Alsbach-Hähnlein

Viel „Swing“ und Bewegung brachten die Sängerinnen und Sänger des Chores „Klangfarben“ aus Bickenbach mit ihren stimmungsvollen Gospels auf die Bühne. Foto: soe
06. Juli 2017 

Vielstimmig swingender Frühling

Der Hähnleiner „Chor 2000“ der „Sängerlust1893“ feierte mit sechs Gastchören sein „Swing and Sing“-Festival

ALSBACH-HÄHNLEIN, Juli 2017 (pem), „Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder…“ Aber in Hähnlein grüßt man mit frischen Chartsongs, Evergreens, Swingsound und einer Fülle von Klangerlebnissen, gekrönt von Feierlaune und Partystimmung. Mit glühendem Eifer, fast einjährigem Planungs-Vorlauf und gründlichster Vorbereitung brachte das Organisationsteam des „Chor 2000“ ein grandioses Gemeinschaftskonzert mit sechs befreundeten Chören auf den Weg. Das großartige Festival transportierte erfolgreich die Botschaft, die das Engagement beflügelt hatte. Chorgesang ist auch ganzjährig frühlingsfrisch, neu und ungeheuer lebendig. „Jung“ stellt keine Alterskategorie dar, es spricht für die innere Haltung und das Prinzip „Erlebnis vor Ergebnis. Auch die Probenpraxis verändert sich, ohne dass das Qualitätsstreben aus dem Blick käme.

Den „Chor 2000“ leitet seit zwei Jahren Andreas Moschner, Pianist und Musiklehrer, der auf Ermutigung setzt: „Ein falscher Ton spielt keine Rolle, hauptsache ihr singt laut und überzeugt und mit einem Lächeln“. Das schafft Lockerung, nur so kann man alles aus sich herausholen. Es stärkt die eigene Persönlichkeit und öffnet für die Musik. „Der Ausdruck, die geglückte Interpretation kommt nicht aus ohne Sensibilität für die Stimmung in einem Lied. Wir haben immer etwas anderes zu erzählen“, erklärt der Chorleiter. So lernen die Sänger zu spüren und aus dem Inneren mitzugestalten. In der ganzen Region Südhessen formieren sich innerhalb von Gesangsvereinen oder Kirchengemeinden solche „jungen“ Ensembles oder Singprojekte mit unverbrauchter lustvoller Pionierenergie. „Frau Musica“ ist nicht länger die gestrenge Schöne, der traditionelle Sängerschaften mit gefälligem, volkstümlichen Liedgut ehrerbietig huldigen. Sie ist die Lebensfrohe mit Rhythmus im Blut und Swing in den Gliedern. „Auch wir schätzen die Arbeit und die Auftritte der Sängerlust-Mitglieder sehr“, betont Marina Kratz vom „Chor 2000“.

Mit den Darbietungen möchten wir nur in Repertoire und Präsentation ein klares Zeichen für die Existenz einer Alternative setzen. „Sing und Swing“ gibt einen Einblick in die zahlreichen Möglichkeiten, denn jeder der eingeladenen „jungen“ Chöre hat etwas ganz Spezielles, Eigenes.“ Allen ist aber gemeinsam, dass sie in enger Beziehung zu den Hähnleiner Damen stehen. Musik ist eben ein Medium der Kommunikation, die über die Ortsgrenzen hinaus Vernetzungen und Freundschaften schafft. Erstmals auf der Hähnleiner Bühne standen vier der sechs Gastformationen. Erfahrene Sänger fanden sich um einen routinierten Musikpädagogen in Bickenbach zusammen. Helmut Vorschütz bestreitet mit „Klangfarben“ noch die Anschub- und Gründerphase. Die Verschmelzung zur Choreinheit steht noch aus und dürfte überraschen. Die in Hähnlein dargebotenen moderneren christlichen Songs erreichten die Hörer und berührten. Die zweite Premiere bot Ulrich Diehl mit dem Groß-Gerauer Chor „Tonikum“.

Ein afrikanisches Loblied, ABBA´s Musikdank, ein schwedisches Tanz-und Volkslied und ein gesungener Sketch. Diesen bunten Frühlingsstrauß brachten Katja Plößer und der gemischte Chor aus Wersau mit. In Hähnlein kennt man den innigen „Worshipklang“ schon bestens aus zahlreichen eindrucksvollen Gottesdiensten. Der Projektchor der evangelischen Kirche mit Marc Zankl hatte nun im Konzert sein Debut. Schmeichelndes Tenorsaxophon, glockenhelle Querflöte und Percussion unterstützten die rhythmischen Lieder. Sie stammten aus dem Umfeld des Gospels.

Lange vor Gründung des „Chor 2000“ war „Kir Royal“ aus Gernsheim schon einmal zu Gast. Jetzt erlebte man die von Sigrid Fell dirigierten schönen Stimmen für Gefühlvolles ohne Kitsch. Bei „Take me Home Country Road“ erweiterte der Saal den Chor, man musste einfach mitsingen, der Fernweh-Blues lag auf den Lippen. Ausnahmeerscheinung, gefeierte Publikumsherzensstürmer, unerhörte Manpower at work!

Ein absolutes Glanzlicht erstrahlte mit dem Herren-Quintett „Simply Men“ aus Bensheim. Gesangsfreude, Harmonie in Stimmen und Gemeinschaftsklang von Gudrun Nowaks geschliffener Acapella -Technik machten jedes Stück zu einem wunderbaren Erlebnis. Für Marc Bugert und „Funtastixx“ aus Fehlheim sind Auftritte in Hähnlein fast immer wie ein Heimspiel, denn Bugert betreute damals noch die Gründung des jungen Hähnleiner Chors. Den fröhlich verschmitzten Ton hört man immer noch gerne. Z.B. „In his kiss“ mit Tanzeinlage wurde zum feschen Hingucker.

Der Hähnleiner „Gastgeber-Chor 2000“ glänzte u.a. mit Gute-Laune-Swing. Titel wie „Sway“ oder „Lollipopp“ begeisterten das Publikum. Es mag ihre Philosophie bleiben und diente auch als Konzertbotschaft zum Mitnehmen: „Always look on the bright Side of Life!“

Alle Gastchormitglieder nutzen die entspannte Gelegenheit, gleich weitere Kontakte zu spinnen. Zusammen mit Besuchern genoss man einfach auf der Höhe der Jubelstimmung zu bleiben bei der Aftershowparty. An der Cocktailbar und auf der Tanzfläche wurde weiter gefeiert- jung und frühlingsfrisch!