Bensheim, Sport

Das Orga-Team: Jürgen Pfliegensdörfer, Erhard Friedrich, Susanne Sartorius, Veit Held, Johannes Erich Schulz und Helmut Richter. Foto: tt
15. März 2022 

„Tour de Montana“: Stramme Waden für den guten Zweck

Team Bensheim und Förderverein Heimatpflege Hochstädten veranstalten Mountainbike-Event am 25. Juni

BENSHEIM/HOCHSTÄDTEN, März 2022 (tt), Der Name ist Programm: „Tour de Montana“. Mit gut eintausend Höhenmetern ein anspruchsvoller Kurs für geübte Mountainbiker. Von Hochstädten aus geht es über Wurzelbach und das Stettbacher Tal nach Jugenheim und von dort hinauf auf den Melibokus. Vorbei an den Weinbergen in Zwingenberg führt die Strecke nach Auerbach und wieder zurück zum Ausgangspunkt. 35 Kilometer, die man mit strammen Waden in drei bis dreieinhalb Stunden schaffen kann. Mit E-Motor unterm Sattel oder ohne.

Nach fünfjähriger Pause findet in diesem Sommer wieder eine „Tour der Hoffnung“ an der Bergstraße statt. Organisator ist das Team Bensheim in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Heimatpflege Hochstädten. Am 25. Juni (einem Samstag) treffen sich Mountainbiker am Hochstädter Haus. Wem die lange Tour zu heftig ist, der wählt den kleinen Rundkurs über 20 Kilometer – ohne den Gipfelsturm auf den Malschen. Daher zählt die Variante nur rund 500 Höhenmeter insgesamt. Ideal für Freizeitradler, Familien und Vereine. Aber auch Firmen können das Kollegium auf die Piste schicken. Denn darüber würden sich die Veranstalter ganz besonders freuen. Denn die Teilnahme von Sponsoren, Unternehmen und anderen Gruppen ist am 25. Juni ganz besonders erwünscht, wie Jürgen Pfliegensdörfer aus dem Orgateam betont. „Durch die Pandemie wurden viele gemeinsame Aktivitäten auf ein Minimum zurückgefahren, Firmenfeiern meist abgesagt.“ Vereine konnten sich kaum noch treffen, Jahreshauptversammlungen und Zusammenkünfte fielen ins Wasser oder wurden vertagt. Eine gemeinsame Teilnahme an der „Tour de Montana“ unter dem Teamgedanken biete sich im Sommer – und im Freien – geradezu an, so der stellvertretende Vorsitzende des Teams Bensheim. Warum nicht mit Kollegen und Mitarbeitern die Chance nutzen und gemeinsam unterwegs zu sein? Die größte gemeinsame Gruppe erhält zudem eine Prämierung.

Der Erlös des Events kommt wie gewohnt krebskranken Kindern zu Gute, die das Team seit vielen Jahren über verschiedene Projekte unterstützt. Ein Teil der Einnahmen geht an den Hochstädter Förderverein, um die Zukunft des gemeinnützigen Projekts Hochstädter Haus als Dorfcafé und Begegnungsstätte zu sichern. Die Startgebühr beträgt 55 Euro. Im Preis enthalten ist ein Tour-Trikot.

Geboren wurde die Idee übrigens im kleinen Bensheimer Ortsteil. Veit Held, Mitglied im Förderverein, schlug vor, unter dem Titel „1000 Höhenmeter von Hochstädten“ eine Radtour zu organisieren, um das Projekt Hochstädter Haus auch in ruhigen Zeiten bekannter zu machen. Zumal das Café durch die Aufgabe des vorherigen Pächters eine ungewisse Zukunft hatte – was sich mittlerweile zum Positiven gewendet hat.

Im Dialog mit seiner Vereinskollegin Susanne Sartorius und dem Team Bensheim wurden bald Nägel mit Köpfen gemacht. Mit dem sportlichen Leiter Erhard Friedrich wurde ein Kurs entwickelt und abgesteckt. Vom Hochstädter Haus geht es zunächst über das Friedensmal hinauf Richtung Felsberg und dann über Wurzelbach und Stettbach zum Heiligenberg bei Jugenheim. Von dort aus erwartet die Biker ein langer Anstieg zum Melibokus auf 517 Meter Höhe. Über den Luciberg bei Zwingenberg geht es via Auerbach zurück zum Startpunkt. In Hochstädten wird ganztägig ein kulinarisches Programm vom neuen Pächter des Hochstädter Hauses angeboten. Gegen 18 Uhr wird eine Live-Band spielen. Die ersten Starts sind ab neun Uhr möglich, um zirka 14 Uhr können die letzten Radler auf die Strecke gehen, um den zeitlichen Rahmen einzuhalten.

Von Seiten der Organisatoren ist man froh, endlich wieder in die Pedale treten zu können. Die „Tour de Riva“ war 2017 die letzte große Veranstaltung des Teams Bensheim. In fast zwei Jahrzehnten hat die Truppe rund 1,5 Millionen Euro für krebskranke Kinder gesammelt. Unter den vielen sportlichen Events bleibt auch die „Tour de Melibokus“ aus dem Jahr 2011 in guter Erinnerung. Damals machten sich mehr als 600 Teilnehmer in Alsbach, Zwingenberg und Auerbach auf den Weg zum Gipfel, entweder mit dem Mountainbike, dem Rennrad oder zu Fuß als Jogger oder Nordic-Walker. Über 52.000 Euro an Spendengeldern kamen zusammen.

Rückblickend das Vorbild für die „Tour de Montana“, die jetzt die pandemisch bedingte Zwangspause beenden soll. Die „Tour de Pfalz“, die eigentlich 2020 an zwei Tagen hätte stattfinden sollen, wurde aufgrund der Corona-Krise zunächst verschoben und dann endgültig gestrichen. Bei dem Tagesevent im Juni dürfte die Pandemie kaum eine Rolle spielen, sagen die Veranstalter: alles spielt sich im Freien ab, die Teilnehmer bleiben auch unterwegs mindestens eine Radlänge auf Abstand. Auf dem beschilderten Rundkurs werden die Biker auf befestigten Trails unterwegs sein. Die Teilnehmer sollen schon bei der Anmeldung darauf hingewiesen werden, dass der Schutz des Waldes und der Natur ebenso wichtig ist wie das ehrenamtliche Engagement für die Kinder.

Das Team Bensheim ist dankbar, dass viele Unterstützer trotz Pandemie weiterhin mit im Boot sind. Hauptsponsor ist die Sparkasse Bensheim. Vorstandsvorsitzender Johannes Erich Schulz lobte das ehrenamtliche Engagement der Veranstalter, die jetzt hoffen, dass am 25. Juni in Hochstädten richtig was los ist. 500 Teilnehmer werden mindestens erwartet. Eine Anmeldung ist über die Homepage www.tdh-bensheim.de möglich.