11. November 2017 

„Zeit Zerlegen“

Große Ausstellung mit abstrakten Bildern von Barbara Gertitschke noch bis zum 7. Januar im Parktheater Foyer

BENSHEIM, November 2017 (meli), „Zeit Zerlegen“ tituliert Barbara Gertitschke ihre Ausstellung, die vom Team Galerien der Stadtkultur Bensheim am 5. November im Gertrud-Eysoldt-Foyer des Bensheimer Parktheaters eröffnet wurde. Dr. Hermann Schefers, Leiter der Unesco-Welterbestätte Kloster Lorsch, führte in die Ausstellung ein, musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Hannelore Schmanke.

Als junge Studentin beteiligt sich Barbara Gertitschke an Ausgrabungen. Begeistert überlegt sie, ob sie nicht doch Archäologin werden soll. Ewig ist es her. Daraus wurde nichts, aber das Suchen in tiefen Schichten fasziniert sie noch immer. Übertragen auf ihre Malerei heißt das: sie trägt viele Schichten von Farbe und Collagen auf und kratzt sie Schicht um Schicht zum Teil wieder frei. In nahezu jedem Bild strahlt es aus der Tiefe. Die Malerin entfernt einzelne Farbschichten, weil sie gespannt ist auf das, was zum Vorschein kommt. „Plötzlich kommen Strukturen, die mir eine Geschichte erzählen“, erklärt sie.

Die feinsinnige Künstlerin ist zunächst so zurückhaltend wie viele ihrer Farben, doch dann steht sie in ihrem luftigen Atelier in Hochstädten und holt ein Bild nach dem anderen hervor. Das war in Venedig, dieses im Kloster Lorsch und das ist eine alte Mauer. Alle Bilder stehen im Atelier, die große Ausstellung im Parktheater erfordert einiges an Logistik. „Malen ist eine einsame Tätigkeit. Aber ich brauche Freiräume und bin gern allein. Wenn ich dann auch noch den richtigen Ansatz finde und mich reinfallen lassen kann, dann bin ich mit mir im Reinen“, sagt die Künstlerin.
Viele Bilder von Barbara Gertitschke tragen einen englischen Titel. „England ist meine zweite Heimat“, erzählt sie. Dort, die großen Sandstrände und Kreidefelsen ständig vor Augen, sammelt sie viele Eindrücke für ihre Bilder. Der weite Himmel, aber auch die kargen Weidelandschaften, liefern genügend Strukturen. Oder sie findet einen Stein im Wasser, dessen Oberfläche sie inspiriert. Naturfarben, graue Linien, viel weiß herrschen hier vor.

Die Malerin arbeitet meist mit Acryl auf Leinwand. Es werden aber auch einige Papierarbeiten zu sehen sein. Und Skizzen, die den Entstehungsprozess der Bilder erahnen lassen.

Die Ausstellung ist bis zum 7. Januar jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr, zu den Veranstaltungen im Parktheater sowie nach Vereinbarung zu sehen.