Bewahren – Erinnern – Gedenken
„400 Jahre jüdischer Friedhof in Alsbach, 1616 – 2016 “ – Ausstellung des Museumsvereins Alsbach-Hähnlein e.V. noch bis Ende September
ALSBACH-HÄHNLEIN, Mai 2016 (meli), Der Alsbacher Friedhof ist der größte jüdische Landfriedhof in Hessen. Er fungierte als eine Art Sammelfriedhof, denn hier wurden Juden aus 32 Städten und Dörfern bestattet. Man zählt heute 2.124 Grabsteine, die noch relativ gut erhalten sind, wenn auch die Zerstörungen und Verwitterung den Steinen sichtbar zugesetzt haben. Es dürften schon vor 1616 auf diesem Gelände Juden bestattet worden sein. Das Friedhofsgelände wurde mehrmals erweitert. Die Verwüstung der Anlage durch die SA, im November 1938, hatte vor allem zum Ziel, das markante Eingangsgebäude mit einem Gedenkraum und insbesondere das von Beginn an dort geführte Totenregister vollständig zu zerstören.
Die Ausstellung informiert über jüdisches Totengedenken und Bestattungswesen. Einige historische Drucke (Faksimiles) aus dem Jüdischen Museum in Berlin und Fotos aus eigenem Bestand vertiefen die Präsentation. Grabsteine von Hähnleiner und Alsbacher Juden sind zu sehen. Zugeordnet werden auch einige Grabsteine aus anderen Orten, um ein insgesamt anschauliches Gesamtbild zu erreichen. Die letzte Beerdigung fand 1947 statt, seitdem wird die Anlage nicht mehr genutzt. Veranstaltungen und Führungen über den Friedhof begleiten die Ausstellung, die noch bis Ende September 2016 im Museum in Hähnlein zu sehen ist.
Herr Johannes Mingo – früher Pfarrer in Alsbach – wird am Montag – 23. Mai um 17.00 Uhr eine Führung über den Friedhof anbieten. Die Teilnahme ist frei. Um eine Spende für ein Schulprojekt in Palästina wird gebeten. Dauer: eine starke Stunde … Ort: an der B3 in Richtung Bickenbach, vor den Wohnblocks der Sandwiese, der Fußweg ist ausgeschildert.
Herr Dr. Hartmut Heinemann ist Mitautor des Buches über den Alsbacher jüdischen Friedhof, welches von der Kommission für die Juden in Hessen 2001 herausgegeben worden ist. Er spricht über seine Forschungsarbeiten und die Ergebnisse. Veranstaltung: 8. Juni, 19.30 in der Alten Schule gegenüber dem Museum, Gernsheimerstraße 36. Eintritt frei.
Das Museum ist ab sofort bis Ende September jeden Sonntag geöffnet, immer von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr.
Führungen und Besuche immer nach telefonischer Voranmeldung: Helmut Bernhard: 06257 / 5289 und Konrad Hoppe: 06257 / 5623

