11. August 2018 

Ungebetene Gäste

Was tun, wenn Wespen sich im Zuhause einnisten?

SEEHEIM-JUGENHEIM, August 2018 (meli), Nach Rückkehr aus dem Urlaub stellen viele Menschen überrascht fest: Wir haben ein Wespennest im oder am Haus. „Da gilt es Ruhe zu bewahren“, betont Jörg Hoffmann, Umweltbeauftragter der Gemeinde Seeheim-Jugenheim. „Meistens ist das gar nicht so schlimm, wenn man etwas über das Leben der Tiere weiß.“ Die ungebetenen Gäste sind nur für kurze Zeit zu Besuch, denn der Wespenstaat lebt lediglich einen Sommer lang. Die Arbeiterinnen sterben im Herbst. Nur die Königinnen überwintern, nicht aber im alten Nest: Sie bauen im nächsten Jahr an einer anderen Stelle eine neue Behausung. Alte Nester werden also nicht wieder besiedelt und können bei Bedarf im Winter völlig gefahrlos entfernt werden.Es gibt bei uns verschiedene Wespenarten, von denen einige unter besonderem Schutz stehen, darunter auch eine der größten Wespenarten, die Hornissen.

Nicht nur Obstbaumbesitzer und Hobbygärtner wissen die wichtigen Dienste der gelb-schwarzen Tiere zu schätzen: 100 Wespen verspeisen täglich etwa 2,5 kg Schadinsekten wie Blattläuse, Maden oder Fliegen. Deshalb sollten die Nester möglichst in Ruhe gelassen werden, zumal die Zeit, in der die Wespen lästig werden können, sehr kurz ist.

Wespen stechen nur, wenn man sie reizt oder dem Nest zu nahe kommt. Fuchtelnde Arme und wilde Schläge sind für die Tiere ein Angriffszeichen. Die Stiche können sehr schmerzhaft sein, aber im Normalfall hilft Kühlung mit Wasser oder eine Kompresse mit Essig. Allergiker sollten immer ein entsprechendes Medikament bei sich tragen.

Die beste Strategie ist es, wenn sich Wespen und Menschen aus dem Weg gehen. „Oft hilft schon ein trennendes Fliegengitter am Fenster“, erläutert Jörg Hoffmann. Wenn das friedliche Miteinander auf Zeit nicht möglich oder zu gefährlich ist, kann eine Fachfirma das Nest umsiedeln. Nur in wenigen Fällen müssen die Tiere getötet werden, was früher von der Feuerwehr übernommen wurde, mittlerweile aber nur von dafür zugelassenen Fachleuten ausgeführt werden darf. Aber: Als Bekämpfungsmittel werden starke Gifte eingesetzt, die auch für Menschen nicht ungefährlich sind.

Beratung zu den Wespen erhält man bei staatlich geprüften und zugelassenen Schädlingsbekämpfern sowie den kommunalen Wespenberatern des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Für Seeheim-Jugenheim ist das der Umweltbeauftragte Jörg Hoffmann, Telefon 06257/990-206.

Weitere nützliche Tipps und alles Wissenswerte über Wespen sowie die Kontaktdaten der Wespenberater gibt es unter
https://www.ladadi.de/bauen-umwelt/naturschutz-und-landschaftspflege/natur-und-artenschutz/artenschutz/wespen.html