Darmstadt, Wissen und Computer

Mitja Stachowiak von der TU Darmstadt. Foto: soe
15. April 2015 

Markttaugliche Wissenschaft

An der TU Darmstadt fand die Preisverleihung des 8. Ideenwettbewerbs für Unter­nehmensgründer statt

DARMSTADT, April 2015 (pem), Der Geistesblitz verwandelt sich in klingende Münze! Vom Hörsaalsitz direkt auf den Chefsessel! Keine Wunschträume, sondern Perspektiven, für die sich die TU Darmstadt einiges einfallen lässt.

„Entrepreneurship“ heißt das Zauberwort. Darin vibrieren Erfinder-, Erforscher- und Eroberergeist mit, ebenso wie Aufbruchsstimmung, Pionierzuversicht und Risikobereitschaft. Die Zeichen der Epoche stehen auf „Gründerzeiten, die Selbstständigkeit als verlockender dritter Weg zwischen akademischer Tätigkeit und „Fachangestellten“-Karriere. Nichts ist so wichtig, wie der Transfer von Forschung und Lehre zur Praxis, d.h. die Anwendung in Wirtschaft und Industrie. „Science goes Market“ lautet das Credo der Institution, die an der TU die Aktivitäten koordiniert und bündelt. HIGHEST – so der Name als Abkürzung für „Home of Innovation, Growth, Entrepreneurship an Technology Management“- übernimmt die Rolle einer entscheidenden Schnittstelle.

Professor Dr. Peter Buxmann als Leiter erklärt die Funktion: „HIGHEST begleitet technologie- und wissensbasierte Gründungen von der Geschäftsidee bis zur Finanzierung und baut dabei auf eine umfangreiche Vernetzung innerhalb der Rhein-Main-Neckar-Region.“

Das Beratungs- und Qualifizierungs­angebot des Gründerzentrums richtet sich an eine breit gefächerte Zielgruppe. Studierende und Angehörige der TU zählen ebenso dazu, wie auch externe Gründungsinteressierte und Unternehmen. Die Entwicklung der Marktfähigkeit steht im Mittelpunkt. Das Hessische Ministerium für Forschung und Wissenschaft fördert die Aktivitäten mit 280.000 Euro. Um der Kreativität einen zusätzlichen Ansporn zu geben, veranstaltet die TU seit 2007 jährlich einen Ideenwettbewerb. Namhafte Sponsoren stellten drei Siegesprämien und einen Sonderpreis zur Verfügung.

Für seinen Plan zur Markttransparenz für Kunden von Clouddienstleistungen erhielt Jörg Gottschlich den von Spark5 gestellten Sonderpreis, der kostenfreien Nutzung eines repräsentativen Büros für ein Jahr. Auf den dritten Platz gelangten Jakob Katz und Martin Klimach mit der Material bedingten Steigerung der Produktivität von Werkzeugmaschinen. Die Firma Merck belohnte die Idee mit 2.000 Euro. Ein internationales und interdisziplinäres Team entwickelte einen Untersuchungsroboter im Bereich der Minimalinvasiven Medizin und sicherte sich das Preisgeld von 2.500 Euro von Sparkasse und Isra Vision.

Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis, gestiftet von Umicore, wurde der Entwicklung eines photoreaktiven Nassmittels für Papier zuerkannt.

Professor Markus Biesalski und Michael Jocher gelang es in einem umweltfreundlichen Verfahren, das Erzielen bestimmter Papierqualitäten zu optimieren.

Über die vielfältigen Ansätze der übrigen Teilnehmer konnte man sich bei einem Rundgang über die Gründerbörse informieren.