15. August 2016 

Darmstadt organisiert Veranstaltungsreihe zu fremdenfeindlichen Angriffen in Hoyerswerda vor 25 Jahren vom 24. September bis 22. Oktober

DARMSTADT, August 2016 (meli), Die Wissenschaftsstadt Darmstadt organisiert gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern im Rahmen des Gedenkjahrs 2016 in diesem Jahr vom 24. September bis 22. Oktober eine Veranstaltungsreihe zu den fremdenfeindlichen und rassistischen Vorfällen im sächsischen Hoyerswerda im Jahr 1991. Der Themenschwerpunkt steht unter dem Motto
„25 Jahre Hoyerswerda. Gedenken – Sensibilisieren – Informieren“. Geplant sind Diskussionen, Filmvorführungen und Konzerte. Den Auftakt zur Reihe bildet eine Gedenkveranstaltung am 24.
September von 13 bis 15 Uhr auf dem Darmstädter Friedensplatz mit einer Rede des Darmstädter Oberbürgermeisters Jochen Partsch.

Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Die dramatischen Vorfälle im Herbst
1991 in Hoyerswerda bilden eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte nach der Wiedervereinigung. Wie es dazu kommen konnte, dass ein wütender rechter Mob Schutzsuchende und Schutzbedürftige sowie ausländische Gastarbeiter auf brutale Art und Weise attackiert und dabei zum Teil schwer verletzt, ist bis heute unbegreiflich und es muss alles dafür getan werden, dass sich ein solcher Vorfall nie wiederholen wird. Dazu zählt auch die regelmäßige Erinnerungsarbeit. Leider nehmen in den vergangenen Jahren und Monaten rechtsradikal motivierte Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsheime wieder zu. Dieser Entwicklung müssen wir als Zivilgesellschaft mit aller Kraft und Entschlossenheit entgegentreten. Um die Aufmerksamkeit 25 Jahre nach den Anschlägen in Hoyerswerda auf die noch immer bestehende Problematik rechter Gewalt zu lenken, veranstalten wir in diesem Jahr unsere Gedenkreihe ‚25 Jahre Hoyerswerda‘. Die Reihe ist dabei eingebunden in die Gesamtstruktur der Darmstädter Erinnerungs- und Antirassismus-Arbeit. Damit wollen wir, unter dem Dach unserer Solidaritätsoffensive, „Darmstadt bleibt weltoffen“, ein breites Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher Gruppen herstellen. Ich freue mich auf die zahlreichen Veranstaltungen und hoffe, dass viele Darmstädter sich der Diskussion stellen und mit in den Prozess einbringen werden.“

Bei der Auftaktveranstaltung am 24. September werden neben der Rede des Oberbürgermeisters um 14 Uhr auch weitere Rednerinnen und Redner aus dem Bündnis sprechen. Ab 13 Uhr informieren Infostände der Bündnispartner zum Thema und ihre Arbeit. Ein Infostand der Stadt informiert über die Veranstaltungsreihe und die Darmstädter Gedenk- und Antirassismus-Arbeit.
In Zusammenarbeit mit dem Programmkino Rex wird die Reihe mit dem Dokumentarfilm „Nach dem Brand“ am 2. Oktober ab 17:30 Uhr fortgesetzt. Der Film handelt vom Brandanschlag 1992 in Mölln, der von Neonazis auf das Haus der Familie Arslan verübt wurde und begleitet die Familie über mehrere Jahre. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein moderiertes Gespräch mit dem Überlebenden Ibrahim Arslan statt. Einführung und Moderation übernimmt Klaus Müller (Verein Gegen Vergessen – für Demokratie e. V.).

Am 13. Oktober gibt es einen Interaktiven Informations- und Diskussionsabend mit dem Titel „Von Hoyerswerda bis Freital – ‚Pogromstimmung‘ in Deutschland? Dabei werden drei Inputvorträge von Referentinnen und Referenten zu den Geschehnissen in Hoyerswerda und in der jüngsten Vergangenheit vorgetragen. Die Veranstaltung wird von der DGB-Jugend organisiert.

Den Abschluss der Reihe bildet dann am 22. Oktober die Diskussions- und Konzertveranstaltung „Rock gegen Rechts“ in der Oettinger Villa. Für den Vormittag ist ein historischer Stadtrundgang geplant. Am Nachmittag ab 15 Uhr informieren und sensibilisieren Workshops über Rassismus und Diskriminierung. Infostände der Bündnispartner informieren über ihre Arbeit. Am Abend spielen ab 20 Uhr diverse Bands mit antifaschistischem Hintergrund.

Die Bündnispartner für die Reihe sind der AStA TUD, AStA HDA, AStA EVH, SS*R, OAT, vielbunt e. V., Stadtjugendring Darmstadt e. V., Lilienfans gegen Rechts, Jugendforum, DGB-Jugend, Bündnis gegen Rechts, Gruppen der Flüchtlingsarbeit und das Jugendbildungswerk.