Bensheim, Fotogalerien

Die Langwärrer Kerwewätzin Anna-Lena Kneißl.
23. September 2018 

Kerb in Langwaden mit Vereinsjubiläum

Nach langer Zeit wieder unter freiem Himmel

LANGWADEN, September 2018 (kle), Die Organisatoren der „Langwärer Kerb“ können mit dem neuen Konzept zufrieden sein. Seit langer Zeit fand das Fest wieder unter freien Himmel statt und wie gewünscht hatte auch der Wettergott vier gute Tage erwischt. Zum Jubiläum (10 Jahre Langwärer Kerb e.V.) wurde ein Kerwedorf rund um das Dorfgemeinschaftshaus aufgebaut, in welchem den Besuchern an nichts mangelte.

Neben den üblichen Getränken und Speisen – letzteres durch das Gasthaus „Zum Löwen“ aus Seeheim serviert – war auch eine Cocktailbar zu finden, die großen Ansturm verzeichnete. Bereits am Freitag (31.8) wurde durch die hessische Landtagsabgeordnete Birgit Heitland sowie dem Bensheimer Bürgermeister die Kerb durch den traditionellen Bieranstich eröffnet. Die anschließende 90er-Jahre Mottoparty war Anziehungspunkt für Jung und Alt aus der näheren Region und fand erst spät in der Nacht ihren Abschluss.

Samstags (1.9.) spielte die neugegründete Band „Bergstreet Boys“ zum Tanz auf. Die Kerweborsch und Kerwemädchen und die beiden Traditionsfiguren Mirko Breuer als Kerwevadder und Marvin Breuer als Mundschenk eröffneten mit einer Tanzeinlage den Abend und gesellten sich danach unter die Besucher. Auch die etwas kühleren Temparaturen schreckten die Gäste nicht ab eine flotte Sohle auf´s Parkett zu legen. Der Höhepunkt einer jeden Kerb ist der Umzug mit anschließender Kerweredd am Sonntag (3.9) des Festes.

Pünktlich um 14.00 Uhr schlängelte sich der mit achtzehn Nummern besetzte Umzug, durch die Langwadener Straßen. Mit dabei waren neben den örtlichen Vereinen auch Gäste aus den Nachbargemeinden.
Die Hähnleiner Kerweborsch und die Kerweborsch aus Gronau grüßten von ihren Partywägen, während es bei den Zwingenberger Kollegen Freibier vom Fass gab. Der Gesangverein Harmonie Fehlheim sowie die Kerwejugend Fehlheim gehören bereits seit Jahren zum festen Bestandteil des Umzugs und waren auch dieses Jahr wieder dabei. Mittendrin waren natürlich die gastgebenden Kerweborsch samt prächtig geschmücktem Kerwekranz zu finden.

Manche Themen der anschließenden Kerweredd waren ebenfalls im Umzug präsent. Bei den jeweiligen Aufschriften „SOS-Seenot“ oder „Bella Senoritas“ konnte schon gerätselt werden, wer es denn dieses Jahr in die Kerweredd geschafft hat. Zahlreiche Zuhörer versammelten sich im Innenhof des Dorfgemeinschaftshauses, um den Sprüchen des Kerwevadders zu lauschen. Begleitet wurde er hierbei durch die Musiker Oliver Färbert und Mario Schöffel. Da war die Rede eines Familienvaters, der statt seinem Pausenbrot die komplette Aufschnittwurst eingepackt hatte. Kerwevadder Mirko Breuer kommentierte das Missgeschick mit den Worten „In der Not, schmeckt die Worscht aach ohne Brot“.

Außerdem war noch von der Brautmutter die Rede, die am Tage der Hochzeit vor lauter Stress versehentlich das Blumenwasser des Brautstrausses trank. Hier bemerkte Kerwevadder Breuer den Zusammenhang mit dem Sketch „Dinner for One“ und erntete kräftigen Applaus.

Der Ausflug zum Gardasee wurde gleich vier Damen zum Verhängnis. Während sich zwei von ihnen zeitversetzt das gleiche Kleid kauften und eine die Notfallstrippe der Toilette gezogen hatte, war die vierte im Bunde bei einem nächtlichen Gewitter unsicher geworden. Die um SOS-rufende Person im See stellte sich am nächsten Morgen als Palme dar, deren Wedel im Wind hin und her wedelten. „Monche Leit derf mer oafach net ausm Ort rauslosse“ kommentierte Breuer diese Reihe an Missgeschicken.

Wie es die Tradition will, wurde danach mit dem durch Kerwewätzin Anna-Lena Kneißl ausgegrabenen Kerwewein der Kerwekranz begossen. Bis spätabends hieß es weiter feiern und sich kräftig über die Geschehnisse im abgelaufenen Jahr amüsieren.

Der Schlussakt der Jubiläumskerb erfolgte am Montag (3.9.) mit dem Frühschoppen. Bei Rippchen, Kraut und den letzten Getränken fand die Kerb ziemlich spät ihren Abschluss.

Fotos: Stefan Oelsner
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