16. November 2018 

Volles Haus bei Bürgerversammlung

Alsbach-Hähnleiner interessiert an Neubaugebiet

ALSBACH-HÄHNLEIN, November 2018 (raha), So hätte es der Parlamentsvorsitzende Reinhard Meyer gern immer bei den Bürgerversammlungen! In Hähnlein platzte die Aula der Grundschule am 16. Oktober fast aus allen Nähten, so groß war der Andrang durch die Ortsbürger. Etwa 100 Personen folgten der Einladung des Gemeinderates. Mit dabei auf dem Podium waren neben Bürgermeister Georg Rausch und dem ersten Beigeordneten Sebastian Bubenzer auch die Fraktionsvorsitzenden der vertretenen Parteien. Auf der Tagesordnung ganz oben stand die Präsentation des Neubaugebietes „Wohngebiet Spießgasse Nord II“. Hierzu wurde Jaqueline Schnurpfeil von der verantwortlichen Treuhandfirma MVV Regio-plan eingeladen, die das Projekt detailliert vorstellte. Diese Firma wurde von der Gemeinde mit der Koordination und Steuerung der Planungsaufgaben im neuen Baugebiet beauftragt. Von den ursprünglich geplanten 5 Hektar können nun aber nur ca. 3,5 Hektar bebaut werden, da mittlerweile ein Mindestabstand von 400 Metern zu den Hochspannungs-Stromleitungen westlich des Ortsgebietes einzuhalten ist. Dadurch fallen die westlichen 1,5 Hektar vorerst weg. Ob dieses Gelände jemals bebaut werden darf, ist bisher rechtlich noch unklar. Eine spätere Bebauung schließt man aber nicht aus.

Für die Bauleitplanung sind 12 bis 18 Monate vorgesehen, die Erschließung erfolgt voraussichtlich 2020/21 und die ersten Hochbauten sind für 2021/22 vorgesehen. Das Baugebiet wird durch eine Ringstraße erschlossen, die von der Donnersbergstraße aus durch die beiden vorhandenen Stichstraßen erfolgt. Am Eingang des Gebietes sollen zwei kleine platzartige Erweiterungen der Straßen für eine heimelige Atmosphäre im Viertel sorgen. Im Bereich des Kindergartens entsteht wahrscheinlich eine weitere Zufahrt zum Baugebiet. Das Kindergartengelände ist mit in die Planung einbezogen, da dieser nach erfolgtem Neubau auf dem Schulgelände abgerissen werden soll, hierzu später mehr. Etwa 60 Wohneinheiten werden in dem neuen Baugebiet entstehen. Die Gemeinde führt eine Liste, in die sich am Bauen interessierte Familien oder Investoren eintragen können.

In seinem Bericht vom Gemeindevorstand stellte Bürgermeister Rausch die neue Beleuchtung des Radweges von Hähnlein nach Alsbach vor, die demnächst den Radfahrern und Fußgängern die nötige Erleuchtung bringen soll. Die Lampen laden sich tagsüber mit Solarstrom auf und leuchten nur hell auf, wenn ein Radfahrer oder Fußgänger in die Nähe kommt. In der übrigen Zeit sind sie im Sparmodus. Die Standorte der Lampen sind bereits mit Farbe markiert.

Der Kindergarten soll auf dem Schulgelände neu erbaut werden. Hier erhofft man sich einen Synergie-Effekt mit der gemeinsamen neuen Mensa, die von der Kreisverwaltung geplant ist. Die Schule soll dann zur Ganztagsschule werden. Dieses Angebot strebt man dann auch im Kindergarten an.

Für die Planung der Erpelanlage in Alsbach stehen 650.000 € aus der Hessenkasse zur Verfügung. Der gleiche Betrag wird auch dem Hähnleiner Marktplatz zugute kommen, um erste Vorhaben dort zu realisieren. Bei der Sport- und Kulturhalle soll es nächstes Jahr mit der Renovierung des Daches und der sanitären Anlagen losgehen. Die Erneuerung des Sportbodens folgt 2020. Ein „Tempo 30“ in der Hähnleiner Hauptstraße von der Landgrabenbrücke bis zur Einmündung Waldstraße kommt nun endlich, wie Bürgermeister Rausch mitteilte. Allerdings nur in der Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Bei einem Verkehr von 6500 bis 8000 Fahrzeugen pro Tag ist dies sicher nur ein kleiner Trost, jedoch ist Hessen-Mobil als verantwortliche Behörde nicht zu mehr bereit. Außerdem wird in der Höhe der Hähnleiner Kirche eine Fußgängerampel installiert.

Ein weiteres wichtiges Thema war die zukünftige Versorgung mit Ärzten in Hähnlein: Hier zeichnet sich eine Lösung ab. Bei Dr. Ilse Vock gibt es ab dem 1. Januar 2019 eine Ärzte-Genossenschaft, die sich die Praxis aufteilt. Dr. Ilse Vock will für einen fließenden Übergang sorgen. Bei Dr. Klaus Grammbitter sieht es genauso aus: Auch dort wird eine Ärzte-Genossenschaft die Praxis ab Januar 2019 weiterführen. Die Sprechzeiten sollen dann nach und nach wieder erweitert werden.

Bei der Beantwortung schriftlich gestellter Fragen ging es bei mehreren Anfragen um das leidige Thema Hundekot auf Spielplätzen und Gehwegen. Anschließend wurden vom Publikum noch verschiedene Fragen gestellt. So hatte ein Mitbürger bemängelt, dass auf dem Feldweg hinter dem Schäfersgarten ein lebhafter Autoverkehr herrscht und besonders nachts der Weg als „Schleichweg“ Richtung Schächerlache genutzt wird. Gegen 21.00 Uhr war man dann mit dem Programm durch und ein sichtlich glücklicher Gemeindeparlaments- Vorsteher konnte vergnügt zurück in die Sandwiese radeln. So viel Publikum hat er selten!