05. Oktober 2017 

Musikalische Gedichte, poetische Musik

Leseschwarm meets Rathauskonzert

LORSCH, Oktober 2017 (meli), Im Herbst dieses Veranstaltungsjahres, das sich schon wieder dem Ende zuneigt, treffen zwei beliebte Veranstaltungsformate aufeinander: Der Leseschwarm und das Rathauskonzert. Am Sonntag, den 15. Oktober um 18 Uhr heißt es im Paul Schnitzer-Saal: „Hör es klagt die Flöte wieder“. Und dabei tut sich für das Rathauskonzert Thomas Adelberger zusammen mit der so bewährten wie beliebten Gruppe der LeseschwärmerInnen. In der Unterzeile heißt es „Musikalische Gedichte und poetische Musik. Leseschwarm meets Rathauskonzert“. Ein Experiment, dem beide Seiten enthusiastisch zustimmten und für dessen erfolgreichen Ausgang alle mit großem Spaß arbeiten.

Dabei gilt es für beide Seiten einige Veränderungen zu akzeptieren. Das Rathauskonzert wird erstmals nicht im Nibelungensaal stattfinden, sondern in den Paul-Schnitzer-Saal verlegt. Für das Publikum des Leseschwarms ändert sich der traditionelle Veranstaltungstag: statt mittwochs findet der musikalische Leseschwarm am 15. Oktober an einem Sonntag um 18 Uhr statt. Und ausnahmsweise für Leseschwärmer kostet die Veranstaltung, dem Rathauskonzert folgend, dieses Mal Eintritt, nämlich 10 €. Dafür aber ist der beliebte Imbiss mit Umtrunk in der Pause für alle frei. Und – versprochen! – es wird natürlich wieder etwas thematisch Passendes kredenzt.

Worum geht es nun? Um Klaviere, Flöten und Geigen, um Gesänge und Melodien, um Töne und um Tänze, um Fugen und Sonaten, um Dur und um Moll. Um Gedichte die Bach gewidmet sind (Rose Ausländer) oder um das Wesen Schumanns rätseln (Gottfried Benn). Um Verse, die einen Virtuosen verhohnepiepeln (Wilhelm Busch) oder die das Zusammenspiel zweier Instrumentalisten als geradezu erotisch beschreiben (Hermann Hesse), um die Grenzen eines Grammophons (Christian Morgenstern) oder die eines Schwans (Heinz Erhardt).

Und die Musik, die zwischen der Lyrik erklingt? Die Stücke, die Thomas Adelberger wählte, sind „poetische, in Musik gesetzte Werke“, so der beliebte Chorleiter, Sänger, Organist und Pianist. „Zum anderen sollen sie die gesprochenen Gedichte kommentieren: unterstützend, hinterfragend, kontrastierend – und auch Überleitungen zu den nächsten Versen bilden.“ Und Adelberger betont: „Keinesfalls ist es Hintergrund-Musik, vielmehr sind es eigenständige, aussagekräftige Stücke.“ Damit kommt Klaviermusik von Brahms ebenso zu Gehör wie etwa von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Falco, Johannes Brahms, Eric Satie, Beethoven oder Georg Kreisler (mit Gesang). – Ein mehr als spannendes, hoch abwechslungsreiches Programm also, was dem Publikum die Qual der Wahl lassen wird, was schöner ist: poetische Musik oder musikalische Gedichte. Vermutlich beides. Zusammen.