Bensheim

Das renommierte Zemlinsky-Quartett.
11. Januar 2018 

Preisgekrönte Streicher aus Tschechien

Zemlinsky-Quartett spielt am 13. Januar im Parktheater

BENSHEIM, Januar 2018 (meli), Das neue Jahr ist ein ganz besonderes für die Kunstfreunde Bensheim. Im Herbst 1948 – und damit vor genau 70 Jahren – wurde der Verein noch unter dem Namen Goethe-Gesellschaft gegründet. Nach den vielen entbehrungsreichen Kriegsjahren sehnten sich die Menschen wieder nach Kultur. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert – doch die Sehnsucht nach Kunst und Musik ist geblieben. Seit Jahrzehnten stehen die Kunstfreunde Bensheim für Kammermusik auf Weltklasse-Niveau – und das wird sich auch im 71. Jahr nach ihrer Gründung nicht ändern. Nächster Beweis ist das erste Konzert 2018, das am kommenden Samstag (13.) das renommierte Zemlinsky-Quartett ab 20 Uhr im Parktheater bestreitet. Die vier Tschechen sorgten bereits zweimal – 2010 und 2015 – in Bensheim für Furore.

Das Ensemble (František Souček, Violine, Petr Střížek, Violine, Petr Holman, Viola und Vladimír Fortin, Violoncello) knüpft seit seiner Gründung 1994 an die reiche Tradition der tschechischen Quartett-Schule an. Es gewann den ersten Preis im Internationalen Wettbewerb für Streichquartette in Bordeaux (2010), ist Preisträger des Prager Frühlings und der internationalen Streichquartettwettbewerbe im kanadischen Banff und in London, wo es zugleich den Publikumspreis errang. Auch aus anderen großen Wettbewerben gingen die Musiker als Sieger hervor. Im Jahre 2005 wurde dem Quartett der Preis des Tschechischen Vereins für Kammermusik verliehen und 2009 der Förderpreis des Alexander-Zemlinsky-Fonds in Wien. Im Rahmen seiner Tourneen ist das Ensemble weltweit unterwegs. Sein Repertoire umfasst mehr als 200 Werke führender tschechischer und internationaler Komponisten. Für seine erfolgreichen Einspielungen hat das Quartett den prestigeträchtigen französischen Schallplattenpreis „Diapason d‘Or“ erhalten. Zahlreiche Aufnahmen machte das Quartett auch für den Tschechischen Rundfunk.

Während des Studiums am Prager Konservatorium und an der Prager Musikhochschule wurde das Quartett zunächst von Musikern renommierter tschechischer Kammerensembles geschult: des Quartetts der Hauptstadt Prag, des Talich-, Kocian- und Pražák-Quartetts. Später studierte das Ensemble bei dem legendären Musikpädagogen und Primarius des LaSalle-Quartetts Walter Levin. In den Jahren 2006 bis 2011 assistierten die Mitglieder des Zemlinsky-Quartetts an der Musikakademie Basel in der Schweiz und lehrten an der Internationalen Sommer-Musikakademie in Pilsen, die sie von 2007 bis 2011 auch mitorganisierten. Im Rahmen ihrer Tourneen unterrichten die Musiker auch in Meisterkursen für Studenten sämtlicher Alterskategorien. Souček und Holman haben seit kurzem zudem Lehraufträge am Prager Konservatorium.

Beim Konzert in Bensheim stehen Werke von Robert Schumann und dem Tschechen Leoš Janáček auf dem Programm. Schumann komponierte lediglich drei Streichquartette, die alle innerhalb von sechs Wochen im Jahr 1842 entstanden sind. Zwei davon – Nr. 1 a-Moll op. 41/1 und Nr. 3 A-Dur op 41/3 – kommen in Bensheim zur Aufführung. Über die drei Quartette sagte Schumann einige Jahre später: „Ich betrachte sie noch immer als mein bestes Werk der frühen Zeit.“ Zwischen diesen beiden Werken erklingt Janáčeks „Kreutzersonate“. Das Streichquartett Nr. 1 (entstanden 1923) ist angelehnt an den gleichnamigen Roman Tolstois, der im Titel wiederum ein berühmtes Beethoven-Stück aufgreift.

Karten im Vorverkauf: Bensheimer Bücherstube Deichmann, Auerbacher Bücherkiste, Buchhandlung May Heppenheim, Buchhandlung Zabel, Seeheim-Jugenheim, Kartenreservierung unter karten@kunstfreunde-bensheim.de. Die Abendkasse öffnet um 19.15 Uhr.

Weitere Infos: www.kunstfreunde-bensheim.de