Alsbach-Hähnlein

Zwiebelpflanzaktion Alsbach-HähnleinRund 1800 Zwiebeln haben die zahlreichen Helfer in den drei Ortsteilen gepflanzt.
22. Januar 2013 

Blumeninseln in Grün

Mit einer Zwiebelpflanzaktion trifft die Gemeinde Alsbach-Hähnlein „Frühlingsvorsorge“ in allen drei Ortsteilen

ALSBACH-HÄHNLEIN (pem), „Ich liebe Alsbach, hier bin ich geboren und hier sind meine Wurzeln!“, bekennt Gudrun Zimmermann. Grund genug für sie, engagiert am Gemeindegeschehen teilzunehmen, sich im und für den Heimatort zu engagieren.

Man kennt die frühere Tänzerin, die Generationen von Ballettschülerinnen in ihrem Studio ausgebildet hat, als durch und durch musischen Menschen mit ausgeprägtem Sinn für Ästhetik. Den ergänzt noch die Liebe zu Natur und Garten. Deshalb drängte sich ihr bei Spaziergängen durch Alsbach immer wieder die Frage auf: „Wenn es schon Grünflächen gibt, warum blüht hier nichts?“ Ein Gedanke, der sicher schon viele Einwohner beschlichen hatte, zumal die umliegenden Bergstraßen-Gemeinden ihre bunte Pracht pflegen. Seheim-Jugenheim erhob gar den selbstverpflichtenden Slogan „Hier blüht´s“ zum offiziellen, Briefköpfe zierenden Leitsatz.

Gudrun Zimmermann ist auch durchaus eine Frau der Tat und legte in der Vergangenheit aus freien Stücken Hand an in der Pflege des öffentlichen Bepflanz-ungsbestands: „Um den Diosder Platz habe ich mich gekümmert“ und am „schönsten Baum von ganz Alsbach“ (Ecke Haupt- und Kirchstraße) kämpft sie regelmäßig gegen das bedrohliche Efeu. Ihr Unmut wuchs und trieb sie schließlich zum „Sturm auf das Rathaus“, um Bürgermeister Georg Rausch einmal ganz unverblümt mit ihrem Anliegen zu konfrontieren. Weil in Alsbach das offene Ohr der Gemeinde und die Bürgernähe nicht nur Worte des Wahlkampfs und der Gut-Wetter-Politik sind, lieferte der Gedanke die Initialzündung zur Initiative: eine Pflanzaktion für Zwiebelblumen, denn der Spätherbst ist der richtige Zeitpunkt, um den nächsten Lenz einzuladen. Säckeweise sortiert, lieferte die Garten- und Landschaftsbaufirma Hans Rechel Krokus-, Hyazinthen-, Tulpen- und Narzissenknollen.
Natürlich ließ es sich Gudrun Zimmermann nicht nehmen, für zwei davon eine Spende zu entrichten. Gerne entsprach man dafür ihrem Farbwunsch rot und gelb am ersten Pflanzplatz an der Hauptstraße.

Eine Schar Schäufelchen bewehrter Freiwilliger, darunter auch der Bürgermeister, beugte sich der fachkundigen Anleitung: „Die Zwiebel gehört so tief in den Boden, wie sie selber hoch ist!“ Damit daraus auch ein richtiger „Hingucker“ wird: „Am besten immer fünf bis acht Stück zu kleinen Inseln zusammen pflanzen!“ Gesagt, fast schon getan, doch bereits wenige Erdstiche brachten Heiterkeit in die Runde: Kindliche Freude über einen stattlichen Regenwurm keimte auf, Fragen schossen empor: „Legt ihr die auch richtig rum rein?“- „Und wenn wir nun noch auf archäologisches Gut stoßen?“

Aber der harte Gegenstand erwies sich als schnöder Großkiesel. Pech hatte Bürgermeister Georg Rausch: offenbar gewohnt bei Neubauvorhaben in den ersten Spatenstich alle Energie zu legen, barst sein Arbeitsgerät nach einmaliger Benutzung – Ersatz war flugs zur Hand. Ungehindert konnte die Verschönerungsaktion ihren weiteren Lauf nehmen: Gute Wünsche begleiteten die Knollen in ihre Winterruhe, dass sie die Kälte unbeschadet überstehen und von Wühlmausattacken verschont bleiben mögen! An mehreren innerörtlichen Stellen, zwischen den beiden Kreiseln, in der Sandwiese am Gemeinschaftshaus sowie an den Ortsausgängen Hähnleins steht der blühenden Zukunft 2013 nun eigentlich nichts mehr im Weg!