Wiedersehen nach zehn Jahren
Großfamilie trifft sich zum netten Beisammensein
HÄHNLEIN, August 2012 (bumi), Da sitzen sie rund um zwei große Tische mitten im Grünen und haben sich viel zu erzählen. Rund 20 Mitglieder der Familien Gußmann und Rechel trafen sich im Ortskern von Hähnlein im Haus von Richard Stein. Der hatte nun bereits zum dritten Mal ein Familientreffen organisiert – und das fand erstmals bei ihm im Garten statt. Stolz konnte Stein, der vor seiner Pensionierung bei der Deutschen Bahn alle Arten von Lokomotiven gefahren hatte, den Familienmitgliedern seinen bunten Garten zeigen, der allerlei Exoten aufzuweisen hat. Stolz ist Richard Stein vor allem auf seine großen Kiwi-Staude, die auch in diesem Jahr wieder viele Früchte trägt.
Jeder Ort hat „seinen“ Familiennamen. So wie es andernorts die Maiers oder Müllers sind, oder beispielsweise in Bürstadt der Name Ofenloch, so gehört der Name Gußmann zu Hähnlein. Oft hat es historische Gründe. „Man vermutet, dass die Vorfahren der Familie wohl zu den Mitbegründern des Dorfes gehörten. Mein Urgroßvater, ein Landwirt, hatte neun Kinder und meine Großmutter hatte dann einen Conrad Rechel geheiratet. Die wiederum, hatten fünf Kinder. Und die jüngste Tochter Anna heiratete dann meinen Vater Richard Stein“, sagte der Gastgeber im Gespräch mit dem Melibokus Rundblick. Er deutete dabei auf ein Haus schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Das habe einst seinem Urgroßvater gehört. Sein Name, Stein, sei etwas Besonderes.
„Meine Mutter hatte sich doch damals wirklich getraut einen Auswärtigen aus Jugenheim zu heiraten. Das war außergewöhnlich und wurde von den Hähnleinern argwöhnisch beobachtet. Hier heiratete man nur innerhalb des Dorfes. Die Landwirte haben da wohl an ihre Äcker gedacht“, sagte Stein augenzwinkernd. Das sei so bis in die 50er Jahre gegangen. Das letzte Treffen der Großfamilie fand vor etwa zehn Jahren statt. Allerdings will man bis zur nächsten Zusammenkunft nicht mehr ganz so lange warten – schließlich sind jene, die die Einladung angenommen hatten, alle nicht mehr die Jüngsten. Das erste Treffen fand vor etwa 30 Jahren damals noch in einer Gaststätte statt.
„Ich finde es eine schöne Tradition. Schließlich können sich die Mitglieder, die letztlich alle von einer Ur-Familie abstammen, hier zwanglos unterhalten und austauschen“, sagt Richard Stein, um sich dann gleich um den Grill und das Grillgut zu kümmern. Er ist eben ein perfekter Gastgeber.
Dieser Artikel erschien in der August-/Septemberausgabe des Melibokus Rundblick (Nr.157).

