Alsbach-Hähnlein, Bickenbach, Kreis Bergstrasse

Insgesamt 17 Teenager im Alter zwischen zehn und dreizehn Jahren nahmen an dem Event teil. Begleitet und betreut wurde die junge Crew von den Jugendpflegern Herbert Reeg (Alsbach-Hähnlein, mi), Patrik Ebbers (Bickenbach, li) und Florian Krimm (Mühltal, re). Foto: Eva M. Wicht
12. November 2018 

„Männer-Pension“

Projekt der Jugendförderungen Alsbach-Hähnlein, Bickenbach und Mühltal im Kreisjugendheim Ernsthofen

ALSBACH-HÄHNLEIN/BICKENBACH/MÜHLTAL (erh), Fünf Tage lang waren Jungs aus Alsbach-Hähnlein, Bickenbach und Mühltal unter dem Motto „Feine Kerle auf Tour 2018“ gemeinsam am Start. Die Kooperationsveranstaltung der Kinder- und Jugendförderungen der drei Gemeinden führte in der zweiten Woche der Herbstferien diesmal nach Ernsthofen – das dortige Kreisjugendheim wurde so vorübergehend zur Männerpension. Insgesamt 17 Teenager im Alter zwischen 10 und 13 Jahren nahmen an dem Event teil. Begleitet und betreut wurde die junge Crew von den Jugendpflegern Herbert Reeg (Alsbach-Hähnlein), Patrik Ebbers (Bickenbach) und Florian Krimm (Mühltal).

Und wenn Männer alleine unterwegs sind, kommen Männerthemen auf den Tisch. Man habe sich mit allen Facetten des Junge-sein beschäftigt, erläutert Herbert Reeg die Zielrichtung des Camps. Spielerisch, künstlerisch, durch Gespräche oder durch Aufgabenstellungen näherten sich die „feinen Kerle“ den verschiedenen Jungs-Typen, beleuchteten typische Jungs-Rollen, blickten auf die Erwartungen, die an Jungs gestellt werden – und reflektierten dabei ihre eigenes Junge-sein. „Das ist für die Jungs immer eine sehr spannende und interessante Geschichte“, erzählt Reeg. Nach vorsichtigem Beschnuppern zu Beginn der Freizeit entwickelte sich innerhalb der Gruppe rasch gegenseitiges Vertrauen. „Das geht dann doch immer relativ schnell. Vertrauen ist eine wichtige Grundlage bei der ganzen Sache.“

Da der Herbst Anfang Oktober auch im Modautal noch als Sommer daherkam, wurden viele Aktivitäten kurzerhand in die Natur rund um das Kreisjugendheim verlegt. „Das Wetter war traumhaft“, berichtet Reeg. Zudem habe die Gruppe insgesamt einen außergewöhnlichen Bewegungsdrang aufgewiesen. „Die Jungs wollten draußen rennen, also haben wir sie rennen lassen.“
Auf dem Programm standen weiterhin eine Wanderung zum Felsenmeer und ein Besuch im Weinheimer Erlebnisbad „Miramar“. „Das ist beides sehr gut angekommen.“ Ebenso wie das „Angeber-Spiel“, eine Spielform zum Thema Selbsteinschätzung. Dabei waren von jedem Akteur verschiedene Aktionen zu erledigen, die jeweils mit einer bestimmten Punktzahl für die Gruppe belohnt wurden. Vor dem Start mussten die Jungs selbst angeben, welches Ergebnis sie erzielen können.

Wer sich überschätzte, also im Angeber-Modus aufschlug, und sein angestrebtes Ziel deutlich verfehlte, ging leer aus. Wer seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzte und die eigene Vorgabe annähernd erfüllte, sammelte Punkte für das Team. Das Spiel „Baum ertasten“ diente der Vertrauensbildung sowie der Konzentration der Sinne. Hierbei bildeten jeweils zwei Jungs eine Mannschaft, die bei der Lösung der Aufgabe – Bäume im Wald wieder finden, die zuvor mit verbundenen Augen ertastet wurden – auf gegenseitige Unterstützung angewiesen.

Die „Feine Kerle Tour 2018“ war laut Reeg eine rundherum gelungene Veranstaltung. Das Finale der Freizeit wurde etwas getrübt durch einen Virus, der sich in der Nacht vor dem Abschlusstag ausbreitete und einige Jungs zur vorzeitigen Abreise zwang.

Die Wiederauflage der Männer-Tour ist für das nächste Jahr vorgesehen. Nachdem die Truppe diesmal „Vollpension“ gebucht hatte, soll es 2019 wohl eher wieder Richtung Selbstversorgung gehen, denkt Herbert Reeg über eine Änderung nach. „Das haben wir schon häufiger gemacht. Das gemeinsame Kochen verbindet und man kann dabei sehr interessante Gespräche führen.“