Bauen und Wohnen, Bensheim

Das frühere Gasthaus „Zum Felsenmeer“ in Hochstädten - heute "Fiesta".
29. Mai 2018 

Hochstädter Haus erfährt Unterstützung aus Amerika

David Koehler aus Minneapolis spendet dem Hochstädter Haus 400 Euro

HOCHSTÄDTEN, Mai 2018 (meli), David Koehler aus Minneapolis, mit Ahnen aus Hochstädten, spendet dem Hochstädter Haus 400 Euro. Hintergrund der Spende sind Recherchen der Stadtteil-Dokumentation Hochstädten, die für ihre Ausstellung 2019 die Vorstellung des Familienbuchs Hochstädten plant. Bei den Vorarbeiten zur Ausstellung stieß Claudia Sosniak, Leiterin der Stadtteildokumentation Hochstädten, bei ihrer Internet-Suche nach der Hochstädter Auswandererfamilie Müller auf einen von David Koehler erstellten Stammbaum dieser Familie. Claudia Sosniak wusste aufgrund ihrer Recherchen, dass David Koehler mit seinem Stammbaum in einer Sackgasse gelandet war. Aufgrund von Eingabefehlern in amerikanischen Datenbanken sind Einträge aus den Auerbacher Kirchenbüchern unter der Gemeinde Birkenau abgelegt. Sie nahm Kontakt mit David Koehler auf und teilte ihm mit, dass seine Ahnen zwei Generationen in Hochstädten lebten. Über diese Nachricht hat er sich sehr gefreut.

Auf seine Bitte hin, hat die Leiterin der Stadtteildokumentation auch seine Ahnen mit ihrer Mitgliedschaft bei „Ancestry“ und der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung Darmstadt erforscht. Das von Herrn Koehler hierfür angebotene Honorar wollte sie aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagements für die Stadtteil-Dokumentation nicht annehmen. Da sich der Amerikaner mit Hochstädter Wurzeln unbedingt erkenntlich zeigen wollte, schlug sie vor, dem Ort seiner Ahnen eine Spende zukommen zu lassen. Herr Koehler war vom Projekt Hochstädter Haus mit Dorfladen, Café und Gemeinschaftssaal sofort begeistert und hat dem Förderverein Heimatpflege Hochstädten eine Spende überwiesen.

Susanne Hummel, Vorsitzende des Fördervereins Heimatpflege Hochstädten, ist begeistert: „Ich finde es großartig, dass das Hochstädter Haus eine solche Strahlkraft entfaltet und danke Claudia Sosniak für ihre Initiative, die auch für das gute Zusammenspiel zwischen den Hochstädter Einrichtungen und Vereinen steht.“

Ausführliche Informationen über die Hochstädter Vergangenheit und Gegenwart wird die Stadtteildokumentation bei ihrer Ausstellung Anfang November 2018 präsentieren.


Die Auswanderfamilie Müller

Herrn Koehlers Urgroßvater Heinrich Müller (1840-1880), Sohn des Hochstädter Volksschullehrers Johannes Müller (1802-1851) und Anna Barbara Arras (1805-1878), war Lithograph in Frankfurt am Main. Vater Johannes war von 1825 bis zu seinem Tod 1851 Volksschullehrer in Hochstädten.

Im Jahr 1866 heiratete Heinrich Müller die Auerbacherin Anna Magdalena Brückmann (1844-1922) und das Ehepaar lebte mehrere Jahre mit den Kindern Georg, Charlotte Frie-derike und Wilhelm in Frankfurt am Main. 1878 zog die Familie dann nach Wien, wo Heinrich Müller eine Anstellung als Lithograph bei der k.u.k. Staatsdruckerei hatte. Somit muss er als Lithograph in seinem Fachbereich sehr gut gewesen sein. Leider starb er bereits zwei Jahre später (1880) an Blutzersetzung, heute Leukämie genannt. Anna Magdalena Müller war mit den zwei ältesten Kindern nach dem Tod ihres Mannes nach Amerika ausgewandert. Jüngster Sohn Wilhelm kam 1887 nach. Warum, konnte bisher nicht geklärt werden.

Herrn Koehlers Ur-Ur-Großmutter Anna Barbara Müller übernahm nach dem Tod ihres Mannes 1852 übrigens das Haus, heutige Mühltalstraße 268, und soll bereits dort eine Gastwirtschaft betrieben haben – späteres Gasthaus der Familie Roth, heute Fiesta.


Der Förderverein Heimatpflege Hochstädten e.V. wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, das Leben in Hochstädten attraktiv zu halten und kontinuierlich zu verbessern. Zentrales Projekt aktuell ist der Bau des „Hochstädter Hauses“, das sozialer und kultureller Mittelpunkt von Hochstädten werden soll. Das Konzept sieht neben einem Veranstaltungsraum ein Café und einen Dorfladen vor. Für den Dorfladen wurde eine Stille Unternehmergesellschaft nach genossenschaftlichem Prinzip gegründet. Die Eröffnung des gesamten Hochstädter Hauses ist mit der Fertigstellung des Veranstaltungsraums für Spätherbst 2018 geplant. Die Kommunikation in Hochstädten stärkt der Verein mit der aktuellen Internetpräsenz www.projekt-hh.de und der Online-Zeitung „De Hochstädter“ unter www.hochstaedten.net. Das Hochstädter Haus hat gerade eine neue Homepage bekommen: www.hochstädter-haus.de.