Best Ager-Senioren, Bickenbach, Zwingenberg und Rodau

Mit einem bunten Strauß aus bekannten und beliebten Volksliedern unterhielt die Melodica Gruppe der Rodauer Landfrauen Bewohner und Besucher ihres Frühlingskonzertes. Foto: soe
28. Mai 2017 

Musikalischer Nachbarschaftsbesuch

Die Melodica-Gruppe der Rodauer Landfrauen gastierte mit einem frischen Frühlingskonzert im Bickenbacher PROCON Seniorenzentrum Bergstraße

BICKENBACH, Mai 2017 (pem), Fleißig wie die Bienen, die sie im Vereinswappen tragen – so kennt man die Landfrauen. Von Fingergeschick und Geduld zeugen die auf Basaren angebotenen Handarbeiten, bei Buffets verschiedener Veranstaltungen bekräftigen sie stets ihren guten Ruf als exzellente Köchinnen und begnadete Bäckerinnen, das legendäre „Latwerjekochen“ vereinigt ein weiteres kulinarisches Glanzlicht. Der Sinn für Geselligkeit und Gastfreundschaft weitet sich ebenso aus zum sozialen und caritativen Engagement.

Viele Ortsgruppen der Landfrauen pflegen gemeinschaftliches Singen. Dabei bleibt das Volksliedgut lebendig, das in der Enkelgeneration in echte Gefahr gerät, verloren zu gehen. Die Rodauer Landfrauen mit ihrer derzeitigen Vorsitzenden Helga Schweickert blicken auf ein 45-jähriges Bestehen zurück. Eine Besonderheit der „Rorrerinnen“ hebt sie heraus: Sie entfalten gleichfalls beim Musizieren im Orchester Talent.

Die Melodica war das Instrument ihrer Wahl. Im Musikalienhaus Hohner wurde vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit Mundharmonika- und Akkordeonbau entwickelt. Ein Blasinstrument mit Klaviatur, das möglichst leicht zu spielen sein sollte. 1959 erstmals angeboten, trat die Melodica einen wahren Triumphzug an und wurde in der 60er Jahren zu einem überaus beliebten, verbreiteten Instrument.
Elfriede Kiesling ist es zu verdanken, dass der eigenwillige unverwechselbare Ton der Melodica in Rodau erklang. Vor mehr als vierzig Jahren scharte sie interessierte Frauen um sich, die mit autodidaktischem Fleiß, ausdauernder Übung und viel „Spaß an der Freud´“ sich Instrumentenkenntnis und Spieltechnik aneigneten. Seitdem sie sich aus Altersgründen von der Leitung zurückzog, führt Inge Rohr ihre Tätigkeit weiter. Wöchentlich trifft man sich in der „Babbelstubb“ zur Übungsstunde. Häufig umrahmt ihr Musizieren die vereinseigenen Veranstaltungen, aber für Gastauftritte sind die Musikantinnen ebenso aufgeschlossen.

Gerne unternahmen die Frauen deshalb eine kleine „Nachbarschaftstournee“, als die Einladung des PROCON Seniorenzentrums Bergstraße sie erreichte. Eine Bewohnerin hatte den Kontakt hergestellt und damit im Haus die Idee zu einem Frühlingskonzert inspiriert. Der lang anhaltend herzliche Applaus der zahlreichen Senioren und ihrer Angehörigen dankte für einen „wunderbaren Nachmittag.“ Vergnügt summte mancher die Melodien mit, die aus dem hauseigenen Singkreis vertraut waren. Es überwog allerdings die Faszination des Lauschens auf den volltönenden Klang der Instrumente bei den stets mehrstimmig gespielten Liedern. „Das hat sich mal außergewöhnlich angehört und wir hatten viel Freude daran“, bestätigt eine Seniorin. Auch Seniorenberater Christian Dehren war begeistert von den Rodauer Musikantinnen, da er Veranstaltungen mit externen Gruppen als wertvolle Bereicherung des hauseigenen Aktivitätsangebotes empfindet.

Die sechs Melodica in verschiedenen Stimmlagen, unterstützt von zwei Blockflöten, malten auf ihre Weise Bilder vom Erwachen der Tierwelt, der sprießenden Natur und der zurückgekehrten, anrührenden Schönheit der Landschaft. Auflauschen ließen die zur Auflockerung eingewobenen Gesangsbeiträge. „Grete und Anntraud“ boten mit einschmeichelnder Duett-Harmonie gerne Gehörtes dar.
Der widrigen Witterung zum Trotz: Das Konzert schuf genug frühlingshafte Stimmung im Seniorenzentrum, um beschwingte Lenz-Heiterkeit in den Herzen zu hinterlassen!