Bauen und Wohnen, Garten-Natur-Tiere, Zwingenberg und Rodau

Gemütliche Runde im Abendlicht. Bei der Einweihung des Weingartenhauses an einem Frühherbsttag konnten die Gäste die Schönheit des Platzes mit herrlicher Aussicht genießen. Foto: Thomas Zelinger
09. März 2025 

Ein Platz mit herrlicher Aussicht

Einweihung des Weingartenhauses hoch über Zwingenberg | Ort für besondere Anlässe

ZWINGENBERG, März 2025 (tom), Eine Hütte in den Bergen, das hat was. Aber die Berge, zumindest die richtig hohen, sind weit, die Hügel der Bergstraße dafür nahe. Inmitten dieser Erhebung zwischen Ried und Odenwald ein Weingartenhaus, das hat gleichfalls Charme. Und in diesem Fall, es geht um die Gemarkung Zwingenberg, hat es gar besonderen Charme. Dort wurde in diesen Tagen eine solide Hütte, schlichte, zeitgemäße Optik, gedämmt, Fundament, Boden, drei Wände, riesige Tore, ein Dach, hier eben genannt Weingartenhaus, ihrer Bestimmung übergeben, eingeweiht. Das bei schönstem Frühherbstwetter.

Der Nachmittag ging in den Abend über, das Blau des Himmels färbte sich zunehmend rot als die Sonne tiefer und tiefer sankt, um dann am Horizont zu versinken. Ein Spektakel von Licht und Farben. Von besagtem Weingartenhaus wunderbar zu beobachten. Dazu ein Glas Wein aus heimischem An- und Ausbau. Perfekt. Nun ist das Haus, gebaut aus massivem Holz, womit sich der anfängliche Bogen von der Hütte in den Bergen zu den Weinbergen bei Zwingenberg erklärt, zwar kein Ort, der der Öffentlichkeit im klassischen Verstehen geöffnet ist. Doch die Stadt, örtliche Winzerbetriebe und andere an der Erstellung Beteiligte, können ihn für ihre Belange, Zusammenkünfte, Empfänge, Weinproben, nutzen. Somit wird mancher aus der Region und auch Gäste in den Genuss des herrlichen Ausblicks in rustikalem Ambiente kommen.

Zur Einweihung hatte Zwingenbergs Bürgermeister Holger Habich an der Schwelle des Raums mit den zu diesem Anlass weitgeöffneten Toren seinen Platz zum offiziellen Part des Spätnachmittags gesucht. Im Beisein zahlreicher Gäste, vor allem Projektbeteiligte, erinnerte der Rathauschef an das Werden des Weingartenhauses und die damit verbundene Sinnstiftung. Errichtet nahe der Luciberghütte in der Weinberglage Alte Burg oberhalb einer neu angelegten Streuobstwiese hat das Weingartenhaus im Zuge einer großanalegten Flurbereinigung seinen Platz gefunden.

Die Idee hat eine längere Vorgeschichte. Ganz zu Beginn, viele Jahres zurück, war es Studierenden der Technischen Universität Darmstadt anheimgegeben worden, Entwürfe zu erarbeiten und diesen in Modellen Form zu verleihen. Die angehenden Architektinnen und Architekten konnten ihre Kreativität ausleben. Teils Großes, Modernes, Visionäres, oft allerdings weit abseits einer klassischen Hütte, ist entstanden inklusive Ausstellung in Zwingenberg und hochschlagenden Wogen sodann in der öffentlichen Diskussion.

Aus Gedankenspielen fürs Studium wurde ein Politikum, das, um das Thema wieder einzufangen, erst einmal eine ausgedehnte Auszeit für die Hüttenideen zur Folge hatte. Nun also wurde die Idee wieder aufgegriffen. Und umgesetzt. Was entstanden ist, fand bei der Einweihung viel Beifall. Ein schlichtes Haus, das sich wunderbar in die Landschaft fügt, das mit Strom- und Wasseranschluss, einer kleinen Küchenzeile, großem Tisch und Bänken zu dessen linker und rechter Seite sowie großen Toren für besagten herrlichen Ausblick eine solide Infrastruktur ohne Übertreibungen und Schnickschnack hat. Und das eben nicht à la Hüttenzauber als Partylocation, sondern als „exklusiver Ort“, so die Einordnung von Bürgermeister Habich, für ausgesuchte, gepflegte Veranstaltungen konzipiert ist. Das Drumherum ist aktuell noch nicht gänzlich fertiggestellt, terrassiert soll es aber auch noch final angelegt werden.

Eine vergleichsweise geringe Summe, Habich sprach von einem „Low-Budget-Projekt“, ist in die Verwirklichung geflossen, am Rande der Einweihung nannte Holger Habich rund 50.000 Euro. Letztlich waren es vor allem Sponsorengelder, viel ehrenamtliche Arbeit plus enorme finanzielle und handwerkliche Unterstützung heimischer Fachbetriebe, die das Weingartenhaus haben werden lassen. Womit der Kreis der Nutzer abgesteckt ist. Namentlich wurden als Firmen, die das Projekt mit ermöglichten, Wilch Holzbau und Waldhoff Elektro genannt. Aber auch der Bauhof, genauer der Zweckverband Kommunale Dienste Alsbach-Hähnlein-Zwingenberg, hat viel Arbeit in den Bau gesteckt.

Die Winzerbetriebe Faber, Feligreno, Kühnert sowie Simon-Bürkle stehen gleichfalls hinter der Verwirklichung der Hüttenpläne, ebenso der Landschaftspflegeverein „Alte Burg“ und auch der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald sowie, an dieser Stelle fast selbstredend, die Stadt Zwingenberg und auch die Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung wie das Amt für Bodenmanagement. Und bei letztgenanntem Amt war es der stellvertretende Leiter, Manfred Bräuer, der das Projekt in seinem Entstehen und im Ergebnis würdigte.