Was geht?, Zwingenberg und Rodau

Geleitet wurde der Workshop von Steffi Peichal, die den Entwurf gezeichnet hat, und hier mit Vincent Lang ihr Werk zu buntem Leben erweckt. Foto: soe
04. Januar 2016 

Ich und Du plus X macht „Wir“

Zwingenbergs Jugendliche nutzten den von der Stadt initiierten „Jugend­kulturtag“ und gestalteten verschiedene Aktivitätsangebote

ZWINGENBERG, Januar 2016 (pem), Dass JUZE Zwingenberg lädt Jugendliche ein, die heimischen vier Wände zu verlassen und anderen zu begegnen.
Auch außerhalb von Veranstaltungen und Kursen gibt es genügend Spiel– und Betätigungsangebote, um gemeinsam und voneinander zu lernen. Ein Ort, an dem sich jeder gut fühlen soll, in dem er das für ihn Beste tun kann und über Nähe und Distanz selbst bestimmt. So wächst gleichermaßen Selbstbewusstsein und Vertrauen.

Auf eine Formel gebracht lautete diese: Ich und Du plus X (d.h. eine Aktivität oder eine andere Person) ist gleich „Wir“. Dieses „Wir“, die junge Bevölkerung, zu fördern, in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu rücken, ist die Motivation des „Jugendkulturtages“. Es existieren reichlich Angebote für jüngere Kinder, aber die Gruppe der Jugendlichen ist immer eher unterrepräsentiert und unterversorgt“, gibt Jugendpfleger Bernd Brockenauer zu bedenken. „Wir wollten auch ein Gegenstück zu dem längst international etablierten Kindertag schaffen, als wir 2014 den Jugendkulturtag ins Leben riefen“, erinnert sich Bürgermeister Dr. Holger Habich. So entstand auch in diesem Jahr in traditionell guter Kooperation zwischen Stadt und Jugendzentrum ein Wochenendprogramm, das Jugendliche bei ihren Lieblingstätigkeiten abholte.

Der Freitagabend stand im Zeichen des „Aufstehen und aufeinander zu Gehens“: Seltsam genug, dass gemeinsame Mahlzeiten die beste Kommunikationsplattform bieten, obwohl man doch die meiste Zeit aufgrund des gefüllten Mundes eher eingeschränkt sprechfähig ist! Jeder Besucher war gebeten eine möglichst für sein Land typische kulinarische Kleinigkeit mitzubringen, um ein internationales Buffet entstehen zu lassen. Was einst im Umfeld radikaler Gesellschaftskritik und Protestbewegung entstand und unter dem Straftatbestand der Sachbeschädigung verfolgt wurde, ist heute längst etablierte urbane Kunst: Die Graffiti-Kunst. Eine ideale Angriffsfläche für kreative Farb- und Formattacken bietet die Zwingenberger Bahnunterführung, deren eine Seite bereits im Zuge des ersten Jugendkulturtags verschönert wurde.

Bürgermeister Dr. Holger Habich freute sich, dass rund 20 Jugendliche in einem Graffiti Workshop am Samstag wieder aktiv wurden. Sie sind sich der Verantwortung bewusst, dass sie auf sich aufmerksam machen und ein sichtbares Zeichen im öffentlichen Raum hinterlassen dürfen.

Der damit verbundene Qualitätsanspruch wäre nicht zu erfüllen, wenn man die Spraytechnik anwendet. „Bis man da brauchbare Ergebnisse erzielt, muss man lange üben“, weiß auch der Bürgermeister. Für Entwurf, Vorzeichnung an der Wand und Anleitung hat man sich Profis eingeladen: Die Mannheimer kunsterfahrenen Thomas Hofmann und Steffi Peichal unterstützten die jungen Kreativen mit Tipps. „Gemeinsam in die Zukunft“ lautet das Spruchband über dem Bild, das in fröhlichen Farben ein Stück Willkommenskultur zum Ausdruck bringt.

Samstagabend ist „Partytime“. Abschluss und Höhepunkt des Jugendkulturtages bildete die Dance Night. Nichts gibt so feinsinnig ein Befindlichkeitsprofil der Jugend ab, wie der Musikgeschmack einer Generation. Ohren auf, kann man nur allen an Erziehung und Betreuung beteiligten Menschen empfehlen. Im JUZE war aber einfach der Spaß an der Bewegungsfreude das Gebot der Gute-Laune Stunden. Die Stimmung stimmte und das Gesamturteil für die Veranstaltung lautet: „Voll OK!“