Kreis Bergstrasse

Das Akkordeon erfreut sich immer größerer Beliebtheit, was man beim diesjährigen Vorspiel erleben konnte.
09. April 2019 

Mit Spielfreude, Talent und Übefleiß zum Erfolg

Gelungenes Klassenvorspiel der Akkordeonschüler in Heppenheim

BERGSTRASSE, April 2019 (meli), Vierundzwanzig junge Akkordeonisten im Alter von sieben bis achtzehn Jahren zeigten bei ihrem diesjährigen Klassenvorspiel im nahezu voll besetzten Kurfürstensaal zu Heppenheim, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten in der Musikschule bei ihrem Lehrer Eduard Ungefucht gelernt hatten. „Die Kinder haben sich fleißig vorbereitet“, versprach Ungefucht bei der Begrüßung. Seine Eleven bestätigten dies mit einer rund zweistündigen Parade unterschiedlichster Solo-Auftritte, Duette, Quintett- und Orchesterdarbietungen. Die zahlreichen Besucher, Eltern und Verwandte, genossen das unterhaltsame Konzert. Fünfundzwanzig Auftritte mit über fünfzig Titeln standen auf dem Programm, von Kinderliedern und ersten Walzern über Polka, Tango und Blues bis Klassik, auch Tschaikowsky, Bach und Moderne. Alles verlief wie am Schnürchen, diszipliniert und pannenfrei. Jeder stellte sich beim Auftritt artig vor, sagte seine Stücke an, musizierte hoch konzentriert und bedankte sich mit Verbeugung für den wohlverdienten Applaus. Keine einfache Sache für die jungen Musiker, denn schließlich musste ja auch noch das Lampenfieber überwunden werden.

„Zum ersten Mal kommen diesmal auch Anfänger auf die Bühne“, so Ungefucht, der seit vierundzwanzig Jahren an der Heppenheimer Musikschule als Pädagoge tätig ist, „weil sie so frisch vorangeschritten sind.“ Es sei durchaus eine Ausnahme, dass Kinder nach wenigen Monaten Unterricht schon mit beiden Händen so gut Akkordeon spielen, dass sie am Vorspiel teilnehmen können, erklärte er. Die jüngste, Hanna Arnold, 7 Jahre, trug einen Walzer und das Lied „Blümchen“ vor. Konstantin Engel (9) spielte seine Stücke „Polka“ und „Walzer für Emily“ sogar auswendig vor. Jonas Böhm (11), bereits Mitglied im Schülerorchester, überraschte u.a. mit der musikalisch empfindsam und fein artikulierten Darbietung eines Stückes von Iwanov. Richard Scharf, ebenfalls 11, brachte die russische Volksweise von der Wachtel und den „Schneewittchentanz“ von Tschaikin sehr schön zu Gehör. Ziemlich souverän spielte Louis Trost (15) den Ragtime „Micky Maus“ von Schmitt und „Blues 4M“ von Hox zum Ausdruck. Alexander Skypnyk überzeugte mit der Leichtigkeit der Klänge, die er seinem Instrument entlockte. Jessica Schmidt (18), die bereits Preise auf Wettbewerben gewonnen hat, bot eine ebenso feine wie temperamentvolle Interpretation der Bearbeitung der Ukrainischen Volksweise „Im Garten“ und spielte anschließend im Duett mit ihrem Lehrer Eduard Ungefucht die Musette „Voulez-Vous“ von A. Mouline. Außerdem musizierten Joshua Becker, Leo Antes, Max Muntermann, Pascal Herzog, Frida Kuczera, Martin Schöll, Moritz Köhler, Christoph Koch, Jonah Brandwein, Silas Weis, Tristan Zimmermann, Marlon Feder, Josephine Benner, Leander Ziegler, Niklas Plöser, Raya Todorov und Nelly Kraiß, überwiegend solistisch, aber auch in verschiedenen Ensembleformationen.

Zum Abschluss präsentierte das Akkordeonorchester einen vierstimmig gesetzten fröhlichen Tanz von Herold und einen schmissigen Ragtime von Gradesky im Arrangement von E. Ungefucht. Das Publikum bedachte die jungen Musiker mit riesigem Beifall für das schöne Konzert und die offenkundig großen musikalischen Fortschritte, die seit dem vergangenen Klassenvorspiel zu verzeichnen waren.

Auch Musiklehrer Ungefucht war sichtlich zufrieden: „Das war eine runde Sache, alles hat gepasst!“ In seinem Schlusswort dankte er den Eltern für ihre Unterstützung beim Anregen und Überwachen des häuslichen Übens und bat darum, auch weiterhin zehn, zwanzig oder dreißig Minuten täglich Akkordeon zu üben. Musizieren fördert die geistige Entwicklung, emotionale Intelligenz und soziale Interaktion, egal ob bei Kindern oder Menschen jeden Alters bis ins Rentenalter. Gerade das Akkordeon mit seiner vielseitigen Einsetzbarkeit in allen Richtungen von U- bis E-Musik, sei es als Einzelinstrument oder im Zusammenspiel mit anderen, bietet famose Chancen.