Bensheim, Gesundheit-Beauty-Wellness

Symbolischer erster Spatenstich für das Caritas-Bauprojekt im Bensheimer Zentrum: (v.l.n.r.) Stadtrat Adil Oyan, Geschäftsführer Andreas Ruf, Bürgermeister Rolf Richter, Caritasdirektor Ansgar Funcke und Heimleiterin Ulrike Schaider. Foto: pes
01. September 2020 

Neues Seniorenzentrum in Bensheimer City

Caritasverband startet Bauprojekt | Eröffnung für Sommer 2022 geplant

BENSHEIM, September 2020 (pes), Es mangelt an seniorengerechtem Wohnraum in den Innenstädten. Auch in Bensheim. Jetzt baut der Caritasverband Darmstadt im Zentrum einen Komplex als Ergänzung und Erweiterung des Pflegeheims St. Elisabeth. Das gut 60 Jahre alte Haupthaus an der Heidelberger Straße ist nur wenige hundert Meter entfernt. Die Außenstelle soll organisatorisch angedockt werden.

Mit dem Projekt dehnt der Verband sein örtliches Pflege- und Betreuungsangebot weiter aus. Der dreistöckige Neubau umfasst auf knapp 1700 Quadratmetern drei Hausgemeinschaften mit 35 Betten und sieben Servicewohnungen. Ansatz ist eine individuelle und zeitgemäße Betreuung, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen orientiert.
Die Bauzeit wird mit zwei Jahren veranschlagt. Demnach könnten die ersten Bewohner im Sommer 2022 einziehen. „Die Einrichtung entfaltet aufgrund ihrer sozialräumlichen Einbindung eine überregionale Bedeutung“, sagte Caritasdirektor Ansgar Funcke beim symbolischen ersten Spatenstich auf dem Areal neben der ehemaligen Rodensteinschule, auf dem zuletzt die DRK-Ortsvereinigung ihre Unterkunft hatte, die auf das frühere Bundeswehrdepotgelände an der Rheinstraße umgezogen ist. Davor wurde das Gebäude als Feuerwehrgerätehaus genutzt.

Aus städtebaulicher Sicht gab es bislang keine Probleme. Die abgebrochenen Bestandsgebäude waren nicht denkmalgeschützt. Um Rücksicht auf die Wohnhäuser an der Hermannstraße zu nehmen, wurde die Höhe des Seniorenzentrums von drei Geschossen plus Dachausbau an der Rodensteinstraße auf zwei Geschosse im rückwärtigen Bereich reduziert. Der Standort bietet kurze Wege in die Fußgängerzone, ins nahe Ärztehaus und ins gegenüberliegende Heilig-Geist Hospital. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor der Haustür. Besucher können im Parkhaus Süd oder im Parkhaus des Hospitals parken. Laut Funcke können durch den integrierten Quartierscharakter klassisch zentralisierte Betreuungsstrukturen weitestgehend aufgelöst werden.

Die einzelnen Hausgemeinschaften verfügen über eine Küche und sind somit autark. Ein offener Wohn- und Essbereich soll die Gemeinschaft fördern. Ziel ist es, jedem Hausbewohner einen individuellen Alltag zu ermöglichen. Das Thema Pflege steht dabei nicht im Vordergrund, sondern soll als diskretes Angebot auf hohem Niveau im Hintergrund stattfinden, so der Caritaschef.

Durch die Erweiterung werden in Bensheim 20 Vollzeitstellen geschaffen. Auch im Haupthaus soll es durch den Neubau einige Veränderungen geben, wie der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche mitteilt: sämtliche Doppelzimmer werden in Einzelzimmer umgewandelt. Damit soll auch die Wohn- und Lebensqualität in St. Elisabeth weiter gesteigert sowie der gestiegenen Nachfrage nach kleinen Wohneinheiten Rechnung getragen werden.

Ein Dank des Bauherrn galt auch den Verantwortlichen der Stadt Bensheim, die durch ihre Kooperation ein Projekt mit „Leuchtturmcharakter“ möglich gemacht hätten. Auf dem ehemals städtischen Grundstück blickte Bürgermeister Rolf Richter auf die ersten Gespräche mit dem Verband im Jahr 2017 zurück. Ende des gleichen Jahres stimmte die Stadtverordnetenversammlung für das Vorhaben. Der Diözesancaritasverband hat als Käufer des Areals etwa eine halbe Million Euro an die Stadt gezahlt, was wiederum zur Mitfinanzierung des DRK-Neubaus verwendet wurde.

Insgesamt investiert der Caritasverband rund zehn Millionen Euro in verschiedene Projekte am Standort Bensheim. In der Region betreibt der Caritasverband neben Bensheim weitere Seniorenheime in Bürstadt, Einhausen und Lampertheim. Hinzu kommen sieben ambulante Pflegeeinrichtungen, die im vergangenen Jahr über 4500 Klienten versorgt haben. In den stationären Häusern stehen derzeit 377 Heimplätze und 73 Wohnungen zur Verfügung.