Bickenbach

Peter Weigold, Initiator der 1. Kunstmeile in Bickenbach mit zwei Robotern, die von Kindern und Jugendlichen gefertigt wurden. Foto: veriwi
11. März 2016 

Inspirierte Initiative zur „Kunst für Jedermann“

Ideen zur ersten Bickenbacher „Kunstmeile“ am 5. Juni werden konkret bei einem Treffen der Teilnahmeinteressenten

BICKENBACH, März 2016 (pem), „Kunst gehört zur Persönlichkeit und zwar in jedem Alter!“ Davon ist Peter Weigold überzeugt. Beruflich steht er als Fliesenleger einer Form der Ästhetik nahe, doch als Hobbykünstler machte er selber die Erfahrung, mit welcher Freude und Befriedigung es verbunden ist, dem freien Spiel der Fantasie Raum zu gewähren und Ausdruck zu geben. Wie viele Menschen aufgeschlossen und empfänglich sind für den Reiz der Werke unterschiedlicher Schöpfer, bewies die in den Bickenbacher Aktionstag 2015 integrierte Kunstausstellung auf dem Gelände seines Betriebs.

Die enorme positive Resonanz bestärkte und inspirierte ihn zu der Idee einer selbständigen Veranstaltung. Er wurde aktiv und sprach direkt alle an, bei denen er Interesse und Engagement für dieses Projekt erwartete: „Profi-, Hobby- und Garagenkünstler, aber auch Schule, Kitas und Jugendpflege – von allen kam einhellig die Antwort „Wir machen das!“ und binnen sechs Wochen hatte ich einen beachtlichen Interessentenkreis versammeln können.“

Peter Weigold verband mit seiner Initiative für Kunst in jeder Gestalt eine gewisse Vision der Präsentation. Leicht zugänglich und im öffentlicher Raum sollte es sei. Anders als die Bensheimer Kunstmeile, die in der Fußgängerzone im Zentrum von Handel und Geschäftigkeit lokalisiert ist, suchte er nach einem weitläufigeren Areal als Präsentations- und Aktionsfläche. Dabei stieß er auf das, was eigentlich Bickenbachs Zentrum an der Peripherie ist: Das Gelände um die beiden Seniorenheime. „Wir haben hier eine hervorragende Infrastruktur, was bislang noch viel zu wenig beachtet wurde“, stellt er fest und weist auf die günstigen Verkehrsanbindungen hin. „Spaziergänger und Sportler nutzen das Gebiet, warum nicht die­se einfach mal mit Kunst auf ihren gewohnten Wegen konfrontieren?“

Die übrigen Anrainer z.B. verschiedene Gastronomiebetriebe können alles bieten, um den Bedürfnissen publikumsreicher Veranstaltungen gerecht zu werden. Dass er in seine Sondierungen auch das Procon Seniorenheim einbezog, erwies sich als glückliche Fügung. Dort begeht man 2016 das 5-jährige Jubiläum. „In der Region, aus der Region und für die Region“ lautet das Motto unseres Hauses“, erklärt Führungsmitglied Christian Dehren. Man pflegt bereits mit der öffentlich zugänglichen Cafeteria oder gemeinsamen Festen, den Kontakt zu den Bürgern des Ortes. Einmal mehr ergab sich nun die Möglichkeit das Anwesen zu öffnen für eine generationsübergreifende Initiative. Unter dem übergeordneten Thema „Gestern – heute – morgen“ soll der Begriff „Kunst“ so perspektivenreich wie möglich ausgelotet werden.

Am Sonntag, den 5. Juni werden Aussteller und Akteure an ihren Ständen auf dem Grünstreifen längs der „Alten Bahn“ zwischen 10 und 18 Uhr die Flaneure mit ihren Exponaten beeindrucken oder zum Mitmachen anregen. „Für jeden wird etwas dabei sein von Klassenprojekten der Hans-Quick-Schule bis Schrottkunst oder Yton-Skulptur, von bemalten Autoreifen bis zur Wortkunst der evangelischen Kirche. Lasst Euch überraschen! Das ist die beste Einladung“.

So vielfältig und bunt werden auch die Werbeträger der Veranstaltung. Im Bickenbacher Straßenbild tauchen jetzt individuell gestaltete „Sandhasen“ auf. Sie stehen mit der Tradition von „Bickenbach uffm Sand“ für das „Gestern“, das „Morgen“ werden unübersehbare Roboter präsentieren. Es gilt noch der Veranstaltung ausreichende juristische Grundlage und versicherungstechnischen Rückhalt zu verschaffen, d.h. ein offizieller Veranstalter muss gefunden werden. Sowohl der Arbeitskreis Kultur wie auch der ABV kämen dafür in Frage. In einem dieser Gremien wird letztlich die Entscheidung fallen: „Wir machen das!“