Bauen und Wohnen, Zwingenberg und Rodau

Seit kurzem ist Zwingenberg Mitglied der internationalen „Cittaslow“ Vereinigung. Unser Foto zeigt (v.li.n.re.) Stadtverordnetenvorsteherin Birgit Heitland, Bürgermeister Dr. Holger Habich, Stadtrat Dr. Michael Knecht und Stadträtin Ingrid Germann bei der offiziellen Vorstellung. Foto: Vera Samstag
25. Dezember 2018 

Nachhaltigkeit und Entschleunigung in Zwingenberg

Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow-Bewegung – Bessere Lebensqualität als Ziel

ZWINGENBERG, Dezember 2018 (erh), Eine Schnecke, die eine ganze Stadt auf ihrem Haus trägt, ist das Symbol eines internationalen Netzwerks lebenswerter Städte. Unter dem Logo „Cittaslow“ haben sich weltweit Städte zusammengeschlossen, die das Ziel verfolgen, die Lebensqualität in ihren Kommunen zu verbessern. Das Wort Cittaslow ist eine Kombination aus dem italienischen Città (Stadt) und dem englischen slow (langsam). Zwingenberg gehört dieser Vereinigung an, die 1999 in Italien gegründet wurde. Seit kurzem wird die Mitgliedschaft Zwingenbergs durch Hinweistafeln nach außen sichtbar gemacht. An den Ortsein- und Ortsausgängen der Stadt sind Schilder angebracht, auf denen die Cittaslow-Schnecke abgebildet ist.

Offiziell vorgestellt wurden die Embleme von Bürgermeister Dr. Holger Habich in Beisein von Stadtverordnetenvorsteherin Birgit Heitland sowie den Magistratsmitgliedern Dr. Ingrid Germann und Dr. Michael Knecht. Grundlage für den Beitritt zu Cittaslow ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahre 2016. Nachdem nationaler und internationaler Dachverband in Zwingenberg verschiedene Zertifizierungs-Checks durchgeführt hatten, erfolgte in diesem Februar die Aufnahme der Stadt in die Organisation. Dem Verbund anschließen können sich nur Städte mit weniger als 50.000 Einwohnern.

Mit der Zugehörigkeit ist die freiwillige Selbstverpflichtung der Städte beziehungsweise ihrer Entscheidungsträger verbunden, ihr Wirken in allen Bereichen an bestimmten Kriterien auszurichten. In Cittaslow-Städten soll Nachhaltigkeit und Entschleunigung zur Basis werden für Entscheidungen auf kommunalen Feldern wie Stadtentwicklung, Umweltschutz oder Infrastrukturmaßnahmen.

Die Cittaslow-Gemeinschaft versteht sich als Förderer der regionalen Wirtschaft und setzt damit einen Gegentrend zur Globalisierung. Im gesamten Prozess wird darüber hinaus Wert gelegt auf die Wahrung lokaler Identität und Traditionen. Für Holger Habich soll das mit der Cittaslow-Mitgliedschaft verbundene Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Entschleunigung in erster Linie Wirkung nach innen entfalten. Zum einen als Leitfaden für die in verantwortlicher Position handelnden Personen, zum anderen soll es den Einwohnern zur Veranschaulichung dienen, an welchen Faktoren sich soziales, kulturelles und politisches Leben sowie die weiteren Entwicklung Zwingenbergs orientieren. „Es zeigt den Bürgerinnen und Bürgern, wo wir hinwollen.“

Die Städte führen einen jährlichen Beitrag ab, der zur Organisation des Dachverbandes genutzt wird; Fördergelder werden nicht vergeben. Cittaslow ist Ideen-Börse und Kommunikations-Plattform, die es den Mitgliedern ermöglicht, sich gegenseitig über erfolgreiche Schritte auf dem Wege zu mehr Nachhaltigkeit und Entschleunigung zu informieren. Holger Habich: „Es geht um einen fruchtbaren Austausch zwischen den Cittaslow-Städten.“