Alsbach-Hähnlein, Sport

Zuständig für die Instandhaltung und Pflege der Mountainbikestrecke rund um den Melibokus ist Streckenpate Peter Jankowski aus Alsbach. Foto: soe
05. August 2014 

Guter Kurs für Natursport

Als Streckenpate hält Peter Jankowski den Mountainbike-Rundparcours um Alsbach, Seeheim und Zwingenberg in Schuss

ALSBACH-HÄHNLEIN, August 2014 (pem), Die Leichtathletik war Peter Jankowskis Passion, bis die Knie sich schmerzhaft dem Training widersetzten. „Als ich dann zum ersten Mal mit dem Mountainbike auf den Melibokus fuhr und stolz von oben hinunter schaute auf die Bergstraße, war ich infiziert: Das war meine neue Sportart!“ verriet er Melibokus Rundblick im Interview.

Neben seiner routinemäßigen „Hausstour“ suchte er Abwechslung in anderen Gebieten.“Sehr oft tut sich bei Streckenvorschlägen das Problem auf, dass sie einen von Ausgangsort zum Zielort geleiten, den Rückweg aber offen lassen.“ Dieser missliche Umstand hatte auch schon die Ideenschmiede der Geo-Park Verwaltung beschäftigt. Sie bemüht sich mit nachhaltigen Konzepten das Gebiet zwischen Darmstadt und Neckargmünd, Bergstraße und Amorbach für den Tourismus nutzbar zu machen ohne den Natur-und Umweltschutz preiszugeben. Den Biker-Bedürfnissen versuchte man mit der Einrichtung von Rundkursen gerecht zu werden. Eine Gemeinde dient dabei als Ausgangs – und Zielort für einen beschilderten

Parcours, der in unterschiedlichen Streckenabschnittslängen oder zur Gänze befahren werden kann. Angaben über Distanzen, Höhenmeter, erforderliche Kondition und technische Schwierigkeitsgrade entnimmt man zur Tourenvorbereitung schon der Homepage des Geo-Park.

Peter Jankowski absolvierte selber unterschiedliche Probefahrten und informierte sich eingehend über alles Wissenswerte zur Anlage eines Rundkurses. Begeistert von der Idee, setzte er sich dafür ein, sie an die Bergstraße zu übertragen. Die Gemarkung von Alsbach erwies sich allerdings als zu beengt. Dank traditionell guter Kooperation mit den Nachbargemeinden steht nun seit 2012 eine Piste zur Verfügung, die die Wünsche gut trainierter Fahrer erfüllt.

Sperbergrund, Orbishöhe und Lufthansastraße dienen als Einstiegspunkte. „Wir wollen keine Extremsportler bedienen, die mit extravaganten Hindernissen den ultimativen Kick suchen“, erklärt uns Peter Jankowski. Als Initiator der Anlage blieb er ihr in seiner Mountainbikefaszination gleich als „Streckenpate“ treu. Das Ehrenamt versieht er mit Leidenschaft und Sorgfalt: In einem Wartungsbuch hält er seine Patroullienfahrten und Einsätze zu Ausbesserungsarbeiten fest. Am häufigsten sind Beschilderungen zu ergänzen. Versperren, etwa durch Windbruch, einmal größere Hindernisse den Weg, muss er sich Hilfe holen beim Forst.

Peter Jankowski lobt die enge Zusammenarbeit aller Waldnutzer, wie Jagdpächter und Privatbesitzer, sowie den entsprechenden Behörden. Die Naturverbundenheit und Sorge um den optimalen Umwelterhalt eint alle. „Bedauerlicherweise gibt es auch unter den Mountainbikern schwarze Ausnahme- Schafe, die einen Schatten auf den Ruf aller werfen“. Peter Jankowski beklagt besonders wild angelegte, gespurte und sogar beschilderte Downhill-Abfahrten und nächtliche Helmlampenexkursionen. „Mit den Rundkursen wollen wir einerseits den Radsport in der Natur fördern, ihn andererseits aber sinnvoll und verträglich kanalisieren.“ Der Wald ist groß genug, dass ihn jeder auf seine Weise nutzen und genießen kann, der sich an die Spielregeln hält. Auch die Anrainer-Gastronomie profitiert durchaus von der gut frequentierten Strecke.“Der Wirt auf der Tromm hat sogar zusätzlich schon mit einem kleinen Ersatzteillagerhandel reagiert“, berichtet der Alsbacher Streckenpate. Der junge Kuralpenwirt – selbst ein eingefleischter Biker – plant für den 13. September einen Mountainbiketag auf seinem Anwesen.

Hersteller werden dort neuste Technik präsentieren, Interessierte können sich mit dem Sport vertraut machen und Peter Jankowski führt als Streckenpate Ortsunkundige über die schönsten Abschnitte seines „Rundkurses Nördliche Bergstraße.“