Die Zwingenberger Alte Burg – Terroir für Weinbau und Weinbergsarchitektur
Zwingenberg, Juli 2016 (meli), Seit dem Frühjahr 2014 pflegen die Stadt Zwingenberg und Zwingenberger Weinbaubetriebe eine Kooperation mit dem Fachbereich Architektur der TU Darmstadt – im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens „Bergsträßer Reben- und Blütenhang“. Anlass ist die Vorstellung, durch die Errichtung eines Weinberghauses oberhalb der Stadt Zwingenberg der historischen Kulturlandschaft im Hintergrund der Stadt ein architektonisches Attribut beizustellen, ein Weinberghaus für den Aufenthalt und Verköstigung von Wandergruppen, für Weinverkostungen, für Geselligkeit und Gespräch über Themen des Wein- und Obstbaus, der Natur und Geschichte, eben des Terroir an diesem Ort des Ausblicks über die Rheinebene und die Zukunft der Steillagen im Weinbau. „Ein Ort des Lernens und Lehrens, aber auch ein Ort, der zum Genießen und Verweilen einlädt“ – so umschreiben die Lehrenden der TUD die Funktion eines solchen Gebäudes in ihrer umfangreich gestalteten Aufgabenstellung für die Studierenden. Als theoretischer Hintergrund wird hinzugefügt: „Vor dem Hintergrund der touristischen Entwicklung Zwingenbergs, seiner regionalen Besonderheit, als auch der überregionalen Bekanntheit, soll ein neuer Ort der Begegnung geschaffen werden“…„Ein kleines(energie)autarkes Weinberghaus mit einem Multifunktionsraum für 30 Personen und einer Außenterrasse soll im Rahmen eines „Wettbewerbs“ entworfen werden.“ (TUD – Aufgabenstellung „Terroir“, S. 25). Der aus dem Weinbau stammende Begriff des Terroirs wird in dieser Aufgabenbeschreibung im Hinblick auf verschiedene Faktoren – Geologie, Klima, Hangexposition, Ökologie – auf die ortsspezifischen Ausgangsbedingungen für architektonische Gestaltung beschrieben.
In diesem Kontext fertigten bereits etwa 40 Studierende im Sommer 2014 architektonische Entwürfe für einen frei gewählten Standort am Berg aus, betreut von den Lehrstühlen für Plastisches Gestalten – Prof. Ariel Auslender – und für Entwerfen und Nachhaltiges Bauen – Prof. Christoph Kuhn. Eine Auswahl der Entwürfe wurde im Frühjahr 2015 von den Studierenden direkt vor Ort vorgestellt. Eine Präsentation von einer bemerkenswerten Vielfalt von Ideen, die sehr gut besucht war und überaus positiv kommentiert wurde.
Die Beschäftigung der genannten Lehrstühle der TUD und ihrer Studierenden findet nun aktuell eine Fortsetzung durch ein weiteres Entwurfsprojekt, zu dessen Ausführung sich wiederum knapp 40 Studierende eingeschrieben haben. Der Unterschied zum ersten Durchgang besteht im Wesentlichen darin, dass ein gedachter Standort nicht mehr frei wählbar war, und dass konkretere Vorstellungen der Beteiligten Betriebe und Körperschaften berücksichtigt werden sollten – bis hin zu finanziellen Rahmenkonzepten.
Nun werden die entstandenen Entwürfe am 14.07.2016 in einer nicht öffentlichen Veranstaltung durch ihre Verfasser/innen einer Jury vorgestellt, bestehend aus den betreuenden Lehrkräften der TUD, Vertretern der Stadt Zwingenberg, des Amtes für Bodenmanagement und der Weinbaubetriebe. Ihre Aufgabe ist es, die Entwürfe an der vorgegebenen Projektbeschreibung zu messen und die drei besten Arbeiten zu prämieren.
Anschließend, ab dem 19.07.2016 sollen die im Zwingenberger Diefenbachsaal gezeigten Entwürfe zunächst den kommunalpolitischen Gremien, und ab dem 20.07. bis zum 24.07.2016 allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden.
Dafür sind folgende Öffnungszeiten geplant: Mi., Do., und Fr. von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Sa. von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr und So. von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Während der Öffnungszeiten stehen Studierende als Betreuung und für Auskünfte und Gespräche zur Verfügung.
Die Weinbaubetriebe Feligreno, Simon-Bürkle und Weinfieber laden im Anschluss an die Ausstellungszeit am Sonntag, 24.07. ab 15 Uhr zu einem Spaziergang zur Luciberghütte mit abschließendem Glas Wein am Berg ein.
