Alsbach-Hähnlein

Franz Kern (Leiter Fanfarenzug) hat das gigantische Neujahrsfeuer stets im Blick. Foto: Eva M. Wicht/Archiv 2017
02. März 2017 

Hilfe! Der Baum brennt!

Das gemütliche Beisammensein beim Neujahrsfeuer der Freiwilligen Feuerwehr Alsbach ist liebgewonnene Tradition geworden

ALSBACH, März 2017 (ewi/p), Bis zum letzten Moment seiner grünen Existenz bleibt ein Weihnachtsbaum etwas Besonderes. Liebevoll herausgeputzt zu seinen Glanzstunden an den Feiertagen, dann allmählich freigegeben zur Plünderung spendet er noch außergewöhnliches Vergnügen. Der Brauch will es, dass das Bäumchen schließlich wieder abgeschmückt im schütteren Naturkleid zum Dreikönigstag das Haus verlässt.

In Alsbach, wie auch inzwischen in vielen anderen Gemeinden, hat der Abschied einen würdigen Rahmen und die Tannen zeigen mit einem, allerletzten Gruß ihr besonderes Wesen. Niemand braucht die Säge zum Kleinholz machen anzusetzen! Die Tüchtigen der Freiwilligen Feuerwehr holen die Weihnachtsbäume außer Dienst von jedem Haushalt ab. Kein geringer Aufwand. Wehrführer Franz Kern schätzt rund 400 Bäume, die in diesem Jahr auf vier Touren eingesammelt wurden, so dass man einen beachtlichen Haufen hinter dem Gerätehaus aufschichten konnte. Nicht minder tüchtige Kameraden hatten mit dem Aufstellen der verschiedenen Buden auf dem Feuerwehrgelände alle Vorbereitungen getroffen, um die erwarteten Gäste nach Herzenslust bewirten zu können mit Crepes, Raclette, Bratwurst und Getränken. Das Christbaumfeuer ist bei den Alsbachern der allerletzte zu Weihnachten gehörende Feiertag. Feuerspektakel und die urige, lagerfeuerromantische Gemütlichkeit hat die Veranstaltung den Bürgen ans Herz wachsen lassen. Diese kamen trotz schlechtester Wetterprognosen. Kälte und einsetzender Niederschlag konnten der Stimmung nichts anhaben.

Die Feuerwehr nimmt die Gelegenheit gerne wahr, um Aufklärungs- und damit Vorsorgearbeit zu leisten. Was tun, wenn bereits an Heilig Abend statt der Kerzen schon der ganze Baum brennt? Die Vorführung machte dramatisch deutlich, wie im Handumdrehen die Pracht zum Raub der Flammen wird. Lediglich der recht kräftige Wind machte den Wehrleuten die Arbeit das Feuer für die Vorführung am Baum in Gang zu bringen nicht leicht. „Mer krije se halt leischder aus wie an!“, kommentierte Franz Kern. Doch das imposante Schauspiel nahm wie gewohnt dann seinen Lauf. Eine Sprühdose für Entstehungsbrände und ein Pulverlöscher wurden vorgeführt. „En Aamer Wasser, den hot jeder und des is immer noch es beste!“, urteilte Franz Kern.

Am Christbaumfeuer konnte jeder für sich noch einmal all die gehabten Feiertagsfreuden Revue passieren lassen beim Schwätzchen mit alten und zufälligen Bekannten. Für die musikalische Unterstützung der guten Laune und der zwanglosen Atmosphäre sorgte Alexander Meier aus Bensheim. Besonders die Kinder faszinierte das Prasseln, Knistern und Knacken, am meisten natürlich die aufschießenden Flammen. Ein Sprühfeuerwerk, als wollten die Weihnachtsbäume noch einmal Feuersterne in den Nachthimmel werfen.