Kreis Bergstrasse

Kolorierter Kupferstich von Matthias Merian d. Ä. vom Kloster Lorsch, Zustand vor 1621. Foto: VSG
14. Februar 2019 

„Modifizierte Realität: Der Kupferstich ‚Closter Lorsch‘ von Matthäus Merian d. Ä.“

Die Archäologin Anne-Karin Kirsch zur künstlerischen Herangehensweise von Matthäus Merian dem Älteren – Vortrag am 15. Februar

LORSCH, Februar 2019 (meli), Matthäus Merian d. Ä. ist bekannt für sein umfassendes druckgrafisches Werk, insbesondere seine Stadtansichten, die in großen Publikationen wie der „Topographia Germaniae“ veröffentlicht wurden. Seine Grafiken sind durchaus als wichtige (kunst)historische Quellen zu verstehen. Anders jedoch als wir es von heutigen Panoramafotografien gewohnt sind, geben Merians Stadtbilder die damalige Realität nicht eins zu eins wieder.

In ihrem Vortrag setzt sich die Archäologin Anne-Karin Kirsch mit Merians künstlerischer Herangehensweise auseinander. Für seine Ansicht vom „Closter Lorsch“ wählte der berühmte Kupferstecher beispielsweise eine Perspektive von einem erhöhten Standort. Doch konnte er diesen nicht einnehmen, da er in der Realität gar nicht existierte. Handelt es sich hierbei um eine Besonderheit oder sind solche Vogelperspektiven im 17. Jahrhundert gängig? In welchem Kontext sind Merians Grafiken bzw. die „Topographia Germaniae“ entstanden und in welcher Weise können diese heute im Rahmen von Forschung und Wissenschaft genutzt werden? Wenngleich man von einer modifizierten Realität bei Merian ausgehen muss, gelang es ihm trotzdem, die Besonderheiten der Orte in seinem graphischen Werk einzufangen.

Der Vortrag findet am 15. Februar um 19 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal des Museumszentrums Lorsch statt.
Der Eintritt ist frei.