Alsbach-Hähnlein, Fotogalerien

„Die Schöne und das Biest“ – Ausschnitte aus dem bekannten Musical in tollen Kostümen, tänzerisch umgesetzt von der Peanuts-Garde. Foto: soe
04. März 2018 

Karnevalverein Alsbach entführte ins Land der Träume

Ein vierstündiges buntes Programm begeisterte die Narren

ALSBACH-HÄHNLEIN, März 2018 (chzi), Das diesjährige Motto „Wir vergessen Zeit und Räume, der KVA träumt Narrenträume“ zog sich wie ein roter Faden durch das über vierstündige Programm des Karnevalverein Alsbach. Gleich zu Beginn des Abends, der von der Mini-Garde – den jüngsten Bühnenakteuren – mit einem umjubelten Schautanz, verkleidet als kleine Drachen zu Melodien aus Tabaluga, eröffnet wurde, bescheinigte Sitzungspräsident Charly Zimmermann den Zuschauern, dass sie mottogerecht und bunt verkleidet ein traumhaftes Bild abgeben. Das Eröffnungslied, getextet und komponiert von Helmut Roth, beschrieb den Traum der Oalschbacher Kappeschilder von einem freien Blick auf’s Mittelmeer.

Nach dem Ausmarsch der Komitees dann gleich mal ein gefeierter Gänsehaut-Moment: Die Schöne und das Biest – Ausschnitte aus dem bekannten Musical in tollen Kostümen, tänzerisch umgesetzt von der Peanuts-Garde. Vor dem Protokoll brachten die Dancing Maniacs – das Männerballett aus Worfelden – den Saal zum kochen. Präsident Charly Zimmermann – als Protokoller „De Mann mit de Latern“ – hatte sich für sein Protokoll eine elektronische Assistentin mitgebracht: Alexandra Gockel. Ihr Aussehen erinnerte stark an die Sprachassistentin eines bekannten Versandhändlers. Natürlich durften Seitenhiebe auf das Wahlergebnis der Bundestagswahl, die Jamaika-Sondierungen und das Pöstchen-Geschachere in Berlin nicht fehlen. Prompt wusste diese Assistentin auch was zum politischen Tagesgeschehen zu sagen: „Bete und arbeite. Und sei nicht faul. Zahl fleißig Steuern und halte das Maul…“

Der Gardetanz der Mini-Garde leitete über zum Vortrag von Simon Vater und Nick Merschroth. Sie plauderten aus dem Nähkästchen und schwärmten über ihre neuen Freundinnen. Zumindest solange, bis sich am Ende herausstellte, dass es sich um das gleiche Mädchen dreht. Man erfuhr u.a. auch, dass man beim Knutschen im Hauseingang nicht ständig den Knopf der Sprechanlage drücken sollte. Nach dem Gardetanz der Peanuts-Garde bekamen die Besucher einen Reisebericht der besonderen Art. Oliver Schnaus schwärmte als gerade Heimgekehrter von der letzten Kreuzfahrt. Seine Frau (Tanja Suttheimer) sah die Sache ein wenig anders. Kofferschleppend und laut reklamierend kam sie in den Saal und stellte da einiges richtig: Die tolle Suite gab es nicht, man übernachtete mangels finanzieller Mittel im Rettungsboot. Und da sich ihr Mann des öfteren an Bord daneben benommen hatte, wurde man schließlich vom Kapitän vorzeitig in Genua an Land gesetzt. Die Traumreise war wohl dann doch keine, wie es sich so nach und nach herausstellte.

Die Sonderschau der Komitees – getextet und einstudiert von der Präsidentin des Damenkomitees Gitti Eichler-Zimmermann – entführte in nächtliche Traumwelten. Das Sandmännchen ließ eine Schlafende ganz unterschiedliche Träume erleben. Und vier Traumwolken hatten immer etwas anzumerken. Kanzlerin Merkel war gleichzeitig Herr Schulz, die Zahnfee lamentierte über die Kosten einer Zahnbehandlung, Guido Maria Kretschmer hatte drei Kandidatinnen zu beurteilen und Engel Aloisius auf Wolke 7 gab zu all dem auch seine bissigen Kommentare ab. Letzterer war dann froh, schließlich als Bote zur Gemeindeverwaltung Alsbach-Hähnlein entsandt zu werden – weil es im Himmel ja nur Manna gibt und kein Pungschter. Dass er dann in Alsbach erst mal das Gasthaus „Zum Pferdestall“ aufsuchte und ein paar dieser so vermissten Hopfengetränke zu sich nahm, führte dazu, dass die Gemeinde Alsbach-Hähnlein bis heute vergeblich auf göttliche Weisung wartet.

Mit einem tollen Gardetanz eröffnete die Champagner-Garde die zweite Halbzeit, in der zunächst „Hausmeister“ Peter Zimmermann über fürchterliche Ereignisse in einem Flugzeug berichtete: Beim Toilettengang kam es wegen der Vakuumabsaugung zu schmerzhaften Erlebnissen. Die Konfetti-Garde zeigte zu modernisierten Beethoven-Klängen „Magic-Moments“. Danach machte Simone Schaaf als Fitness-Queen klar, auf welche Herausforderungen Frau beim Streben nach der Traumfigur stoßen kann. Musikalisches Highlight des Abends waren einmal mehr „Die Eeser“ (Carmen Dornbach, Karin Eichler, Gitti Eichler-Zimmermann, Natascha Jährling-Trunk). Stimmgewaltig sorgte diese Gesangsgruppe mit Stimmungsliedern, aktuellen Schlagern und Mallorca-Rhythmen dafür, dass keiner mehr auf den Stühlen saß. Seit über 22 Jahren sind „Die Eeser“ Garant dafür, dass der Saal kocht. Auf den Gardetanz der Konfetti-Garde folgte Yannick Schönborn als „de Heiner“. In seiner unnachahmlich langsamen Art kalauerte er gekonnt zu später Stunde und sorgte dafür, dass noch einmal das Zwerchfell ordentlich strapaziert wurde. Eine große Überraschung für alle war, dass sein Opa Heinrich Biereth, der über viele Jahre die Figur „de Heiner“ auf die Bühne brachte, noch einmal auf der Bühne auftauchte und so diesen Vortrag zum viel umjubelten Zwiegespräch machte. Die Champagner-Garde beschloss mit ihrem Schautanz zu Hits aus den 90er Jahren einen Abend, der wieder einmal kurzweilig, abwechslungsreich und unterhaltsam war.

Die vielen auswärtigen Gäste, die teils sogar von weit weg jedes Jahr zu den Sitzungen des KVA anreisen und hunderte Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen, sind ein Zeichen dafür, dass beim KVA gute Unterhaltung geboten wird. Im nächsten Jahr feiert der KVA sein 66-jähriges Bestehen. Sitzungspräsident Charly Zimmermann leitet dann schon zum 22-sten Mal durch den Abend – ein närrisches Doppeljubiläum, das mit einem Prinzenpaar gekrönt werden soll.

Kurz nach 24 Uhr ging es in das großen Finale und danach wurde bis weit in die Nacht in der Bar weitergefeiert. Sicher hat mancher dann später gut geträumt…

Fotos: Stefan Oelsner
[nggallery id=503]