Zwingenberg und Rodau

Auf den Treppenstufen beginnt seit diesem Sommer ein Tauchgang in die Fantasie geflutete Unterführung. Foto: soe
04. September 2017 

Wandkunst für die Unterführung

Erlebnissommer zwischen Fantasie, Sportspitzen und Zirkuszelt bei den Zwingenberger Ferienspielen

ZWINGENBERG, September 2017 (pem), Die Zwingenberger Wiesenstraße führt auf die Bahnlinie zu, sodass nur Fußgänger und Radfahrer ihren Weg dort fortsetzen können. Sie stößt dort – nanu! – aufs Meer! Mit Treppenstufen und Fahrrampe beginnt ab diesem Sommer ein Tauchgang in die Fantasie geflutete Unterführung. Eine bunte unterseeische Verbindung ist die dunkle Unterführung geworden. Schon immer hatte man sich das Leben unter den Wellen in schillernder Bilderpracht vorgestellt oder man erinnert sich an die Flowerpowerpopart des Beatles-Streifen „Yellow submarin“.

Auch Zwingenberg hat jetzt so einen wie darin besungenen paradiesischen „Octopusses Garden“! Farbenfrohes Getier tummelt sich dort. Leuchtend orangefarbene Krebse, Fische in der Palette des Regenbogens, kritzgrün weht der Tang und türkis schlingen sich die Wasserranken. Aus den vielfarbigen Muscheln strömt einfach gute Laune! Soviel, wie die durch die Schöpfer eigenhändig hineinfloss. Die Fünffingerunterschriften von Tino, Bani, Victoria und vielen anderen Kindern besiegeln es. Bei der jüngsten Generation der Zwingenberger Ambiente Gestalter handelt es sich um TeilnehmerInnen der Ferienspiele. Hier konnten die Kinder, die sonst ihrer Leidenschaft eher mit Stiften und Papier frönen, nun einmal diese Utensilien mit breiten Pinseln und Farbtöpfen tauschen und ihre künstlerischen Spuren der Heiterkeit im öffentlichen Raum hinterlassen. Kinderkunst wird dauerhaft sichtbar mit ihrer Lebendigkeit, präsent in ihrer Fantasie.

Ein Zeichen, das auch auf Zwingenbergs Ambitionen der familienfreundlichen Stadt hinweist. Einer der kompetenten Partner für dessen Ausgestaltung und praktische Umsetzung ist das Familienzentrum, und der Verein „Pro-Kind. Im Kreis der Mitglieder war die Idee entstanden, den Zwingenbergern ein „Trockenaquarium“ zu bescheren und die Malaktion in der Unterführung als Programmbeitrag zu den Ferienspielen der Vereine anzubieten. Die Fülle und Vielfalt der Ferienspielereignisse, die von vielen verschiedenen Vereinen bestritten wurde, zeigten eine attraktive Alternative. Die Organisationslast verteilt sich auf viele Schultern, so dass sich der Aufwand jedes einzelnen Vereins in Grenzen hält und es leicht fällt, den eigenen Ferienspieltag zum unvergesslichen Erlebnis zu machen. In all den Unternehmungen spürte man das Herzblut für die Vereinsjugendarbeit. Liebevoll durchdacht, spannend konzipiert, auch erlebnispädagogisch orientiert offerierten Vereine schöne Tage mit Sport, Exkursionen und Kreativität. Statt nur Bespaßung und Entertainment zu servieren, waren sich alle Veranstalter einig, die Kids aller Jahrgangsstufen die Freude am aktiv werden und „selber tun“ entdecken zu lassen.

Begeistert von der harmonischen wie erfolgreichen Kooperation ist auch die kommunale Jugendpflege. Denn durch die Vereinsferienspiele hatte sich Dauer und Intensität der Freizeitbetreuung deutlich erhöhen lassen. Die letzten vierzehn Tage gestaltete das Team um Bernd Brockenauer in bewährter Form eines thematischen Angebots. Mit „Manege frei“ lud man zu Spiel, Bewegung und Bastelei.
Vom Käfig der wilden Tiere bis zum Hochseilakt genossen die Kids das Zirkusleben. Wie gut, dass es aus der pädagogischen Mode gekommen ist, regelmäßig zu Schuljahresbeginn den Aufsatz „Mein schönstes Ferienerlebnis“ schreiben zu lassen, denn in Zwingenberg gab es bei den Ferienspielen viel Neues zu erleben und selber zu entdecken und die Entscheidung für eine Aktivität wäre wohl schwer gefallen.