Alsbach-Hähnlein, Sport

Eine gute Gelegenheit für eine Fahrradtour mit Familie und Freunden ist das Hähnleiner Volksradfahren. Foto: soe
01. Juni 2016 

Sportsgeist gegen Wetterspuk

Petrus kapriziöse Aprillaune bescherte den Teilnehmern des vom RSV Hähnlein zum 43. Mal veranstalteten Volksradfahrens eine zusätzliche Herausforderung

ALSBACH-HÄHNLEIN, Juni 2016 (pem), „Mir foahrn afach schneller, wie als das mer nass werde könne“, winkt ein Herr nach kritischem Blick zum dunkel bewölkten Himmel ab, schwingt sich in den Sattel und folgt seiner Gattin, die ihm schon einige Meter des 24-km Parcours voraus hat.

Zum 43. Mal organisierte der Hähnleiner RSV das Volksradfahren als Beitrag zum Engagement für den Breitensport, doch an derartig ungünstige Witterungsbedingungen wie in diesem Jahr erinnert man sich kaum. Einstellige Temperaturen, Regengüsse und Hagelattacken stellten die Radler auf eine harte Probe. Wer sich aber an diesen Sonntagmorgen am Start registrieren ließ, brachte schon die „Indianermentalität“ mit: „Was uns nicht tötet, macht uns härter!“

Einige setzten den trüben Witterungsprognosen ein Lob auf die richtige Ausrüstung entgegen. „Alle reden vom Wetter – wir fahren immer! Für die Bundesbahn war das damals nur ein Werbespruch“, erinnert sich eine ältere Dame, „aber wir hier tun das wirklich, wir steigen bei jedem Wetter aufs Rad und das hält gesund!“ Dafür spricht ebenfalls, dass der älteste Teilnehmer 86 Jahre zählte. Für etliche ist der Termin schon zur Privattradition geworden. Ebenso sind einige Vereine als Gemeinschaftsstarter stets mit von der Partie. Im Hinblick auf Bewegung als Beitrag zur Gesundheitsprophylaxe honoriert der Landkreis mit einem Pokal für die größte angemeldete Gruppe. Den Preis holte sich das 21-köpfige Team des Tischtennisvereins, Platz zwei errangen die 13 Feuerwehrmänner, gefolgt von einem Dutzend Dynamo 04-Radlern.

Nicht zuletzt erhebt man das „Zweiradevent“ gerne zur Familien-unternehmung. Unter den 139 Wettertrotzigen befanden sich 33 Kinder. Durch die Streckenführung über Feldwege wird der Sicherheit Rechnung getragen.

Einen südwestlichen Rundkurs mit dem Bensheimer Soldatenfriedhof als Wendepunkt galt es zu absolvieren. Den Energieverlust auszugleichen, half die herzhafte Verköstigung durch den RSV. Dem entspannenden, geselligen Teil der Veranstaltung verleiht die Ziehung der Tombolapreise einen zusätzlichen Reiz. Durch die Entrichtung der Startgebühr ist jeder Radler automatisch im Lostopf für die vielen von Sponsoren bereitgestellten Sachpreise. Über den Hauptpreis freute sich ein Hähnleiner: auf einem schmucken von der Firma Lang aus Fehlheim gestifteten Rad kann künftig Volker Bell seine Runden drehen.