Auto und Mobiles, Kirche, Kreis Bergstrasse

Initiiert und organisiert hatte den Besuch Willi Coerdt (2.v.li.) vom Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Mörlenbach als ehrenamtlicher Helfer im Arbeitskreis Asyl.
20. Mai 2016 

Flüchtlinge zu Besuch bei John Deere

Traktorenbau als High-Tech-Unternehmen

BERGSTRASSE, Mai 2016 (meli), Sechs in Mörlenbach lebende Flüchtlinge aus Eritrea, Afghanistan und Syrien haben die Traktorenfabrik von John Deere in Mannheim besichtigt. Initiiert und organisiert hatte den Besuch Willi Coerdt vom Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Mörlenbach als ehrenamtlicher Helfer im Arbeitskreis Asyl. Man muss nicht aus einem fremden Land stammen, um sich neben den Großtraktoren ziemlich klein zu fühlen. Ahmad (Syrien), Mortaza und Juma Khan (beide Afghanistan) sowie Jonas, Hailab und Tsegai (alle drei Eritrea) staunen zwar nicht schlecht, aber sie klettern selbstbewusst zum Probesitzen in die Führerkabine der Traktoren. Ob sie sich vorstellen können, in einer solchen Fabrik zu arbeiten? Ja, das ist sehr interessant, lautet ihre Antwort.

Ihre Aufenthaltsdauer in Deutschland beträgt zwischen zehn Monaten und zwei Jahren. Alle sprechen bereits passabel deutsch. Unterrichtet werden sie in Mörlenbach von Willi Coerdt. Er will den jungen Männern zwischen 22 und 25 Jahren aber nicht nur Deutsch beibringen, sondern sie auch für Technik begeistern und sich zudem bei John Deere umhören, welche Ausbildungsmöglichkeiten das Unternehmen bietet.

John Deere ist das, was in der Wirtschaft ein global player genannt wird. Zum amerikanischen Konzern gehören 65 Fabriken in 19 Ländern. Das Mannheimer Werk mit fast 3.000 Mitarbeitern ist die größte John Deere-Fabrik außerhalb der USA. Über 90 Prozent der dort produzierten Maschinen werden in mehr als 100 Ländern exportiert. In Mannheim werden jedes Jahr bis zu 40 Auszubildende eingestellt. Diese Plätze sind sehr begehrt. Auf einen Ausbildungsplatz kommen nach Angaben eines Unternehmenssprechers mehrere hundert Bewerbungen.

John Deere produziert seit 1956 in Mannheim. Damals übernahmen die Amerikaner die Heinrich Lanz-Traktorenfabrik, die den legendären Bulldog herstellte. Heute sehen die Traktoren anders aus. Bei der Betriebsbesichtigung sehen die jungen Flüchtlinge, dass Traktorenbau durch und durch Hightech ist. Die Maschinen sind mit modernster Elektronik nur so gespickt.