Darmstadt

Rund 150 kg Schnitzereien aus Elfenbein sowie ganze Stoßzähne wurden der Öffentlichkeit präsentiert und im Anschluss von der hessischen Umweltministerin Priska Hinz (li.) und Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid entsorgt. Foto: soe
02. Oktober 2018 

Gobale Verantwortung für Artenvielfalt

Umweltministerin Priska Hinz zu Besuch in der Asservatenkammer des Regierungspräsidiums Darmstadt

DARMSTADT, Oktober 2018 (meli), „Der Schutz von Elefanten, Nashörnern und Krokodilen ist elementar für die Artenvielfalt auf der Welt – Hessen hat eine globale Verantwortung für die Artenvielfalt und kommt dieser auch nach. Die Gegenstände, die vom Regierungspräsidium Darmstadt eingezogen werden, entstammen allesamt von Tier- und Pflanzenarten, die durch internationale Abkommen geschützt sind“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz beim Besuch der Asservatenkammer im Regierungspräsidium Darmstadt.

Rund 150 Kilogramm Schnitzereien aus Elfenbein, Stoßzähne, Taschen aus Kroko- und Schlangenleder sowie Sitzhocker aus Elefantenfüßen wurden dort vernichtet. Seit dem 1. Juli 1975 reguliert, kontrolliert und begrenzt das Washingtoner Artenschutzübereinkommen den weltweiten Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen sowie deren Produkten. Vorher war der internationale Handel völlig unkontrolliert und trug maßgeblich zum Rückgang der Arten und zur Gefährdung von Ökosystemen bei. Trotz der Gesetzeslage verschärft sich die Situation, gerade bei Elefanten. Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit in Afrika mehr Elefanten getötet als geboren werden. Der Onlinehandel mit Elfenbein boomt weiterhin. „In der Europäischen Union besteht Einigkeit, dass wir den internationalen Kampf gegen Wilderei und illegalen Artenhandel unterstützen wollen“, betonte Hinz. „Dazu gehört, den Handel mit Erzeugnissen streng geschützter und vom Aussterben bedrohter Arten konsequent weiter einzuschränken. Das bezieht sich auch auf die sogenannten Altbestände, sofern keine eindeutigen Herkunftsnachweise vorliegen, die den legalen Erwerb bestätigen“, sagte Hinz. „Positiv ist, dass es in Hessen derzeit keine Anzeichen gibt, dass frisch Ware auf dem Markt ist. Vielmehr handelt es sich um Material aus Altbeständen für die es keine gültigen Papiere gibt“, ergänzte die Ministerin. Folglich führe das Regierungspräsidium Darmstadt seine Kontrollen auch in Antiquitätengeschäften oder auf Flohmärkten durch.

„Wir gehen bei unserer Arbeit für den Artenschutz in Südhessen konsequent vor“, sagte Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid. In der Asservatenkammer des Regierungspräsidiums lagern unter anderem auch Erzeugnisse aus seltenen Hölzern, sowie Pelze und Leder streng geschützter Tierarten. „Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, welche Dinge man besser gar nicht erst besitzen sollte“, so die Regierungspräsidentin.