Best Ager-Senioren, Seeheim-Jugenheim

Auch Clown „iDi“ (Petra Emmerich) gratulierte der Gruppe „Jung und Alt Gemeinsam“ zu ihrem zehnjährigen Bestehen. Foto: soe
19. Oktober 2016 

Von Herzen vernetzt – mit Tatraft kooperativ

Seit zehn Jahren macht sich die von Erika Witt initiierte Gruppe „JA – Jung und Alt gemeinsam!“ in vielfältiger Form um den lebendigen Generationendialog in Seeheim-Jugenheim verdient

SEEHEIM-JUGENHEIM, Oktober 2016 (pem), Kein Verein, kein Arbeits- oder Freundeskreis: Gleichgesinnte fanden sich zusammen, um eine Basis für barrierefreie Begegnung und lebendigen Dialog der Generationen zu schaffen. Viele Menschen hegen den Wunsch, den sich wandelnden Gesellschaftsverhältnissen sowie veränderten persönlichen Lebensumständen neue Qualitäten abzugewinnen.

Das Problembewusstsein für die Notwendigkeit eines Brückenschlags zwischen den Lebensaltern war geschärft. Jung und Alt gemeinsam! So hat es Erika Witt als ihr Herzensanliegen und Ideal für sich formuliert. Beseelt von der Chance einen Beitrag zum verbesserten Zusammenleben leisten zu können, wurde sie zur Initiatorin der Gruppe „JA -Jung und Alt gemeinsam.“

Nicht zu fragen, was andere für einen tun sollten, sondern wie man sich zum Wohl des Gemeinwesens in den Dienst anderer stellen könnte, ist der prägende Geist der Gruppe. Der unermüdliche Gestaltungswille brachte immer neue Ideen, Aktivitäten, Projekte und Einsatzmöglichkeiten hervor, die zuvor bei Sitzungen im hierarchielosen Plenum gemeinschaftlich beschlossen wurden. Seit einer Dekade hat sich dies bewährt. In ihrer Begrüßung zur Feierstunde anlässlich des Jubiläums verdeutlichte Erika Witt nochmals das Profil der Initiative: Zusammenhalt finden durch gemeinsames Tun und geteiltes Erleben ist das zentrale Anliegen aller sozialer Zielsetzungen. Man arbeitet deshalb an Vernetzungen, sucht Kontakte zu Betreuungseinrichtungen und bemüht sich um Verbindungen zu Vereinen. Aus etlichen Experimenten entstanden dauerhafte und äußerst fruchtbare Kooperationen.

Davon profitiert die Vielfalt des Aktivitätenangebots für die Familientreffen. Erika Witt dankte der Gemeinde für ihre Unterstützung, vor allem durch die Jugendpflege. Zu besten Partnern wurden ebenso Nabu, die Landfrauen, Szenenwechsel und die Kita Windrad. Andererseits findet die Gruppe Möglichkeiten für das zwischenmenschliche Engagement, das der allgemeinen Lebensqualität aufhilft. Beispiel dafür sind die Seniorenheimbesuche mit kleinsten individuellen Weihnachtsfeiern auch an der Bettkante!

Zur Institution wurde das „Lesekino“, denn bei der Lektüre alter Bücher steigen Erinnerungen auf, und aus dem Erzählen wächst ein eigener Generationendialog. Bürgermeister Olaf Kühn würdigte die langjährigen Verdienste um das lokale Gemeinwesen noch unter einem anderen Aspekt: als ruhender Gegenpol der voranstrebenden Jugend Dinge zu zeigen, die des Erhalts bedürfen und das Empfinden für dauerhafte Werte zu sensibilisieren. Das sei eine Bereicherung. Darüber hinaus motiviere die ehrenamtliche Tätigkeit in Vorbildfunktion, „Gutes tun steckt nachweislich an“, zollte Olaf Kühn den JA-Mitgliedern Dank.

Dem schloss sich als Gratulantin des Präventionsrates Anne Höfle an und bezeichnete das tatkräftige an unterschiedlichsten Bedürfnissen orientierte Handeln als „Beitrag, der die Gemeinde zum Blühen bringt“. Eckhard Woite – als Jugendgruppenleiter innerhalb des Nabu selbst Generationenvermittler – betonte in seinem Grußwort, welch enormer Gewinn darin stecke, auch als Erwachsener unablässig von Kindern zu lernen, sich von ihrer Spontanität, Risikobereitschaft und Unvoreingenommenheit aus der eigenen Enge befreien zu lassen.

Neben herzlichen Worten des Dankes und der Anerkennung der Gratulanten, hatten sich weitere Freunde der Gruppe mit Unterhaltungspräsenten im Haus Hufnagel eingefunden: Mit Chopins träumerischer Romantik verzauberte Louise Marc am Klavier das Publikum. Die Kita Windrad hatte nicht nur ein Glückwunschlied eifrig geübt, sondern nahm mit einem Generationen Sketch alle humorsinnigen Gäste für sich ein.

In solch heiterer Atmosphäre fühlt sich jeder Clown zu Hause. So wollte „iDi“ es sich nicht nehmen lassen, zum „JA-Ehrentag“ mit tollpatschiger Herzlichkeit die besten Wünsche für die Zukunft zu überbringen.