Alsbach-Hähnlein, Garten-Natur-Tiere

Erster Vorsitzender Hans Flauaus (2.v.li.) freute sich über die zahlreichen Besucher und über den Züchterbesuch aus der Nachbargemeinde Schwanheim, die zur Lokalschau des GZV kamen. Foto: Vera Samstag
06. März 2020 

Tauben und Hühner im Faselstall

Rassegeflügelschau des Geflügelzuchtvereins Hähnlein / 150 Tiere ausgestellt

ALSBACH-HÄHNLEIN, März 2020 (erh), Wegen der Sanierung der Sport- und Kulturhalle musste der Geflügelzuchtverein Hähnlein (GZV) seine jährliche Rassegeflügel-Schau in den überdachten Außenbereich des Faselstalls am Marktplatz verlegen. Die ungewohnte Location bedingte ein insgesamt leicht reduziertes Programm.

So wurde die beliebte Tombola aufgrund der eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten bei der diesjährigen Auflage Mitte November komplett gestrichen. Kaffee und Kuchen wurden den Gästen im alten Tanzsaal der Anstalt kredenzt. Statt wie in den letzten Jahren üblich mit 250 Tieren gingen die Züchter diesmal mit 150 Hühnern und Tauben in die zweitägige Ausstellung. Neben dem Gastgeber beteiligte sich der Geflügelzuchtverein Obercrinitz mit eigenen Tieren an der Schau. Zu den Züchtern aus Sachsen pflegt der GVZ Hähnlein seit 30 Jahren eine enge Freundschaft.

„Wir mussten ein bisschen improvisieren“, kommentierte Hans Flauaus die veränderten Umstände. „Jammern hilft nichts, wir haben das Beste daraus gemacht“, zog der GVZ-Vorsitzende eine positive Bilanz. Flauaus lobte vor allem die Unterstützung, die die Züchter im Vorfeld bei der Organisation der Veranstaltung aus dem Rathaus erhalten hatten. „Das hat uns sehr gefreut.“

Zurzeit zählt der GZV Hähnlein, der 1911 gegründet wurde, 100 Mitglieder. Bis auf wenige Ausnahmen wohnen alle GZV-Züchter in Hähnlein. Seine Blütezeit hatte der Verein in den 1960er Jahren erlebt mit weit über 100 Mitgliedern und Schauen, bei denen bis zu 600 Tiere ausgestellt wurden, erinnerte sich Hans Flauaus mit glänzenden Augen. „Aber diese Zeiten sind vorbei, es wird immer schwieriger, junge Menschen für die Zucht zu begeistern.“

Eine eigene Zuchtanlage hat der Verein nicht, die Tiere werden von den Züchtern zu Hause gehalten. „Das machen hier alle so“, erklärte Flauaus. Er selbst hat etwa 60 Voorborger Schildkröpfer (rotfahl) in seinem heimischen Taubenschlag untergebracht. Züchter zu sein, ist ein Fulltime-Job, berichtete Flauaus.

„Es ist viel Arbeit, macht aber sehr viel Spaß. Für mich ist es Entspannung, mich mit meinen Tieren zu beschäftigen.“ Wie er das unter anderem macht, zeigte er bei der Ausstellung. Ein vorsichtiger Griff in den Käfig, eine leichtes Ziehen an der Schwanzfeder und der Voorborger Schildkröpfer baute sich in seiner ganzen Pracht auf. „Das wollen die Preisrichter sehen.“

Mit seinen Rassentauben hat Flauaus vor kurzem einen Titel bei den Hessenmeisterschaften abgeräumt. Geflügelzucht hat in der Familie Flauaus Tradition. Schon der Großvater von Hans Flauaus war Züchter, ebenso sein Vater. „Das wurde bei uns von Generation zu Generation weiter gegeben“, erzählte er. Mit seinem Sohn Jürgen betreibt er gemeinsam die Zucht der Voorborger Schildkröpfer. Hans Flaus hofft, dass diese Familien-Tradition von der nächsten Generation fortgesetzt wird.