Alsbach-Hähnlein

Zum 125. Geburtstag der Sängerlust 1893 Hähnlein gratulieren auch Freunde aus der Nachbarschaft

ALSBACH-HÄHNLEIN, Dezember 2018 (holly), 125 Jahre ist der Gesangverein 1893 Hähnlein nun schon alt – aber vital und jugendlich, wie seine Chöre am Samstag, 3. November, bei der singenden, klingenden Jubiläumsfeier in der Sport- und Kulturhalle unter Beweis stellten. Viele Gratulanten aus der Nachbarschaft erwiesen dem Geburtstagskind ihre Reverenz und fügten ihre Liedbeiträge zu einem üppigen Blumenstrauß, den das Publikum in der proppevollen Halle freigiebig mit Applaus bedachte.

 Alles wirkte locker und leicht, doch dafür brauchte es im Vorfeld eine Menge Arbeit: Seit über einem Jahr haben die Mitglieder des Vereins diesen Abend vorbereitet und organisiert, haben Sängerinnen und Sänger der beiden Chöre unter Anleitung ihres Dirigenten Andreas Moschner an den musikalischen Visitenkarten gefeilt. Das war sicherlich manchmal anstrengend, aber auf der Zielgeraden wuchs die Freude auf die große Feier zusehends. Diese Freude verbreitete der gemischte „Traditions“-Chor der Sängerlust schon bei seiner musikalischen Eröffnung und machte sie mit einem seiner Lieblingslieder – „Ave Maria der Berge“ – für alle spürbar.

Dann wurde es ein wenig – aber wirklich nur ein wenig – „akademisch“: Gratulanten kamen auf die Bühne, überbrachten Glückwünsche und Geschenke der Gemeinde, des Sängerkreises Darmstadt Land und des Hessischen Sängerbunds. Wie sehr der Gesang in Gemeinschaft fesseln kann, machte Gabi Dengler, Vorsitzende des Sängerkreises, mit zwei Ehrungen deutlich. Wilhelm Müller und Erwin Martin gehören zu den „Urgesteinen“ des Vereins, ersterer ist seit 50, letzterer seit 40 Jahren aktiver Sänger – und waren damit auch reif für eine Ehrennadel in Gold.125 Jahre gibt es den Verein – gegründet als Arbeitergesangverein, aber das gehört zur Chronik, und die wäre dann doch eher Sache eines „akademischen“ Abends. Nur so viel: Natürlich war der Chor anfangs ein reines Männerensemble, inzwischen dominieren aber auch im gemischten „Traditionschor“ die Frauen, und im jungen „Chor 2000“ sind sie – abgesehen von der Leitung – ganz unter sich. Dieses Frauenensemble setzte nun das musikalische Geburtstagsprogramm mit „jüngeren“ Akzenten fort, behauptete glaubhaft „Musik ist Trumpf“ und begeisterte mit der programmatischen Aufforderung „Sing, sing, sing“. Dass noch nicht alle Männerchöre als Geschichte verstummt sind, stellte der Männergesangverein Gronau als erster Gratulant aus der Nachbarschaft unter Beweis. Unter Leitung von Otto Lamadé interpretierte er Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“ mit neuem Text als – ein wenig augenzwinkerndes – „Grune lait schäi“. Zu kollektiver Mittäterschaft animierte der gemischte Chor vom Liederkranz Groß-Rohrheim mit seinem Chorleiter Herbert Ritzert das Publikum, das den Lockungen eines Schlagermedleys von „Butterfly“ bis „Eviva Espana“ nicht widerstehen konnte.

Noch ein „altehrwürdiger“ Männerchor – der bereits vor zwei Jahren seinen 125. Geburtstag feiern konnte – bereicherte das Jubiläumsprogramm in Hähnlein: das Ensemble der Sängervereinigung 1891 Seeheim, das unter Leitung von Johann Leber sehr harmonisch die „Cantata di Montagna“ vortrug und damit das Publikum wohlkingend in die Pause schickte. Danach traf „Mary Lou“ auf eine „launische Forelle“. Diese musikalische Begegnung der etwas anderen Art war von der Harmonie Fehlheim und ihrem Dirigenten Marc Bugert ausgeheckt worden. Eines der größten – gemischten – Ensembles des Programms, erst 2013 ins Vereinsregister eingetragen, war mit rund 70 Sängerinnen und Sängern TonArt Alsbach aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Chorleiter Klaus Vetter hatte zur Gratulation das mit afrikanischer Freude dargebotene „Amezaliwa“ ausgesucht. Nur wenig älter als TonArt und auch nur ein wenig kleiner ist der Chor „Kir Royal“ aus Gernsheim, den es seit 2002 gibt. Als Teil einer katholischen Pfarrgemeinde hat er sich vor allem Gospels und Spirituals verschrieben und hatte mit Leiterin Sigrid Fell für die Sängerlust ein Spiritual Medley mitgebracht, das so sehr berührte, dass vehement eine Zugabe gefordert wurde.

 Den musikalischen Schlusspunkt setzten naturgemäß die Gastgeber. Ganz jugendlich frisch klang der Traditionschor beim Belafonte-Hit „Island in the Sun“ und zauberte mit der deutschen Fassung „Wo meine Sonne scheint“ sommerliches Wohlgefühl. Unterstützt vom Chor 2000 wurde dann „Ein schöner Tag“ beschworen. Es war zwar eher ein schöner Abend, aber darin waren sich alle Akteure und Besucher einig. Gerne verweilten sie noch ein wenig in der Halle und ließen sich von Mitgliedern des Hähnleiner Kerwevereins bewirten.

 Wer Interesse hat, einmal das Singen im Chor auszuprobieren, ist herzlich eingeladen, in die Proben der Sängerlust hineinzuschnuppern. Alle Informationen über gibt es im Internet unter www.gv-saengerlust-haehnlein.de und www.Chor2000.com