Alsbach-Hähnlein, Auto und Mobiles, Gesundheit-Beauty-Wellness

In freundlichem kräftigen Grün wurde das für 30.000 Euro umgebaute Auto angeschafft. „Dieses Grün ist seine Lieblingsfarbe“, verriet uns seine Betreuerin. Foto: ewi
30. August 2018 

Das Fahrrad war sein Ein und Alles: 1000,- Euro für Ingo gesammelt!

Hähnleiner Radsportler spenden Startgelder für das neue behindertengerechte Auto

ALSBACH-HÄHNLEIN, August 2018 (raha) Seit mehr als zwanzig Jahren sitzt der Hähnleier Ingo Woik im Rollstuhl. Durch einen tragischen Verkehrsunfall 1994 ist er schwerstbehindert und auf ununterbrochene Hilfe angewiesen.

Früher war Ingo ein begeisterter Rennradfahrer und als engagierter Jugendwart beim Radsportverein „Solidarität“ Hähnlein aktiv. Das Fahrrad war sein Ein und Alles und er begann auch eine Lehre als Zweiradmechaniker in einem Gernsheimer Fahrradgeschäft. Doch die ganze Lebensplanung wurde durch den Unfall zu Nichte gemacht.

Nun wurde es bei ihm Zeit für ein neues Spezialfahrzeug, damit er weiterhin mobil bleiben kann. Mehrmals die Woche wird Ingo von seiner Betreuerin nach Heidelberg zu einer Behinderteneinrichtung gefahren, damit etwas Abwechslung in sein Leben kommt. Das alte Behindertenfahrzeug hat aber kürzlich den Geist aufgegeben und es musste ein Neues her. Die Kosten von über 30.000 Euro für den speziellen Umbau mit absenkbarem Heckeinstieg und Seilwinde wurden von seinen Brüdern vorfinanziert, die auch einen kräftigen Eigen-Zuschuss leisteten. Vom Staat erwartet man auch noch einen fünfstelligen Zuschuss. Dennoch fehlen Ingo noch über 10.000 Euro, bis das Fahrzeug komplett bezahlt ist. So kamen seine Brüder auf die Idee, ein Crowdfunding im Internet einzurichten. Unter www.ingo.woiks.de. kann man sich darüber näher informieren und gerne spenden.

Für die Hähnleiner Radfahrer war es deshalb auch gar keine Frage, ihren Vereinskameraden Ingo zu unterstützen, schließlich trägt man ja das Wort „Solidarität“ im Vereinsnamen. Allerdings ist die Kasse durch die Ausgaben für den erfolgreichen Radballsport und die Kosten zur Unterhaltung der vereinseigenen Radsporthalle ziemlich klamm. So kam man auf die Idee die Startgebühr beim traditionellen Volksradfahren im Mai von 1,- Euro auf 3,- Euro pro Erwachsenen zu erhöhen und die gesamten Startgelder für Ingos neues Fahrzeug zu spenden. Zusammen mit dem Kinderstartgeld (1,- €) konnte man 750,- € an Startgebühr einnehmen. Von privaten Spendern kamen noch mal 250,- € dazu, so dass eine runde Summe von 1000,- € an Ingo übergeben werden konnte.

Der geschäftsführende Vorstand des RSV überbrachte das Geld am 16. Juni der Familie. Natürlich wurden die Radsportler von Ingo und seinen Angehörigen zum Kaffee eingeladen und man verbrachte einen gemütlichen Nachmittag im Hause Woik im Ritterbruch.

Bei den Radfahrern ist Ingo immer noch präsent, denn zu jeder Saison vom „Gaase-Theater“ im Herbst ist ihm traditionell der Platz vorne rechts an der Bühne reserviert. Auch in diesem Jahr wieder!