Garten-Natur-Tiere, Zwingenberg und Rodau

In Rodau sollte es auch den Bäumen der Obstbaumallee an den Kragen gehen, allerdings gab es dort nichts mehr zu schneiden, da diese schon ausgetrieben und Blüten angesetzt hatten. Foto: Eva M. Wicht
09. April 2019 

Frühjahrsputz in der Stadt

Aktion „Sauberhaftes Zwingenberg“ – Viele Helfer unterwegs

ZWINGENBERG, April 2019 (erh), Noch haltbar? Die Jungs vom Motor-Sport-Club Zwingenberg schauen nach. „Bis 2020“, antwortet Mirko Schober und dreht das Fundstück, eine volle Dose Bier, in seiner rechten Hand hin und her. Eine anderer aus dem Trupp schleppt einen vermoderten Rasenteppich an. „Wir hatten auch schon ein Sofa oder ein Fahrrad“, berichtet Lars Gußmann von speziellen Entdeckungen aus den Vorjahren.

Wie immer, wenn die Aktion „Sauberhaftes Zwingenberg“ im Kalender steht, ist die MSC-Jugendabteilung an der nördlichen Hangseite der Bahnbrücke unterwegs und arbeitet sich vom Rewe-Kreisel bis zu den Bahngleisen durch. Nach einer knappen halben Stunde hat die Crew, die von Jugendleiter Gußmann und Schober angeführt wird, den üblichen Unrat eingesammelt: Pappbecher, Zigarettenkippen, eine volle und viele leere Getränkedosen, leere Flaschen, Spraydosen. Am Ende werden allein an diesem Sammelpunkt drei bis vier große blaue Säcke zusammenkommen. „Das ist unsere normale Quote“, sagt Gußmann. Final entsorgt wird der ganze Kram vom Bauhof, der sämtliche Sammelstellen anfährt.

Gestartet ist die Aktion an diesem wunderbar sonnigen, frühlingshaften Samstagmorgen im März im Rathaushof. Bürgermeister Dr. Holger Habich begrüßt die Helfer und dankt ihnen für das Engagement.
Anschließend macht sich der Verwaltungschef in Arbeitskleidung auf den Weg nach Rodau. Im einzigen Zwingenberger Stadtteil wird an diesem Tag ebenfalls jede helfende Hand benötigt: Müllsammeln, Streichen der „Babbelstubb“ im historischen Rathaus und Baumschnitt stehen auf der To-Do-Liste. Habich hat sich für das Schneiden der Obstbaumallee am Rodauer Sportplatz eingetragen.

Im Rathaushof übernimmt Manfred Rossi vom Ordnungsamt das Kommando. Er verteilt die Einsatzkräfte auf die diversen Sammelorte im Stadtgebiet. Louis fragt, ob es in Ordnung ist, wenn er in seiner Wohngegend, Neubaugebiet Steinfurter Falltor, loslegt. Rossi gibt sein Okay. „Natürlich.“ Mit seiner Oma bildet der Siebenjährige das Team für diesen Bereich. Vor allem viele Kippen hat Louis in dem Quartier gesehen, erzählt er.

Manfred Rossi muss an diesem Vormittag wenige Unterweisungen erteilen. Die meisten Vereine und Privatleute sind seit vielen Jahren dabei, haben ihr festes Sammelgebiet und sind am Morgen selbständig an die Arbeit gegangen. Rossi. „Die wissen, was zu tun ist.“

Im Stadtpark sind Dagmar und Michael Barrett mit ihrem Hund Emmi unterwegs. Für das Ehepaar ist es die Premiere beim Aktionstag. Michael Barrett wundert sich ein wenig über die überschaubare Menge an Müll, die er in der Grünanlage bislang gesichtet hat. Er will in den Büschen und Hecken genauer hinschauen. „Das ist bestimmt einiges versteckt.“ Dagmar Barrett nerven als Großmutter und Hundehalterin die Scherben im Stadtpark, die eine Gefahr für Kinder und Hunde darstellen. „Das ärgert mich einfach.“

Petra Strack ist gemeinsam mit ihrem Mann Christian unter der Bahnbrücke am Rewe-Markt am Start. Sie kennt diese Müllsammel-Events aus ihrer bayrischen Heimat. „Das hat mir als Kind schon immer Spaß gemacht.“ Der Abschnitt, den die Wahl-Zwingenbergerin bearbeitet, liegt auf einer ihrer regelmäßigen Spazier-Routen. „Hier liegt immer einiges Zeug herum.“ Vor allem Verpackungsmaterial und Getränkebehältnisse aller Art. Christian Strack findet, dass jeder persönlich mehr Verantwortung für die Umwelt übernehmen sollte. „Dazu gehört, seinen eigenen Müll richtig zu entsorgen.“