhold Geipert. Das erschien den Herren, denen der Schalk im Nacken sitzt, nicht interessant genug: „Alles was wir spielen, ist selbst geschrieben inspiriert von alltäglichen Situationen: Als meine Frau uns zur Übungsdisziplin mahnte, kam mir die Zeile in den Sinn „Ich hör‘s hier oben, ihr sollt mehr proben!“ und solche Textideen setzen wir in Töne um.“ Die originellen Stücke ihres umfangreichen Repertoires verbinden eine launige Moderation und zusätzliche musikalische Scherze. Zum Mitsingen gleich ausprobiert wurde das Lied, das das Trio den Fehlheimer Landfrauen extra komponiert und gewidmet hatte: „Zum Herbstfest laden herzlich ein die Landfrauen sehr gern. Es freut sich sehr der Ortsverein auf Gäste von Nah und Fern…“ Die waren ja gekommen und zollten mit ihrem Applaussturm den Künstlern und Veranstalterinnen ihren „Ernte“-Dank für eine beschwingte Zeit mit vielen kleinen besonderen Glücksmomenten.