17. Januar 2013 

Antigone von Sophokles im Staatstheater Darmstadt

DARMSTADT, Februar 2013 (meli), Ein blutiger Krieg ist zu Ende gegangen: Die Brüder Eteokles und Polyneikes haben um die Macht in
Theben gestritten, die sie sich eigentlich teilen sollten. Kreon, der neue Machthaber, hat verfügt, dass Eteokles, der auf Seiten der Stadt kämpfte, feierlich zu Grabe getragen wird. Der Angreifer Polyneikes dagegen soll unbestattet bleiben, sein Körper den Tieren zum Fraß dienen. Während Ismene, die eine ihrer Schwestern, zögert, hält sich die andere, Antigone, nicht an Kreons Verfügung. Sie bedeckt Polyneikes Leichnam mit Erde, wird dabei beobachtet und verhaftet. Vor Kreon steht sie zur Verantwortung ihres Handelns und wird von ihm zum Tode verurteilt. Haimon, Kreons Sohn und Antigones Verlobter, stellt seinen Vater zur Rede, um die Braut zu retten. Doch er kann dessen Entscheidung, der schließlich fast alle Handelnden zum Opfer fallen, nicht ändern. Zwei Vertreter konträrer Moralprinzipien stehen in Antigone einander gegenüber. Repräsentiert Kreon eine staatliche Autorität mit ihren gegenwärtigen Zwängen geschuldeten und durchaus auch fragwürdigen Entscheidungen, so fühlt sich Antigone einem übergeordneten, ewigen Recht verpflichtet. Vertritt der eine das politische System des starken Staates, stellt die andere das Recht des Individuums über alles.

Zahllose Bearbeitungen und Nachdichtungen von der Antike bis zur Gegenwart zeugen von der dauerhaften Brisanz des Mythos Antigone. Sophokles’ Tragödie wurde vermutlich im Jahre 442 vor Christus erstmals aufgeführt. In ihr formuliert der Dichter einen Grundkonflikt, der über die Jahrtausende
von dauerhafter Aktualität geblieben ist.

Offene Probe 3. Februar 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele
Premiere 8. Februar 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele
Weitere Vorstellungen 16. und 22. Februar 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele