Alsbach-Hähnlein, Garten-Natur-Tiere

Flippi kümmert sich vorbildlich um ihren Nachwuchs und zeigt den Küken welche Nahrung sie zu sich nehmen können. Foto: meli
08. Juli 2019 

Die Küken, die aus der Kälte kamen

Wir suchen zwei Namen für die Küken

ALSBACH-HÄHNLEIN, Juli 2019 (erh), Philipp und Katharina wären tolle Namen für die Küken, meinten die dreijährigen Zwillinge Philipp und Katharina bis vor wenigen Tagen. Inzwischen haben die beiden das Buch „König der Löwen“ kennengelernt, die neue Idee lautet nun: Simba und Nala, wie das Löwen-Pärchen im Buch. Martina und Oliver Nickel sind grundsätzlich einverstanden mit diesem zweiten Vorschlag ihrer Kinder.

„Das sind schöne Namen“, findet Martina Nickel. „Aber wir warten noch ein bisschen.“ Denn die beiden Küken sollen zum Geschlecht passende Namen erhalten. Oliver Nickel hebt eines der drei Wochen alten Hühnchen hoch. „Profis sehen das mit einem Blick“ sagt er und betrachtet intensiv den hinteren Bereich der Küken. „Ich kann da nichts erkennen“, schüttelt er den Kopf. Mit der Geschlechtsbestimmung und damit mit der Namensgebung muss sich Familie Nickel also noch ein wenig in Geduld üben – auch wenn Martina Nickel einen Verdacht hat. „Das könnte ein kleiner Hahn sein“, vermutet sie angesichts des bereits ziemlich ausgeprägten, zackigen Kamms und streicht dem Küken mit einem Finger leicht über den Kopf. Bis die geschlechterspezifischen Merkmale, wie etwa die Färbung des Kamms, erkennbar sind, kann es allerdings noch einige Wochen dauern.

Zwei Küken sind Mitte Mai geschlüpft, nachdem Flippi, die Glucke, mehrere Wochen fleißig natürlich gebrütet hatte. Zehn Eier bekam Flippi Ende April untergelegt. Drei Eier wurden vorzeitig aussortiert, nachdem beim Schieren, dem Durchleuchten der Eier mit einer Speziallampe, keinerlei Entwicklung im Inneren festgestellt worden war. Obwohl sich in den übrigen sieben Eiern mehrere reife Küken befanden, schafften es am Ende nur zwei, zu überleben. Eine mögliche Erklärung für diese auch für eine Naturbrut eher niedrige Erfolgsquote könnten die großen Temperaturschwankungen im Mai mit einigen kalten Nächten sein, mutmaßt Oliver Nickel. „Das kann der Grund sein, ist aber letztlich Spekulation.“ Die Küken waren innerhalb von zwei Tagen geschlüpft. Oliver Nickel hat die Eierschalen aufgehoben. Die zwei unterschiedlichen großen Hälften der Eierschale sehen aus wie ein Frühstücksei, das mit einem Eierschalensollbruchverursacher geköpft wurde. Exakte Arbeit! Eine kritische Phase hatten die beiden knallgelben Wollknäule, die anfangs knapp 20 Gramm wogen, außerhalb des Eis zu überstehen. Die ersten 48 Stunden ernähren sich die Kleinen ausschließlich über den Dottersack, der unmittelbar vor dem Schlupf über die Nabelöffnung eingesogen wird. Danach sind die Küken bei der Nahrungssuche auf die Unterstützung der Glucke angewiesen. Zudem benötigen sie das Gefieder der Mutter-Henne als wärmenden Unterschlupf. Aber Flippi hatte zunächst wenig Interesse für ihre Nachkommen und blieb auf zwei weiteren Eiern im Nest sitzen. „Die mussten wir wegnehmen, sonst wäre es schwer für die beiden Küken geworden“, erläutert Oliver Nickel die erforderliche Maßnahme. In der Folge kümmerte sich die Glucke vorbildlich um den Nachwuchs, zeigte den Küken, welche Nahrung sie zu sich nehmen können. „Flippi macht das ganz toll.“

Mittlerweile haben die Küken ihr Gewicht auf 40 Gramm verdoppelt, die gelbe Wolle ist weniger geworden, das erste Gefieder ist zu erkennen. Mit dem besseren Wetter erfolgte der Umzug nach draußen. Der kleine, bunte Stall, von den Nickels selbst gebaut, steht samt Freilauf auf der Wiese vor dem Wohnhaus. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten bewältigen die Küken die Rampe hinauf zum Stall ohne Hilfe. „Den beiden geht es super“, sagt Oliver Nickel. Nächste größere Hürde in der Entwicklungsphase der Küken ist es, die beiden Neulinge und Flippi in den Rest der Hühnergruppe zu integrieren. „Das funktioniert in der Regel gut.“

Insgesamt leben auf dem Hühnerhof der Familie Nickel in Hähnlein nun 20 freilaufende Hühner. Oliver und Martina Nickel züchten seit einigen Jahren Chabo-Hühner. Mit der Zucht verfolgen sie keine kommerziellen Interessen. Die Hühner-Rasse stammt ursprünglich aus Japan. Die Babos unter den Chabos im Hause Nickel sind die Hähne Sam, Cinnamon und Dean. Bislang. Wenn sich die Vermutung von Martina Nickel bestätigten sollte und eines der Küken tatsächlich ein Hahn ist, könnte schon bald Stress unter den Jungs angesagt sein. Und dann? „Naja, jetzt warten wir erstmal ab“, sagt sie gelassen.

Wir suchen zwei Namen. Wie sollen die Küken heißen?
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Wir freuen uns drauf!