Bickenbach, Schul-News

Maja (li.) und Olivia fertigten mit viel Gespür für Farben und Formen unter dem Schwerpunkt „textiles Gestalten“ eine eigene Tasche an.
06. März 2017 

Leuchtend bunte Lebens-Kunst-Werke

In einem Kunstprojekt für alle Sinne spürten die Kinder der Bickenbacher Hans-Quick-Schule mit eigenen Werken der kreativen Philosophie von Friedensreich Hundertwasser nach

BICKENBACH, März 2017 (pem), „Gesundheitsfördernd“ ist eines der Qualitätssiegel, die die Hans-Quick-Schule für sich beanspruchen darf. Die Zertifizierung rechtfertigt immer neue Projekte aus dem ganzheitlichen Gedanken, dass „gesund“ viel mehr als „nicht krank“ bedeutet. Psychisches Wohlergehen, ein positives Milieu, das Entwickeln und Entfalten der Individualität gehören dazu.

Entsprechend begegnet man den fördernden Maßnahmen in der Schule auf verschiedenen Ebenen und fachübergreifend. Dieser pädagogische Hintergrund mag die Kunsterzieherin Lisa Freudenberg für ihren Unterricht auf die Spur des Wieners Friedrich Stowasser geleitet haben, der bestens bekannt ist unter seinem Künstlernamen Friedensreich Hundertwasser. Kreatives Schaffen und alltägliche Existenz, waren für ihn nicht voneinander zu trennen. Ein „ganzheitlicher Lebenskünstler.“

Sein Anliegen war es, mit seinem Schaffen und dem eigenen Dasein als Beispiel „die Welt zu bewegen und einfach schöner zu machen.“ Erklärend formulierte er dazu die „Theorie der fünf Häute des Menschen“ über die die Ästhetik wirkt: die natürliche Haut stellt das größte sensible Wahrnehmungsorgan dar, die Kleidung übernimmt zusätzlich eine Schutzfunktion, Häuser erweitern diese und stehen für Geborgenheit.

Die Mitmenschen, die Gestaltung von Kommunikation in zugewandter, freundlicher Weise, das soziale Umfeld bildet eine imaginäre „Haut“, ebenso wie das ökologische Bewusstsein als Basis der harmonischen Lebensführung in und mit der Natur. Konsequenz daraus war Hundertwassers Betätigung als Maler, Architekt der begrünten Gebäude ohne gerade Flächen, Umweltaktivist und Selbstversorger, der sich nicht nur gerne von Eigenanbauerträgen ernährte, sondern seine eigenwillige Kleidung fertigte und trug.

Auch wenn den Kindern diese Ideen mit einfachen Worten nahegebracht wurden, trat diese Vermittlung zurück hinter dem Erlebnis der praktischen Umsetzung: Kinder sprechen die prall leuchtenden Farben ebenso an, wie die markante, weiche Formensprache. „In der Natur gibt es ja auch keine geraden Linien“. Mühelos gelingt es also den kleinen Künstlern, den charakteristischen Hundertwasser Stil aufzunehmen und dabei aus der Harmonie der gerundeten geometrischen Formen das herauszufühlen, was der Künstler an Begeisterung für das Prinzip Leben in sein Schaffen gelegt hat.

Die Viertklässler der Hans-QuickSchule widmeten sich den Schwerpunkten bildliches, textiles und kulinarisches Gestalten. Bei der Projekt-Abschluss-Vernissage der Ausstellung, die die Kinder selbst konzipiert hatten, präsentierten die Gruppen einander die Ergebnisse. Ganz bewusst sollte bei diesem Anlass – auch von den geladenen Eltern – der „vierten Haut“ besonders Rechnung getragen werden, obwohl der respektvolle wertschätzende Umgang miteinander an dieser Schule bereits wohl gepflegter Standard ist.

Mit Farbe und Schaffensfreude näherten sich die Kids dem Hundertwassergeist auf dem Papier, Nadel und Faden brachten eine unverkennbar „friedensreich“ inspirierte Tasche hervor. Zum sinnlichen Genuss hatte eine andere Gruppe ein farbenfrohes und ernährungstechnisch gesundes Frühstücksbuffet kreiert.

Vielleicht haben die Schüler mit diesem Projekt das Ende eines bunten Leitfadens in die Hand genommen, mit dem sie weiter an ihrem eigenen gesunden Lebens-Kunst-Werk weben können.