Alsbach-Hähnlein, Fotogalerien

Die Hejner Tussis warben für mehr Sicherheit in der Ortsdurchfahrt und brachten ihren eigenen Zebrastreifen mit. Foto: soe
06. November 2018 

Eine (Un)heimliche Hochzeit an der Hejner Kerb!

Hähnleiner feierten vier Tage ihr höchstes Fest

ALSBACH-HÄHNLEIN, November 2018 (raha), Immer am Wochenende nach dem Gallustag am 16. Oktober feiern die Hähnleiner ihre Kerb, außer der 16. Oktober fällt auf einen Sonntag, dann wird direkt „auf Gallus“ gefeiert. Doch in den letzten Jahren hat man die Kerb aus organisatorischen Gründen um zwei Tage vorverlegt. Schließlich sind viele montags beruflich wieder eingebunden und da ist es schwierig mit dem Feiern sonntagabends.

Der neu eingetragene Verein „Die Kerweborsch“, die sich aus den ehemaligen „Thekla-Kerweborsch“ zusammensetzen, eröffneten daher die Kerb schon freitags (19. Oktober) im Dorfgemeinschaftshaus „Mädde drin“ (ehem. Marktschänke). Kerwevadder Christoph Wackenhut hatte allerlei von der hohen Leiter aus zu erzählen: Es wurde ein Spezialist erwähnt, der sich von Bensheim aus mit dem Taxi nach Hähnlein heimfahren ließ, dort aber in der Droschke so fest schlief, dass ihn der Taxifahrer wieder nach Bensheim zur Polizei fuhr. Viele weitere „Bolzen“ kamen noch in Wackenhuts Rede vor und zum Schluss wurde Björn Seitz zum Ehrenkerweborsch aufgenommen, zeichnet er doch immer für die Rede verantwortlich. Anschließend ließ man es in der Marktschänke bei DJ-Musik ausklingen. Am Kerwe-Samstag kam dann der Hähnleiner Kerweverein ins Spiel und nach dem Gottesdienst mit der neuen Pfarrerin Julia Fricke wurde traditionell die Kerb ausgegraben.

In diesem Jahr hatten die Damen das Kerwe-Dreigestirn „Parre“, „Sucher“ und „Vermesser“ gebildet. „Parre“ Fabienne Schwab wies ihre „Sucherin“ Vanessa Schwerdt und die „Vermesserin“ Mailin Ganser gekonnt an und so wurde die Kerb in Form einer Flasche Wein auch zügig hinter der Kirche ausgegraben. Anschließend „schellten“ die „Hallen“-Kerweborsch die frohe Kunde, dass man die „Kerb“ gefunden hatte, freudig mit Traktor und Rolle im Ort aus. Am Abend war dann Tanz mit den „Sounds“ in der festlich geschmückten Sport- und Kulturhalle. Die „Borsch“ und „Mädcha“ hatten sich wieder eine Einlage ausgedacht und Kerwevadder Yannik Dieter trat unter dem Jubel der Anwesenden im Miniröckchen auf. Bis tief in die Nacht wurde noch gefeiert und unzählige Male der Kerwemarsch gespielt.

Am Sonntag, dem eigentlichen Kerbtag, stand der große Festumzug auf dem Programm. Über dreißig Gruppen, Musikzüge und Motivwagen hatte man dabei, darunter auch freundliche Unterstützung aus Rodau, Langwaden und Balkhausen. Anschließend trafen sich die Einwohner und ihre Gäste vor dem alten Feuerwehrturm auf dem Marktplatz, um dem Kerwespruch von Yannik Dieter zu lauschen. Unterstützt wurde er von seinem Bruder Kevin als Mundschenk und Lars Metzger als Souffleur. Auch hier waren wieder viele, brave Mitbürger drin und unter den Zuhörern gab es einiges an schadenfreudigem Gelächter.
Der größte „Vorfall“ für den Kerwespruch ereignete sich aber unmittelbar vor dem Fest in der Hähnleiner „Anstalt“, in der auch das Standesamt untergebracht ist. Dort wollte der Ehrenvorsitzende der örtlichen Feuerwehr am Donnerstagmorgen vor der Kerb (18.) heimlich, still und leise seiner Angetrauten das Ja-Wort geben und niemand hatte davon etwas gewusst. Wie es der Zufall so will, gab es zur gleichen Zeit in der benachbarten Alten Schule einen Zimmerbrand in einer Dachgeschoss-Wohnung. Die Feuerwehr Hähnlein war schnell zur Stelle und löschte in gewohnter Weise den Brand. Zum Glück wurde niemand dabei verletzt.

Das Erstaunen bei den Wehrmännern war aber groß, als sie ihren Ehrenvorsitzenden im „Sonntagsen Zwirn“ mit Braut und Standesbeamtin vor der Anstalt sahen. So ging die frohe Kunde wie ein Lauffeuer durchs Ort und der Kerwespruch musste kurzfristig erweitert werden. Nichts war es mit „heimlicher Hochzeit“! Bereits am Donnerstagmittag wusste das ganze Dorf Bescheid. Nach dem Spruch traf man sich noch zu „Weck, Worscht un Weu“ in der Halle. Am Abend hatten „Die Kerweborsch“ im Dorfgemeinschaftshaus „Mädde drin“ noch einen Partyabend veranstaltet.

Der Montag (22.) war der Tag des Frühschoppens. In der Halle spielten wieder die Sounds ab 11.00 Uhr und es gab die allseits beliebten Grill-Haxen. Aber bereits um 9.00 Uhr waren die ersten Frühschoppengänger im SKV-Sportheim, dort sorgte „Tom“ für die nötige Stimmung und die Fußballer für „Rippche mit Kraut“. Auch Dimitra am anderen Ortsende hatte zum Frühschoppen geladen.Mit der Nachkerb in der Halle am Samstag, den 27. Oktober klang dann die Saison aus. Dieser Abend wurde vom Karnevalverein gestaltet und DJ „Vier Finger-Joe“ sorgte dort für das richtige Feeling.
Als nächstes wird dann im November die „Kerb“ in Form einer Strohpuppe traditionsgemäß von den „Kerweborsch- und Mädcha“ dem Feuer übergeben.

Dann fiebert man in Hähnlein dem nächsten Jahr entgegen und hofft, dass die geplante Renovierung der Sport- und Kulturhalle rechtzeitig bis zum höchsten Fest des Ortes abgeschlossen ist.

Fotos: Stefan Oelsner
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