Kreis Bergstrasse

06. Februar 2013 

Saiten: Einmal senkrecht, einmal waagrecht

Irina Shilina und Magdalena Walesch konzertieren mit Cymbal und Harfe in Lorsch

LORSCH, Februar 2013 (meli), Wenn am 17. Februar um 11.30 Uhr im Alten Rathaus Lorsch eine Harfe und ein Cymbal zusammen bei einer Matinée erklingen werden, dann bestreiten damit zwei eher seltene Instrumente ein morgendliches Konzert, wie sie noch seltener gemeinsam zu hören sind. Doch Irina Shilina (Cymbal) und Magdalena Walesch (Harfe) sind von ihrem Zusammenspiel und vor allem vom Zusammenklang der beiden Saiteninstrumente überzeugt.

Bei der Harfe handelt es sich um eines des ältesten Instrumente der Menschheit: Seit 3000 v. Chr. kennt man das senkrecht stehende Zupfinstrument mit dem großen Tonumfang. Harfen gibt es in schlichten, handlichen Ausführungen (etwa für Kleinkinder) bis hin zur 40 kg schweren Konzertharfe die 1,80 Meter in der Höhe misst. Und egal ob König David, ägyptischen Tempeltänzerinnen, den Kelten, Minnesängern oder gar den himmlischen Heerscharen: Allen wird das Harfenspiel nachgesagt. Das Cymbal hingegen ist ein Instrument, das mit Klöppeln geschlagen wird und bei dem die Saiten waagrecht liegen. Ein Cymbal steht frei auf eigenen Füßen (im Gegensatz zum Hackbrett, das auf einem Tisch aufliegt) und wird heute am ehesten in der osteuropäischen, vor allem ungarischen Volksmusik eingesetzt.

Irina Shilina bescheinigt die Presse u.a. „technische Brillanz, vibrierende Dynamik, eine rasante Geschwindigkeit und ein virtuoses Wechselspiel zwischen Tongebung und Fingerdämpfung“. „Bravorufe für eine meisterliche Kür auf dem Cymbal, das von seiner Interpretin im wahrsten Sinne des Wortes vortrefflich traktiert wurde“, notierte etwa die Frankfurter Neue Presse. Magdalena Walesch bekam ab ihrem 9. Lebensjahr Harfenunterricht. Sie studierte an verschiedenen Hochschulen, besuchte unterschiedliche Meisterkurse und bekam 2005 ein Stipendium. Eine ihrer Leidenschaften ist es, sich mit außergewöhnlichen musikalischen Projekten zu verbinden. U.a. wirkte sie als Komponistin bei den Community Dance-Projekten von Royston Maldoom („Rhythmn is it“) mit.

Als sich die beiden Musikerinnen bei einem Konzert in Bielefeld kennenlernten, zeigte sich schnell, dass ihre beiden Ausnahmeinstrumente bestens harmonieren. Noch mehr: Der musikalische Gestus und die stilistische Interpretation der beiden Profis liegt auf einer Wellenlänge und ist seither Grundstein und Fundament der gemeinsamen Konzerte und der Begeisterung, die diese landauf, landab hervorrufen.
Bei ihrem Streifzug durch die Musik und Musikgeschichte bringen Irina Shilina und Magdalena Walesch nicht nur Klassik zu Gehör: Entsprechend der speziellen Literatur beider Saiteninstrumente wird man Folklore und Jazz genauso genießen können, wie Stücke vom Barock bis zum 20. Jahrhundert.

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