Auto und Mobiles, Pfungstadt und Eberstadt

Eine ausgesprochen erfolgreiche Saison 2018 konnte Kart-Pilot Kian Max Eichmann aus Eich für sich verbuchen. Foto: soe
22. Dezember 2018 

Der Pokalsammler

Kian Max Eichmann aus Eich ist erfolgreicher Kartfahrer beim AC Bensheim – Hessenmeister im Slalom

ESCHOLLBRÜCKEN-EICH, Dezember 2018 (erh), Es war höchste Zeit für mehr Stellfläche im Zimmer von Kian Max Eichmann, über 60 Pokale müssen schließlich untergebracht werden. Also wurde vor kurzem ein neues Holzregal angeschafft, auf dem die Trophäen nun einen würdigen Platz gefunden haben. Die aktuellen Lieblingsexemplare von Kian Max sind die beiden Pokale, die er bei den diesjährigen hessischen beziehungsweise deutschen Meisterschaften gewonnen hat. In Hessen ist der Neunjährige in seiner Startklasse die Nummer eins im Kart-Slalom, bei den nationalen Titelkämpfen landete er auf Position vier. Kian Max freut sich an seinen vielen Auszeichnungen. „Der Pokal von den Deutschen ist ganz schön groß“, erzählt er. Dass man im Kartsport so viel gewinnen kann, findet der Drittklässler ziemlich cool. „Das macht Spaß.“ Das Tempo, mit dem man auf den Kursen unterwegs ist, hat es ihm ebenfalls angetan. „Man kann richtig Geschwindigkeit aufnehmen.“

Angefangen mit dem Motorsport hat Kian Max beim MC Pfungstadt, wo er auf verschiedenen Enduro-Motorrad-Modellen erste Erfahrungen sammelte. Vor zwei Jahren entdeckte er das Kartfahren beim AC Bensheim. Nach einigen vielversprechenden Schnuppertouren legte er im Vorjahr los mit dem Wettkampfsport in dieser Disziplin. Erste Erfolge, wie die zweiten Plätze beim Odenwaldpokal und den hessischen Meisterschaften, stellten sich auf Anhieb ein. In der Saison 2018 startete Kian Max sowohl im Slalom als auch bei Rundstreckenrennen durch: Erste Plätze beim Odenwaldpokal, den hessischen Meisterschaften und dem ADAC-Youngster-Cup sowie der Vize-Titel bei der Hessen-Thüringen-Meisterschaft stehen in seiner Bilanz. Zudem erreichte er beim ADAC-Bundesendlauf auf dem Nürburgring den 18. Rang. Neben diesen Topergebnissen bei den Rennserien erkämpfte er sich jede Menge Siege und Podiumsplatzierungen bei Einzelläufen.

Kartfahren ist Family Business. Nathalie und Markus Eichmann begleiten ihren Sohn regelmäßig zu den Rennwochenenden. „Einer schraubt, einer sorgt für die Verpflegung“, erläutert Markus Eichmann. „Ich bin der Schrauber.“ Das nötige Fachwissen für Motoren und Getriebe hat sich der Inhaber eines Heizungs- und Sanitär-Betriebs, der früher selbst hobbymäßig im Bereich Motorrad-Cross unterwegs war, im Laufe der Zeit selbst angeeignet. Kian Max hält sich bei den technischen Dingen derzeit noch zurück. „Das kommt bestimmt irgendwann“, meint er und verlässt sich beim Schrauben voll und ganz auf die Expertise seines Vaters.

Wenn eine Kart-Veranstaltung ansteht, macht sich die Familie von Eschollbrücken-Eich aus, oft mit Wohnmobil und Anhänger, auf den Weg zu den Strecken, von denen die meisten im Umkreis von 150 Kilometern liegen. Zu den Deutschen Meisterschaften ging es im Oktober sogar bis nach Kempten. Für die Eichmanns sind diese Wochenenden angenehme Freizeitgestaltung. Die Kartsport-Szene ist wie eine große Familie, berichtet Markus Eichmann. „Im Rennen ist man Konkurrent, abseits der Strecke herrscht eine freundschaftliche Stimmung.“ Diese besondere Atmosphäre mag Kian Max. „Man kann beim Kartfahren viele Freundschaften schließen.“

Kian Max‘ Vorbilder sind die Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel und Lewis Hamilton, die ihrer Karrieren ebenfalls im Kartsport begannen. Der Traum von der Formel 1 wird sich für Kian Max allerdings kaum erfüllen lassen. „Ich werde zu groß.“ In der Königsklasse des Auto-Rennsports spielen Körpergröße und Gewicht der Piloten eine wichtige Rolle, Fahrer über 1,80 Meter sind die Ausnahmen im Formel 1-Zirkus. Kian Max misst aktuell 1,50 und soll laut einer Berechnung bei circa 1,95 Meter landen; zu groß für ein Cockpit in der Formel 1. Die Größe von Nathalie (1,85) und Markus (1,91) Eichmann ist Indiz dafür, dass die Gardemaß-Prognose für ihren Sohn zutreffen könnte. Der junge Kart-Crack hat aber bereits einen Plan B in der Tasche. „DTM würde gehen.“ Beim Deutschen Touren Masters kommen auf Basis von Serienfahrzeugen aufgemotzte Rennwagen zum Einsatz – mit ausreichend Beinfreiheit auf der Fahrerseite. „Das ist auch was für große Fahrer“, sagt Kian Max fröhlich.