Kreis Bergstrasse

Ulrike Fried-Heufel.
23. März 2013 

Poesie im Bild

Objekte – Bilder – Worte

LORSCH, März 2013 (meli), Am 07.04.2013 um 11.30 wird im Museumszentrum Lorsch / Foyer des Paul Schnitzer Saales eine besondere Ausstellung eröffnet. Laudator an diesem Sonntagvormittag ist Berthold Mäurer, Leiter des Kulturbüros Bensheim. Poesie im Bild lautet der Titel, der die Bilder, Objekte und Worte der Künstlerin Ulrike Fried-Heufel in einem kreativen und einmaligen Zusammenspiel präsentiert.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten beschäftigt sie sich mit der Umsetzung von Sprache ins Bild, die bevorzugten Autoren sind aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Namen wie Gottfried Benn, Paul Celan, Erich Fried, Ulla Hahn u.a. haben sie inspiriert. Die lyrischen Texte werden häufig mit Fried-Heufels individuellen Motiven verwoben und verflochten, jedoch niemals in ihrer Vollständigkeit wiedergegeben. Der Inhalt soll fragmentarisch sein, somit bleibt die künstlerische Freiheit gewährleistet.

Die Bilder sind gegenständlich, also realistisch, aber auch abstrahiert und formreduziert. Text und dessen Inhalt bestimmen den Verlauf des Bildes. Skulpturen aus Bronze begleiten die Bilder und Texte, so ist die „Muse“ das zentrale Objekt in der Ausstellung.

Ein besonderer Augenmerk ist auf die Beiträge über Ulla Hahns Gedichte zu richten: die bekannte Autorin wird am 21.3. 2013, dem Unesco „Welttag der Poesie“ in Lorsch in den gleichen Räumen anwesend sein. Ulrike Fried-Heufel zeigt ihre subjektive Sicht und gibt somit eine Bildantwort auf die virtuose Poesie der Lyrikerin.

Fried-Heufel geht souverän ans Werk, immerhin bescheinigt ihr die Presse Professionalität. Sie hat ihr „Handwerk, das gleichzeitig auch ein Kopfwerk“ ist, gelernt (BA, mik). Sie absolvierte ein Studium der Bildenden Künste und Kunstgeschichte in Karlsruhe und Mainz, war viele Jahre als Kunsterzieherin in Mainz im Maria Ward Gymnasium tätig. Seit 2011 ist sie freischaffend. Unzählige Ausstellungen im In- und Ausland stehen in ihrer Vita, so in Lincoln, Salzburg und Valencia, Berlin, München und Trier.

Das Vernissage Konzept ist einmalig: seit vielen Jahren begleitet sie der Schauspieler und Grimme Preisträger Walter Renneisen mit seiner Sprache bei der Präsentation. So erfährt der Betrachter durch Renneisens Artikulation eine zusätzliche sinnliche Erfahrung. Mit Synästhesie lässt sich diese Wahrnehmungsempfindung beschreiben. Die Inhalte der Poesie und der Bilder gleichen einem Streifzug durch unsere Gefühlswelt, sinnliches Aufbegehren und Euphorie konfrontieren sich mit Ablehnung und Nachdenklichkeit.

Zur Vernissage liest Walter Renneisen Gedichte von Ulla Hahn, Erich Fried und Rainer Maria Rilke u.a.