Alsbach-Hähnlein, Young People

Kinderfeuerwehr Alsbach 2012Neu gegründet wurde die Kinder- feuerwehrgruppe "Blaulicht-Bande" bei der Freiwilligen Feuerwehr Alsbach.
22. November 2012 

Kleine „Blaulicht-Bande“ mit großer Neugier

Die neugegründete Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Alsbach trifft sich regelmäßig zu Übungsstunden

ALSBACH, November 2012 (pem), Grisu, der Feuerwehrdrache und Zeichentrickheld steht ihnen im Augenblick wohl gedanklich noch näher als der Heilige Sankt Florian. Trotzdem hält der Schutzpatron der Wehrleute bestimmt seine Hand besonders über sie, denn auf den Mädchen und Jungs ruht die Zukunftshoffnung. Noch rutscht der Schutzhelm bis über die Nasenspitze und in einer Einsatzjacke können sich zwei von ihnen verstecken.

Sie werden hineinwachsen: durch Körpergröße in die Monturen, durch Neugier, Wissensdurst und eine solide Ausbildung in die Rolle tüchtiger, mutiger, einsatzkräftiger Helfer und Retter. Im September richtete auch die Alsbacher Feuerwehr eine Kinderabteilung ein. Die „Blaulicht-Bande“ nimmt Kinder zwischen sechs und zehn Jahren auf.

Steffen Kühner bekleidet nun die Position des Kinderfeuerwehrwartes. Mit seinem über fünfundzwanzigjährigem aktiven Engagement ist er ein gutes Vorbild für die leidenschaftliche Vereinstreue. Seine ebenso ambitionierte Ehefrau Sabrina steht ihm mit zwanzigjähriger Zugehörigkeit kaum nach. Seit geraumer Zeit hatte sich das Ehepaar der Nachwuchsgewinnung und –pflege gewidmet. Bei ihren Brandschutzerziehungsveranstaltungen in Kindergärten und Schulen gelang es ihnen das Interesse der Kinder an der Feuerwehrarbeit zu wecken.

Wer sich der „Blaulicht-Bande“ anschließt, lernt alles von der Pieke auf. Dabei geht es noch eher spielerisch zu: „Dem Alter entsprechend, soll in dieser Gruppe schon der Spaß überwiegen“ betont Steffen Kühner, der Ernst stellt sich früh genug von selber ein. Darauf zielt später eher der Ausbildungsabschnitt der Jugendfeuerwehr für die über zehnjährigen ab.
„Die Blaulichter üben noch weniger mit der Orientierung auf die Einsatzpraxis. Dafür gilt es, die individuellen Grundlagen zu schaffen, auf die innere Haltung und die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder positiv einzuwirken. Hilfsbereitschaft entwickeln, üben und erfahren ist etwas ganz Wesentliches. Ohne diese Selbstverständlichkeit helfen zu wollen, wäre auch kein Erwachsener bei der Feuerwehr. Warum sollte man sich freiwillig in Gefahr begeben, wenn es einem nicht zum inneren Anliegen geworden wäre, einzuspringen wo es Not tut?“, gibt der „Blaulicht-Banden-Chef“ zu bedenken. Gegenseitige Rücksichtnahme, Kooperation und Gemeinschaftssinn lassen sich in verschiedensten Situationen trainieren. Ergänzend zu den Übungsstunden wird das vergnügliche Vereinsleben gepflegt werden mit Ausflügen, Festen und anderen Aktivitäten. Für Planung, Organisation und Durchführung haben schon jetzt zahlreiche Eltern ihre Einsatzbereitschaft signalisiert.

Auch Freundschaften sollen unter den „Blaulichtern“ wachsen können. Die Förderung sozialer Fähigkeiten schließt ein, dass die Kinder ihre eigenen Stärken erkennen und ihre Handlungskompetenz erfahren.
Das eigene Vermögen realistisch einzuschätzen und ins Verhältnis zu setzen zu Risiken und Gefahren einer Situation ist bei späteren Ernstfalleinsätzen überlebenswichtig: Waghalsiges Heldentum sei lieber Hollywood Action-Thrillern überlassen. Besonnenes Selbstbewusstsein, Konzentration und geübte Routine helfen Retten. Selbstsicherheit verhindert Angst und Panikreaktionen. „Wer weiß, was zu tun ist, traut sich auch. Er wird nicht weggucken und fortrennen, sondern sinnvoll handeln. Deshalb können auch Kinder in Gefahrensituationen durchaus sehr wertvolle Hilfe leisten“, betont Steffen Kühner. Mit fleißigem Enthusiasmus und großer Neugier sind die kleinen Blaulichter für alles offen. In ihrer zweiten Übungseinheit steht das Thema Notruf absetzen, auf dem Programm. Damit kann man in allen Lebenslagen konfrontiert werden.

„Mancher Erwachsene kriegt das nicht so gut hin, wie die Kinder, wenn sie es richtig geübt haben!“ Da sind sich die Kühners einig. Neben der konzentrierten Wissensvermittlung kommt auflockernde Bewegung nicht zu kurz.
Und dann gibt es ja auch noch den faszinierenden Fuhrpark. Mädchen und Jungen bestaunen immer wieder die chromblitzenden, technikstrotzenden und leistungsstarken Einsatzfahrzeuge. Auch dort werden sie hineinwachsen. Das dunkelblaue T-Shirt mit Ortswappen und Schriftzug, der den Träger als „BlaulichtBanden-Mitglied“ ausweist, wird wohl noch eine Weile als Uniform am besten passen, auch wenn die neun Kinder innerlich nach dem samstäglichen Treffen doch schon wieder ein Stückchen größer geworden zu sein scheinen.

Foto: Stefan Oelsner