Alsbach-Hähnlein, Fotogalerien

"Bunt und spannend wie der Urwald" - so war es dann auch auf der Prunksitzung des AKV. Foto: soe
23. Februar 2017 

Bunt und spannend wie der Urwald

Karnevalverein Alsbach ist im Dschungel unterwegs – Begeisterte Zuschauer – Drei ausverkaufte Sitzungen im Sonnensaal

ALSBACH, Februar 2017 (meli), 19.11 Uhr im Sonnensaal des Bürgerhauses Alsbach – Crocodile Dundee tritt durch den Vorhang, das rechte Bein von einem Krokodilbiss verletzt. In den letzten Minuten hatten bereits immer intensiver werdende Dschungelgeräusche, laute Rufe von Affen und Elefanten, das Krächzen von Papageien dem Besucher klar gemacht: Der KVA ist in diesem Jahr im Dschungel unterwegs.

Der Vorhang öffnet sich und gibt den Blick frei auf ein toll gestaltetes 3D-Bühnenbild. Über 400 Stunden Arbeit wurden hier an zwei Wochenenden investiert.
Die Mini-Garde, die Jüngsten im Verein, kommen zu Melodien aus dem Film Dschungelbuch durch den Saal in diese Kulisse und eröffnet als kleine Affen, Löwen und Elefanten den Abend mit ihrem Schautanz. Jacqueline Meyer und Anna-Lena Schmidt als Gardeleiterinnen haben hier wieder etwas Wunderbares geschaffen.

Nach dem Einmarsch der Garden und Komitees und der Begrüßung durch die Vorsitzende Gudrun Schäfer und den Sitzungspräsidenten Charly Zimmermann startet der KVA mit dem Gardetanz der Peanuts-Garde zu den Klängen von Bon Jovi’s „It’s my life“ (einstudiert von Natascha Jährling-Trunk und Simon Vater) in das rund 4 ½ stündige kurzweilige Programm.

Die Dancing Maniacs, ein Männerballett aus Worfelden, bringen gleich mal den Saal auf Touren bevor Charly Zimmermann in seiner Protokoller-Rolle als „Mann mit de Latern“ den politisch-gesellschaftlichen Jahresrückblick hält. Er beklagt, dass „überall nur noch gelogen und beschissen“ wird und belegt dies mit dem VW Abgas-Skandal, der Brexit-Entscheidung, dem Russen-Doping und nicht zuletzt auch mit dem amerikanischen Präsidentenwahlkampf. Die Welt sei postfaktisch geworden und die sensationsgierigen Medien würden – ständig auf der Suche nach den fetten Schlagzeilen – ihren Teil hierzu beitragen.

Nach dem Gardetanz der Mini-Garde zeigt Peter Zimmermann in seinem Büttenvortrag, dass oft genug auch zu Hause der Dschungel lebt. Playmobil-Krieger, auf die man auf dem Gang ins Bad barfüßig tritt, kein Papier auf dem Klo, der morgendliche Kampf mit der Kaffeemaschine… All das erinnert an den Überlebenskampf im Urwald.

Der anschließende Schautanz der Peanuts-Garde zur Filmmusik aus Avatar zeigt tolle Schwarzlichteffekte. Simone Schaaf, als erfahrene Büttenrednerin immer eine Bank, verirrt sich dann als Fahranfängerin im Verkehrsdschungel. Gleich am Anfang muss sie etwas beichten: „Sie, ich muss die Veranstaltung hier kurz mal stör’n. Wem tut denn do drauße des Auto gehöre? Oder ich sag’s emol so: Ich wollt wisse, wem war’s… Ich hatt mich e bissje verheddert mit’m Gas!“

Die erste Halbzeit wird abgeschlossen von der Sonderschau der Komitees, die – wie könnte es anders sein – in diesem Jahr im Dschungelcamp gelandet sind. So müssen „Waltraud & Mariechen“ genau so eine Dschungelprüfung über sich ergehen lassen, wie die politischen Schwergewichte Angela Merkel, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel. De „Uffreescher“ (Heinz Schubkegel) nimmt lautstark und voller Inbrunst insbesondere lokale Themen ins Visier – und wird am Ende sogar Dschungelkönig. Diese Sonderschau – wieder konzipiert, getextet und einstudiert von der Präsidentin des Damenkomitees Gitti Eichler-Zimmermann – endet mit einem Tanz der Urwaldspinnen.

Die Champagner-Garde (Leitung Laura Eberhard, Stina Aarab, Martina Schwarz) eröffnet die Zweite Halbzeit mit einem flotten Garde-Marsch und macht dann die Bühne frei für ein kurzes Grußwort von Bürgermeister Georg Rausch und den Pfarrern Johannes Lösch und Sandra Matz.

Wer mit der Nutzung von Computern zu tun, der weiß, dass man sich da auch oft im Dschungel der Fehlermeldungen verirren kann. Nick Merschroth und Simon Vater haben als Computer-Hotline Tastenglück mit manchen technischen Problemen und auch mit manchem Anrufer so ihre Last. Wir lernen, dass mit Parshippen auch der gemeinsame Winterdienst gemeint sein kann, und wissen ab sofort, wo auf der Tastatur die Änikie-Taste zu finden ist.

Die Konfetti-Garde (einstudiert von Yvonne Müller und Stephanie Layseca-Martinez) ist tänzerisch als Reisegruppe im Dschungel unterwegs und trifft dort auf wilde Tiere.

Zur festen Größe auf der Bühne des KVA gehören jetzt schon im 22. Jahr „Der Große und der Kleine“ (Karl-Heinz Heist und Franz-Georg Kern). Ihre Kalauer haben viele Jahre lang das Publikum begeistert. Durch viele Gastaufträge bei anderen Fastnachtsveranstaltungen sind sie weit über die Grenzen von Alsbach hinaus bekannt geworden. Mit diesem närrischen Jubiläum beenden die beiden ihre gemeinsamen Auftritte. Sitzungspräsident Charly Zimmermann überreicht nicht nur die wohlverdienten Kampagnenorden, sondern zum Abschied auch ein kleines Jubiläums-Präsent. Ein Jubiläum haben auch die Eeser, die stimmgewaltige Frauenpower-Gesangsgruppe des KVA und die Saalkapelle Soundpack zu feiern. Seit 25 Jahren sorgen sie für ausgelassene Stimmung unter dem närrischen Publikum und feiern in dieser Kampagne sozusagen Silberhochzeit. Sie bringen mit Stimmungsliedern und aktuellen Hits, wie Hulapalu von Andreas Gabalier den Saal wieder einmal zum Kochen, bevor sie sich mit dem traditionellen „Lappe-Lied“ von der Bühne machen.

Der fetzige Gardetanz der Konfetti-Garde leitet über zu einem weiteren Highlight des Abends. Yannik Schönborn strapaziert noch einmal an diesem Abend als „de Heiner“ in seiner unnachahmlich langsamen komischen Art die Lachmuskeln bis zum Äußersten. Mit dem letzten Tanz des Abends greift die Champagner-Garde noch einmal das Kampagnenmotto auf: Musikalisch und tänzerisch geht es durch die Urwälder auf den einzelnen Kontinenten, aber auch in den Großstadt-Dschungel von New York.

Die erste von insgesamt drei ausverkauften Sitzungen fand mit einem großen bunten Bild aller Aktiven auf der Bühne und dem Hit „An Tagen wie diesen…“ ihren Abschluss. Über 100 Aktive haben eine tolle Show abgeliefert und das Publikum begeistert.

Fotos: Stefan Oelsner
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